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1591 - Opfer des Hyperraums

Titel: 1591 - Opfer des Hyperraums Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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untermauerte. Es waren die mentalen Impulse des Wesens, das in dem Schlund seinen Untergang entgegenstürzte, die ihn aus dem stumpfen Dasein eines Hyperraum-Scouts gerissen hatten.
    Das Wesen, das dort verging, hatte ihm kurz vor dem Ende die Augen geöffnet und ihn ein wenig von seinem traurigen Dasein erkennen lassen. Sicher hatte das sterbende Ding das nicht mit Absicht getan. Es mußte einfach eine mentale Affinität gewesen sein, die es bewirkt hatte - das sagte er sich.
    Und doch ...
    Entfernungen spielten hier keine Rolle. Richtungen kannte er hier nicht. Nur Abdrücke, Bilder, Footprints, Echos ...
    Der fremde Geist taumelte in sein Ende. Die Reflexionen, die von ihm ausgingen, waren bunt und laut. Schön und wild. Der geistige Schrei darin riß eine letzte Mauer in seinem Bewußtsein ein. Eine Flut von Gefühlen überschwemmte ihn.
    Er brach den Vertrag mit Chukdar.
    Nur für die Zeit ein paar mentaler Atemzüge. Nur für verschwindend geringe Spuren des Zeitechos der fremden Dimension. Er mußte es tun. Der Antrieb aus seinem Innern, angefacht durch die Schwingungen des Hilferufs, war stärker als die Gebote der nakkischen Lehrer und Herren.
    Er dachte sich in den bunten Schlund.
    Und er war dort.
    Er dachte sich in die Nähe des körperlosen Mentalsenders.
    Und er war dort.
    Die Ausstrahlung drohte ihn zu überwältigen. Das sterbende Wesen hatte ihn nicht bemerkt, aber es freute sich über seine Gegenwart. Der Widerspruch in der Erkenntnis irritierte ihn nicht. Zu fremd war dieses Kontinuum.
    Das andere Wesen stammte nicht von hier. Auch das war deutlich.
    Seinen Körper mit dem einen Arm hatte er nicht mit. Dem materiellen Leib war diese Dimension für immer verschlossen. Er konnte nicht nach dem Sterbenden fassen. Hier existierte nichts Körperliches.
    Sein Bewußtsein war aber stark. Das Feuer darin war entfacht, auf unbegreifliche Weise; Durch die Mentalechos des anderen Wesens. Er handelte rein nach seinen Gefühlen, die hier in der Dimension des Inneren eigentlich gar nicht existieren durften.
    Es bereitete ihm wenig Mühe, das taumelnde Bewußtsein in sich aufzunehmen.
    Die Nähe berauschte ihn. Sie machte ihn in der unvorhergesehenen Situation noch stärker. Er spürte keine Gegenwehr, keine Reaktion. Aber die Mentalimpulse, die so schrecklich um Hilfe gerufen hatten, erstarben.
    Der Strudel war nicht für ihn erschaffen worden. Er wirkte nicht auf ihn, wohl aber auf das Wesen, das er geborgen hatte. Er nahm den Strudel als ein paar Echos wahr, aber selbst diese Bilder beeinflußten ihn nicht.
    Es war nicht schwierig, ihm mit dem anderen, dem einverleibten Bewußtsein, zu entkommen.
    Doch kaum war er draußen, da erfolgte die mentale Explosion.
    Er wurde von dem Wesen, das er gerettet hatte, fortgeschleudert. Das andere Wesen hatte das getan.
    Von Dankbarkeit keine Spur!
    In ihm wuchs aber auch keine Enttäuschung, denn er wußte, daß die Urgesetze seines Daseins nichts mit der Dimension gemeinsam hatten, in der er sich befand. Für das Wesen, das er aus dem Strudel gerettet hatte, galten die unbegreiflichen Gesetze auch.
    Die Frist, die ihm Chukdar gesetzt hatte, war noch nicht abgelaufen. Aber das war ihm jetzt egal. Er dachte sich an Bord der SIRNAM.
    Er erreichte ohne spürbaren Zeitverlust sein Ziel. Sekundenbruchteile später vereinigten sich Körper und Bewußtsein in seiner Kammer, und Toornshalg, der Hyperraum-Scout, begann nachzudenken.
    Da war ein völlig neues Gefühl in ihm.
    Ein tolles Gefühl, das stark machte.
    Und Sehnsüchte weckte.
    Wer mochte das fremde Bewußtsein gewesen sein, dem er aus der tödlichen Gefahr geholfen hatte?
    Toornshalg legte seinen Arm um den Kopf und schloß die Augen. Es existierten zwei Welten, in denen er lebte. Die eine war die Welt auf der SIRNAM, dem Dreizackschiff des Herrn, als Sklave des Nakken Chukdar.
    Die andere Welt bestand aus den Wanderungen seines Bewußtseins im Hyperraum im Auftrag des Nakken.
    Zu diesen beiden Welten gesellte sich nun eine dritte voller Gedanken und Gefühle - die Welt seiner neuen Träume.
    In seiner Traumwelt existierten nur zwei Wesen.
    Er und... ... da brach der Traum schon ab.
    Er hatte weder eine Vorstellung vom realen Bild des Wesens, das er aus dem Schlund in der 5. Dimension geholt hatte, noch kannte er einen Namen. Allein das Gefühl von Wärme und Verbundenheit dominierte.
    Daß Toornshalg nach seiner Tat von dem anderen Wesen abgestoßen worden war, bedrückte ihn nicht. Hier im Normalraum konnte er wieder

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