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1591 - Beschützer aus dem Jenseits

1591 - Beschützer aus dem Jenseits

Titel: 1591 - Beschützer aus dem Jenseits Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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verursachte kein Geräusch. So erreichte Johnny den Gehsteig auf der anderen Seite und bog ebenso leise in die Sackgasse ein.
    Er konnte auf dem rechten Bürgersteig bleiben, wenn er sich seinem anvisierten Ziel nähern wollte, das er jetzt besser sah.
    Das Licht der Lampe beschien eine Person, die in einem Rollstuhl saß.
    Das war für Johnny außergewöhnlich. Er sah den Rücken der Person und helles Haar. Aber er sah auch die drei Typen, die vor dem Rollstuhl standen und die Person anscheinend am Weiterfahren hinderten.
    Noch sah es nicht nach einer Gefahr aus. Die Lage konnte ebenso gut harmlos sein, aber das wollte Johnny nicht glauben, denn sein Gefühl sprach dagegen.
    Um die Lage besser beurteilen zu können, musste er näher an das Geschehen heran.
    Das Fahrrad hinderte ihn dabei, und er lehnte es gegen eine Mauer.
    Johnny verhielt sich wie ein Profi.
    Er blieb im Schatten der Mauer. Eine Laterne musste er noch passieren, bevor er die nächste Lichtinsel erreichte, wo sich das Geschehen abspielte.
    Er war jetzt so nahe heran, dass er Stimmen hörte. Hauptsächlich die eines Mannes, der auf die Person im Rollstuhl einredete, die auch Antwort gab.
    Jetzt wusste Johnny, dass eine Frau im Rollstuhl saß. Noch war nichts geschehen, aber das Misstrauen in Johnny wollte nicht schwinden. Das alles sah trotzdem sehr bedrohlich aus.
    Der Druck in seinem Innern nahm immer mehr zu.
    Plötzlich blieb er stehen. Johnny rieb über seine Augen. Er konnte nicht glauben, was er sah. Das war einfach zu unwahrscheinlich.
    In der Nähe und im Rücken der drei Männer stand etwas in der Luft.
    Johnny dachte zuerst an einen Nebel oder an Dunstfetzen, die es an diese Stelle getrieben hatte.
    Dann blickte er genauer hin.
    »Das ist doch nicht wahr!«, drang es flüsternd aus seinem Mund.
    »Unglaublich…«
    Es waren keine Nebelfetzen. Keine Dunstgebilde, die sich irgendwo gelöst hatten. Diese Erscheinungen zeigten tatsächlich menschliche Umrisse, sodass Johnny augenblicklich der Gedanke an Geister kam, die aus einer anderen Welt gekommen waren.
    Viele hätten über diesen Gedanken gelacht und den Kopf geschüttelt.
    Nicht Johnny Conolly, der zusammen mit seinen Eltern schon so viel in seinem jungen Leben erlebt hatte.
    Und jetzt das hier!
    Fremde, feinstoffliche Gestalten, die für ihn sogar als männliche Umrisse zu erkennen waren.
    Irgendwas stimmte da nicht. Sogar eine ganze Menge nicht.
    Er sah auch, dass sich die Frau im Rollstuhl nicht bewegte. Sie schien unter großem Druck zu stehen. Die drei Männer sahen nicht wie ihre Freunde aus.
    Dann hörte er wieder die Stimme des Mannes.
    »Wir haben nicht ewig Zeit. Holt sie aus dem Rollstuhl!«
    Was dann geschah, würde Johnny sein Leben lang nicht mehr vergessen…
    ***
    Auch Alma Davies hatte den Befehl gehört.
    Sie hätte jetzt schreien müssen, denn das war ihre letzte Chance, Hilfe zu holen.
    Sie brachte aber keinen Laut hervor.
    Es lag nicht an ihr selbst, denn eine andere Macht hatte bei ihr die Kontrolle übernommen. Es waren plötzlich die beruhigenden Stimmen in ihrem Kopf, die ihr sagten, dass sie keine Furcht zu haben brauchte.
    Und dann kam alles anders, als sie und ganz bestimmt auch die drei Männer es sich vorgestellt hatten.
    Der Mann mit dem Nussknackergesicht war zurückgetreten, um seinen Kumpanen Platz zu machen. Vier Hände wollten die junge Frau aus dem Rollstuhl zerren.
    Doch die feinstofflichen Wesen waren schneller. Alma erlebte einen Angriff, den sie sich in ihren kühnsten Träumen nicht hätte ausmalen können.
    Noch bevor die Hände sie berühren konnten, griffen ihre Beschützer ein.
    Sie materialisierten sich nicht. Es war nicht nötig, denn ihre Kraft reichte auch so aus, um die beiden Kerle zu sich heranzuziehen. Die Männer schienen in einen magischen Sog hineingeraten zu sein, aus dem es für sie kein Entkommen gab. Sie waren sogar so sehr geschockt, dass sie nicht mal Schreie ausstießen. Sie wurden nach hinten gezogen und ihre Hacken kratzten dabei über den Boden.
    Dann sah sie, wozu ihre Beschützer fähig waren, und sie kannten keine Gnade.
    Der erste Typ wurde in die Höhe gerissen. Er flog tatsächlich durch die Luft. Erst da löste sich ein Schrei aus seinem Mund. Aber er konnte den Vorgang nicht stoppen.
    Wuchtig prallte er gegen den dicken Stamm eines Ahorns. Ein kurzer Schrei, mehr war nicht zu hören. Aber er sackte nicht zusammen, denn der bärtige Geist zerrte ihn noch mal hoch, und dabei war das Geäst des Baumes sein

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