1593 - Taurecs Geschenk
bildeten sich und tanzten um sie herum. „Dies ist mein Geschenk an euch", verkündete Sirixim den entsetzten Mächtigen. „Gleichzeitig soll es euch zeigen, was uns voneinander unterscheidet. Dies hier ist meine Macht - ein kleiner Teil von ihr.
Ich gebe euch eine neue Form eurer Existenz, einen energetischen Status. Künftig werdet ihr als Geistwesen mit der Fähigkeit existieren können, euch in beliebige Körper zu projizieren, um mit den Sterblichen in Kontakt zu treten.
Vergeßt niemals, wem ihr diese neue Existenzform verdankt - und daß er sie euch wieder nehmen kann, wann es ihm beliebt, jederzeit!"
Einige machten instinktiv abwehrende Bewegungen, doch einer nach dem anderen verwandelten sie sich in Energiespiralen und stiegen zu Aqossu empor. „Gut", sagte eine bekannte Stimme hinter Sirixim. „Ich bin zufrieden. Sie werden einige Zeit brauchen, um die vielen Vorzüge ihrer neuen Existenzform zu entdecken. Doch dann werden sie sie nie wieder missen wollen.
Das Hexameron wird zur größten Macht im Universum Tarkan werden, selbst Superintelligenzen werden sich ihm zu beugen haben."
Sirixim drehte sich um und sah Xpomul vor sich stehen. Sein Blick war nur eine einzige Frage, ein Verlangen.
Der Chaotarch lachte eisig. Ein kalter Wind wehte innerhalb der Energieglocke. „Ja, Heptamer", sagte er dann. „Ich kenne deinen Wunsch, und er soll dir erfüllt sein. Es ist ganz in meinem Sinn, daß du diesen Schritt auch noch tust. Superintelligenzen werden vor dir kuschen und sich deinem Willen beugen. Es wird fortan nur noch einen Herrn in Tarkan geben - den Herrn des Siebten Tages."
Wieder lachte Xpomul, bevor er ernst wurde und Sirixim eine Klauenhand auf die Schulter legte. „Doch vergiß auch du nie, von wem du deine Macht bekommen hast, mein Freund ..."
Dann wischten seine beiden Hände über Sirixims Kopf, so wie schon einmal.
Sirixim hatte das Gefühl, sein Kopf würde zerspringen und in alle Winkel des Universums Tarkan geblasen werden. In diesem Moment war er Tarkan, und als die Sterne und Galaxien sich in seinem Schädel wieder verdichteten und sein Bewußtsein in den Körper zurückkehrte, da gab es für ihn nur noch ein Ziel.
Er mußte diesen Zustand wiederherstellen. Er mußte Tarkan sein, jedes Atom fühlen und in den gewaltigen Strudel aus Entropie führen, aus dem das neue Universum entstehen würde 9. Oktober 1173 NGZ; Truillau Ronald Tekener sah mit einem Blick, daß Nyman nicht übertrieben hatte.
Der, von dem der Kommandant als einem „neuen Freund" gesprochen hatte, stand hier vor den Ankömmlingen. Und er war tatsächlich etwas Besonderes. Was - das konnte Tekener nicht auf Anhieb sagen.
Doch er spürte die Aura, die den Humanoiden mit der tiefschwarzen, völlig haarlosen Haut umgab.
Er schien überhaupt nicht in diese Welt, dieses Universum der Sterblichen zu gehören.
Voltagos spürbare Fremdartigkeit stand im Gegensatz zu seiner äußerlich starken Menschenähnlichkeit. Der vollkommen unbekleidete, schwarze und extrem muskulöse Körper war schätzungsweise 1,80 Meter groß. Das Gesicht wirkte unfertig, markante Züge waren nicht vorhanden. Zwei ausdruckslos blickende Augen saßen darin.
Tekener konnte keine primären Geschlechtsmerkmale erkennen. Dennoch war er sicher, daß er es mit einem männlichen Gegenüber zu tun hatte - nicht nur wegen des Namens. Das Auffallendste an diesem sonst so perfekten Körper waren die rechteckigen Metallblöcke dort, wo ein Mensch seine Waden und Füße hatte.
Tekener hatte den Eindruck, daß sie von schwachen Energien umflossen seien. Aber das konnte auch Einbildung sein. „Das ist Voltago", wiederholte Harold Nyman und stellte nun auch seine beiden neuen Gäste vor. „Voltago wurde in Taurecs Auftrag in der ehemaligen Genschmiede auf dem Planeten Qylinam erschaffen.
Er ist ein Klon, genauer ein Mischwesen aus Klonsubstanz und hochentwickelter Technik. Das bedeutet für ihn kein Schimpfwort." Nyman grinste. „Ein Klon wie er braucht wahrhaftig keine Komplexe zu haben.
Er nicht."
„Ich glaube es", sagte Dao-Lin-H’ay leise. Tekener sah sich überrascht nach ihr um. Sie hatte sich schlechter unter Kontrolle als sonst. Auch auf sie mußte der Fremde einen ganz besonderen Eindruck machen. „Voltago begleitete Gesil als ihr Leibdiener", erklärte Nyman weiter. „Obwohl er dafür ziemlich ungeeignet erscheint. Aber dafür ist er ein Beschützer, wie es keinen zweiten gibt. Er ist ein Kämpfer, dessen Gegner ich nicht sein möchte.
Weitere Kostenlose Bücher