Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
1591 - Beschützer aus dem Jenseits

1591 - Beschützer aus dem Jenseits

Titel: 1591 - Beschützer aus dem Jenseits Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
Vom Netzwerk:
flüsternde Gestalten.
    Mir fiel auf, dass ein Fenster links von der Tür nicht ganz geschlossen war. Durch die Scheibe fiel ein warmer Lichtschein.
    Plötzlich wurde die Tür aufgezogen.
    Sogar recht schnell. Wir wurden davon überrascht und schauten auf Alma Davies, die in ihrem Rollstuhl saß und so starr wie eine Puppe wirkte.
    Ich hörte Johnny tief Luft holen. Dann flüsterte er: »Hallo, Alma.«
    Sie nickte nur. Um sie herum war genügend Licht, dass wir sie deutlich sehen konnten. Ihr Gesicht blieb eine starre und hölzern wirkende Maske. Kein Lächeln lag auf ihren Lippen. Offensichtlich freute sie sich ganz und gar nicht, Johnny vor sich zu sehen.
    »Was willst du?«
    »Mit dir sprechen.«
    Alma zeigte sich stur. »Nein, das will ich aber nicht. Ich will weder mit dir noch mit Sinclair reden. Ich will, dass ihr mich in Ruhe lasst. Macht einfach kehrt und verschwindet wieder. Es ist wirklich besser für euch.«
    Jetzt mischte ich mich ein.
    »Danke für sie Warnung«, sagte ich. »Haben Sie Angst davor, dass es Johnny und mir so ergeht wie diesem Mann, der vor das Haus der Conolly gelegt wurde?«
    Sie spielte gut mit und fragte: »Wie soll ich das verstehen?«
    »So wie ich es sagte. Wir haben einen Toten gefunden. Er gehörte zu den drei Typen, die Sie entführen wollten. Er war wohl ein Zeuge, der aus dem Weg geräumt werden musste.«
    Ich hatte sie bewusst mit den Tatsachen konfrontiert und wartete jetzt darauf, dass sich bei ihr etwas tat. Da war keine Reaktion in ihrem Gesicht zu erkennen. Die Züge blieben starr, und nur in ihren Augen lag ein Funkeln.
    »Wir müssen mit dir sprechen!«, bat Johnny.
    »Nein, bitte nicht.«
    »Doch!«
    Alma merkte wohl, dass sie bei uns auf Granit biss. Sie strich mit den Handflächen über ihre Oberschenkel hinweg.
    Mit ihrer Starre war es vorbei. Sie wusste nicht mehr, wohin sie noch schauen sollte. Ihr heftiges Ein-und Ausatmen war jetzt zu hören, aber wir sahen auch, dass sie noch längst nicht bereit war, ihren Widerstand aufzugeben. Sie nickte nur und fuhr mit dem Rollstuhl rückwärts ins Haus.
    »Es hat ja sowieso keinen Sinn«, sagte sie dabei. »Jeder ist seines Glückes Schmied. Und jeder muss wissen, was er tut, auch wenn es ihn in den Tod führt.«
    Es waren Worte, die uns nicht eben aufbauten. Aber sie waren auch nicht einfach nur so dahingesagt, das stand für uns fest. Alma Davies wusste ganz genau Bescheid.
    Sie war mit dem Rollstuhl recht weit in die Diele hineingerollt. So hörte sie Johnnys leise Frage an mich nicht.
    »Meinst du, dass hier diese Geister auf uns warten?«
    »Damit rechne ich sogar.«
    »Und dann?«
    »Werden wir sehen, Johnny. Eigentlich gibt es für sie keinen Grund, uns negativ gegenüberzustehen. Wir wollen Alma schließlich nichts antun.«
    »Ich hoffe, dass du recht hast«, sagte Johnny und sprach danach die junge Frau an. »Bist du allein?«
    »Ja.«
    »Und wo ist diese Frenchy?«
    »Nicht mehr da.«
    »Wann kommt sie denn zurück?«
    »Das weiß ich nicht.«
    Jede ihrer Antworten war mit einer flachen und emotionslosen Stimme gegeben worden. Daraus konnten wir schließen, dass sie nicht eben begeistert davon war, dass sie uns ins Haus gelassen hatte.
    Hinter uns schwang die Tür wieder zu. Mit einem metallisch klingenden Klicken fiel sie wieder ins Schloss. Als Johnny das Geräusch hörte, schrak er leicht zusammen.
    Ich konzentrierte mich auf Alma Davies. Sie hatte ihren Rollstuhl neben dem Tisch mit der Blumenvase darauf angehalten.
    Die Überraschung hatte sie überwunden und fragte mit leiser Stimme: »Und jetzt möchte ich wissen, was ihr eigentlich von mir wollt.«
    Johnny kam mir zuvor.
    »Wir wollen mehr über deine Beschützer erfahren.«
    Alma sagte nichts. Nur um ihre Mundwinkel herum sahen wir ein leichtes Zucken.
    »Bitte, Alma…«
    »Welche Beschützer denn?«
    Johnny, der Zeuge eines Doppelmordes geworden war, konnte sein hartes Lachen nicht unterdrücken.
    »Sag mal, willst du uns zum Narren halten? Ich habe sie selbst vor einigen Stunden gesehen. Sie haben dich vor den drei Typen beschützt. Ich konnte sehen, wie zwei der drei Kerle getötet wurden…« Er winkte ab. »Ach, was erzähle ich das überhaupt. Das weißt du selbst ganz genau, Alma.«
    »Nein.« Sie schüttelte den Kopf. »Das ist nicht möglich. Wer sollte mir denn geholfen haben?« Schnell sprach sie weiter. »Du hast dich getäuscht, Johnny. Du hast dir etwas eingebildet. Das musst du mir glauben.«
    »Ich habe gute Augen!«, gab er flüsternd

Weitere Kostenlose Bücher