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1592 - Der Ilt und der Tod

Titel: 1592 - Der Ilt und der Tod Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Baymo konnte ihn nicht sehen. „Ich habe ihn", schrie Rhodan. Er führte den Shift zum Rand der Aussichtswarte und setzte ihn dort auf. Dann sprang er heraus und deutete zu der Stelle hinüber, an der er den Ilt gesehen hatte. „Ich komme mit", rief Chris Baymo. Er war ein großer, eckig wirkender Mann mit ungewöhnlich langen Beinen. Viele an Bord hatten ihn aus diesem Grund auch mit den Spitznamen „Storch" belegt.
    Jetzt kamen ihm die langen Beine zugute. Viel müheloser als Rhodan stieg er über die Leiber der regungslos auf dem Boden hockenden Nakken hinweg, und so war er deutlich früher als dieser bei dem Ilt, der plötzlich wie in heller Panik zu schreien begann. „Feuer", schrillte er, wobei er wild um sich schlug und sich von der Last der Nakken zu befreien versuchte, die auf ihm lagen. „Feuer! Es ist wie Feuer mit Feuer zu bekämpfen!"
    „Nimm ihn hoch", rief Rhodan dem Offizier zu. „Nimm ihn auf die Arme und bringe ihn heraus. Schnell."
    Baymo bückte sich, schob seine Arme unter den Mausbiber, hob ihn auf und trug ihn zu Rhodan hinüber, der auf halbem Weg umgekehrt und wieder zum Shift gegangen war.
    Einer der Nakken richtete sich steil auf und ruderte heftig mit seinen Ärmchen.
    Rhodan vermutete, daß es Paunaro war, der dagegen protestierte, daß sie Gukky herausnahmen. Es war ihm egal. Er war nicht bereit, auf diesen Widerspruch einzugehen. „Schnell, in den Shift mit ihm", befahl er.
    Gucky wehrte sich dagegen, daß Baymo ihn in den Armen hielt. Er schlug um sich, doch seine weit geöffneten Augen schienen nichts zu sehen. „Feuer mit Feuer", schrie er immer wieder in die Nacht hinaus.
    Der Offizier trug den Mausbiber in den Shift, und Rhodan folgte ihm. Über Telekom teilte er den Besatzungen der ODIN, der DEAUVILLE und der Shifts mit, daß er Gucky gefunden hatte und zur ODIN brachte.
    Augenblicklich meldete sich Facve, der Kommandant der CORON. Er protestierte dagegen, daß sein Patient nicht wieder auf die Intensivstation des Medoschiffes kam. „Da war er lange genug", erwiderte Rhodan. „Das reicht jetzt. Wir versorgen den Mausbiber."
    Als der Kommandant weiter protestierte, schaltete der Terraner kurzerhand ab.
    Er startete, und während Chris Baymo den Ilt in den Armen hielt, flog er zur ODIN hinüber.
    Im Hangar übergab der Offizier den Mausbiber einem mit Antigravkissen versehenen Roboter, der ihn auf die Arme nahm und viel schneller zur nächsten Medostation brachte, als er selbst es hätte tun können. Als Rhodan und Baymo dort eintrafen, schloß der Medo-Roboter den Ilt gerade an die medizinischen Systeme an.
    Gucky lag auf dem Behandlungstisch. Er schien ruhig und entspannt. Nur seine Hände zuckten immer wieder, und alle Finger spreizten sich ab. „Feuer", röchelte er. „Feuer mit Feuer bekämpfen."
    Kunar Seljuk stürzte herein. Der Bordarzt blickte auf die Anzeigen der Monitore, die ein erstes Bild über den physiologischen Status des Mausbibers gaben, und er atmete auf. „Das sieht besser aus als ich dachte", sagte er überrascht. „Aber damit ist noch lange nicht gesagt, daß er es übersteht."
    Rhodan beugte sich über den Mausbiber. Er legte ihm die Hand an die Schulter. „Gucky, hörst du mich?" fragte er leise.
    Der Ilt schlug die Augen auf und blickte ihn an. „Dumme Frage", murmelte er. „Du sprichst ja laut genug."
    Rhodan fühlte, wie ihm ein Stein vom Herzen fiel. Der Bordarzt hatten offenbar recht. Es ging Gucky besser, als unter den Umständen zu erwarten war. „Was meinst du? Du sagst immer: Feuer mit Feuer! Was soll das?" fragte er. „Was ich gesagt habe", erwiderte Gucky. „Feuer mit Feuer? Geht es denn nicht ein bißchen genauer?"
    „Wieso denn?" Der Ilt schüttelte verwundert den Kopf. „Ich meine, es muß etwas mit sich selbst bekämpft werden. Feuer mit Feuer. Der Sperber mit dem Sperber, die Überschweren mit ihren eigenen Waffen. Was willst du denn noch von mir hören?"
    „Ganz ruhig", bat Rhodan. „Nur nicht aufregen."
    „Ich rege mich gar nicht auf." Gucky blinzelte ihm zu und entblößte seinen Nagezahn. „Du könntest ruhig mal fragen, wie es mir geht."
    Rhodan lächelte. „He, Gucky", sagte er und blickte erneut zu den Monitoren hinauf. „Wie geht es dir, Kleiner?"
    „Eigentlich ganz gut", antwortete der Ilt. „Ehrlich, ich dachte wirklich, jetzt erwischt es mich, und ihr müßt ohne mich Weihnachten feiern."
    „Weihnachten?"
    „Na klar", erwiderte Gucky. „Wenn mich nicht alles täuscht, haben wir doch heute den 24.

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