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1591 - Beschützer aus dem Jenseits

1591 - Beschützer aus dem Jenseits

Titel: 1591 - Beschützer aus dem Jenseits Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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zusammen.
    Die drei Männer sagten kein Wort. Sie sah auch nicht viel von ihren Gesichtern.
    Alma erkannte nur, das sie unterschiedlich groß waren.
    Eines hatten sie allerdings gemeinsam. Auf ihren Köpfen saßen Wollmützen, die einen Teil der Stirnen bedeckten, sodass von den Gesichtern nicht alles zu sehen war. Sie kamen ihr sowieso leicht verschwommen vor.
    Als hätten sie zugleich einen Befehl erhalten, blieben die drei Männer stehen. Sie sahen nicht mal angespannt aus. Sie gaben sich lässig und waren siegessicher.
    Alma stöhnte auf. Schauer rannen an ihrem Rücken hinab. Diese Begegnung, das wusste sie, würde nicht friedlich ausgehen.
    Sie drehte den Kopf nach links und suchte dabei nach einem Ausweg.
    Weg vom Gehsteig. Durch die Lücke zwischen zwei Bäumen auf die Straße fahren und dort die letzten Meter unter die Räder nehmen.
    Nein, das war nicht zu schaffen. Die Männer würden immer schneller sein als sie.
    Und so blieb sie weiterhin stehen. Sie fühlte sich so allein. Sie war wehrlos und verfluchte in diesem Moment ihr Schicksal, das sie in diese Lage gebracht hatte.
    Einer der drei Männer trat vor. Jetzt war sein Gesicht besser zu erkennen. Es hatte Ähnlichkeit mit dem eines Nussknackers, den Eindruck jedenfalls hatte Alma.
    Sie schwieg. Sie wusste nicht, was sie sagen sollte. Die Furcht schnürte ihr die Kehle zu.
    Der Nussknacker trat so dicht an den Rollstuhl heran, dass er ihn beinahe berührte. Er beugte sich so weit vor, dass Alma seinen Atem wahrnahm. Es war für sie kein Vergnügen.
    Der Mann lächelte. Nein, als ein Lächeln wollte sie das Verziehen der Lippen nicht ansehen. Er zeigte ihr eine böse Grimasse. In seinen Augen lag kein Funken von Gefühl. »Da bist du ja!«
    Er hatte zum ersten Mal gesprochen. Alma hatte auch jedes Wort gehört.
    Nur wusste sie nicht genau, was sie mit dieser Bemerkung anfangen sollte, die schon wie eine Drohung geklungen hatte.
    »Was wollt ihr?«
    Der Typ kicherte fast. »Dich, was sonst?«
    »Und dann?«
    »Sehen wir weiter. Wir werden dich mitnehmen und dich so verstecken, dass dich niemand findet.«
    Alma hatte jedes Wort genau verstanden. Sie wusste auch, was sie bedeuteten, aber sie sah keinen Sinn darin. Was konnten die Typen mit einer Frau im Rollstuhl anfangen?
    Alma schüttelte den Kopf.
    »Du kommst nicht daran vorbei.«
    »Und warum?«
    »Das werden wir deinen Alten noch früh genug mitteilen.«
    Als sie diese Antwort hörte, da war ihr endgültig klar, dass es sich um eine Entführung handelte.
    Sie hatte das Gefühl, in ein tiefes Loch zu fallen. Über ihren Körper rann ein kalter Schauer. In den nächsten Sekunden fing ihr Gesicht an zu glühen.
    Es war ernst, verdammt ernst und sie…
    Ihre Gedanken brachen ab, weil sie etwas anderes erwischt hatte. Es war in ihren Kopf eingedrungen wie eine fremde Energie. Es überschwemmte ihr gesamtes Denken, und sie konnte nicht fassen, dass es plötzlich in ihrem Kopf war.
    Aber es gab kein Zurück! Es war da, es war so klar und wahrhaftig, und es brachte sie völlig durcheinander.
    »Du musst keine Angst haben, Alma!«
    Gedanken, die sich zu Worten zusammengefügt hatten, die aber nicht von ihr stammten.
    Alma wusste nicht, was da geschah. Es musste eine andere Macht sein, und sie war so stark, dass sie ihre eigene Angst überschwemmte.
    Sie war völlig durcheinander.
    Hätte sie in den Spiegel geschaut, sie hätte ihr eigenes Gesicht nicht wiedererkannt.
    »He, was ist los?«
    Sie hatte die Frage des Nussknackers gehört, und sie wunderte sich über ihre Antwort.
    »Hau ab!«
    Der Kerl zuckte zusammen. Nicht nur er, auch Alma verspürte einen leichten Schreck. Sie hatte die beiden Wörter laut ausgesprochen und wunderte sich über ihre Antwort, wobei sie das Gefühl hatte, dass nicht sie es gewesen war, die gesprochen hatte. Jemand musste die Gewalt über sie und ihre Reaktionen übernommen haben.
    »Die Kleine wird frech!«, meldete sich eine Stimme aus dem Hintergrund.
    »Sie weiß nicht, wer wir sind.«
    Das stimmte wohl, doch darum kümmerte sich Alma Davies nicht. Sie hatte etwas gesehen, das mit den Entführern nichts zu tun hatte, aber ganz in der Nähe seinen Ursprung hatte. Es war nur für sie sichtbar. Die Kerle wandten der Erscheinung den Rücken zu.
    Almas Augen weiteten sich, als sie sah, wer sich da manifestiert hatte, ohne jedoch stofflich zu wirken.
    Drei männliche Gestalten, die trotz ihrer blassen Erscheinung ein unterschiedliches Alter erkennen ließen. Sie bildeten so etwas

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