1595 - Blick in die Zukunft
„Voltago!" schrie Rhodan. „Schneller!"
„Es geht nicht!"
Tolot stand unbewegt im Hintergrund der Zentrale. Längst hatte der schwarze Riese begriffen, daß er nichts mehr auszurichten vermochte. Die TARFALA war dem Tor sehr nahe. Ein paar Sekunden noch.
Doch unmittelbar hinter ihnen nahten der Chaotarch und die Kraft, die die Nakken von Wanderer aus entfesselt hatten.
Verloren, es war zu spät.
Er schloß die Augen. Doch im selben Augenblick erreichten sie den psionischen Abdruck von DORIFER-Tor.
Rhodan spürte, daß ringsum alles zusammenbrach, daß wie durch ein Wunder nur er selbst, seine Begleiter und das Schiff unversehrt blieben. Mit wahnsinniger Furcht starrte er auf die rotierende Blase hinter ihnen.
Schlugen die Gewalten bis in den Innenraum durch? War es möglich, aus einer potentiellen Zukunft heraus DORIFER zu vernichten?
Durch die grellgelbe Form lief ein breiter Riß. Und den Bruchteil einer Sekunde später blähte sich das Gebilde auf. Der Riß zerfaserte in unendlich viele dünne Äste, dann zerplatzte das Psiq. Die schimmernden Fetzen lösten sich in kräftiges Grün auf, verschmolzen mit dem Hintergrund und waren bald ganz verschwunden.
Es war vorbei. Sie hatten überlebt. „Das war knapp", brummte Icho Tolot. „Das Tor ist vernichtet worden, nicht das Kosmonukleotid selbst. Und ein Psiq ohne DORIFER-Tor hat keine Verbindung zum Innenraum. Ich errechne eine hohe Wahrscheinlichkeit dafür, daß es sich selbst aufgelöst hat." Existierte ein solcher Mechanismus tatsächlich? Alles in DORIFER war einfach und streng logisch aufgebaut. Mit dieser Frage schlug sich Rhodan herum, bis Paunaro aus seiner Starre wieder erwacht war und sich erholt hatte. Doch weder er noch der Prryns vermochten die Frage zu beantworten.
Nakken: Corl war einer der wenigen, die sofort von Nansar aus Anansar erblicken konnten. Bis in alle Einzelheiten ...
Und als die Juatafu-Roboter ihn zur Schulung mit ins Loch der Ewigkeit nahmen, war es für ihn die Offenbarung der Schöpfung selbst.
Von diesem Augenblick an verschrieb er sein Leben der Suche nach dem Innersten. Er hatte nie vom Innersten gehört. Aber etwas in ihm sagte, daß dieser Weg der richtige war. Weshalb hätte er zweifeln sollen?
Er war nicht schwarzsichtig.
Er war keiner der Realtauben.
Er war eines der großen Talente.
Corl haßte die Sicht-Sprech-Maske, so wie die meisten. Doch er war imstande, sich auch mit den Belangen der vierdimensionalen Welt abzufinden. Solange er lebte, diente er den Führern, die er nie gesehen hatte. Aber das war ohne Bedeutung für ihn. Er gehorchte - und wie die anderen seines Volkes betrieb er die unendlich lange Suche
7.
Rhodan zitterte noch am ganzen Körper. Er hätte niemals erwartet, in solche Schwierigkeiten zu geraten.
Hilflos starrte er sekundenlang in das Grün des DORIFER-Innenraums hinaus.
Davor tanzten die potentiellen Zukünfte in einem Rhythmus, den er nicht verstand und nie verstehen würde. Er gehörte nicht hierher - dies wurde ihm deutlicher klar als je zuvor.
Drei Stunden lang zog sich Rhodan mit seinem Freund Icho Tolot in den Ruheraum zurück. Und diesmal träumte er; obwohl er gedacht hatte, im Innenraum des Kosmonukleotids sei das nicht möglich.
Es war ein Alptraum. Vor seinen Augen zerfielen Reginald Bull und Gucky zu Staub, weil er es nicht geschafft hatte, rechtzeitig Informationen über ES zu besorgen. Er wollte den Blick abwenden, aber er konnte es nicht. Die einst Unsterblichen hatten ihr Glück verloren, er ebenso wie die anderen. Vor seinen Augen stand die Lösung.
Er hätte danach nur die Hand auszustrecken brauchen. Im Traum jedoch waren seine Hände auf den Rücken gefesselt.
Nach Ablauf der ausgemachten Zeit weckte Tolot ihn. „Du hast dich hin und her geworfen", berichtete der Haluter besorgt. „Was war mit dir los, Rhodanos?"
„Nichts, mein Freund. Gar nichts."
Rhodan schloß nochmals die Augen und lag lange Zeit still. Den Kopf stützte er mit der Halskrause seines SERUNS.
Prryns, hörst du mich?
Natürlich, Perry Rhodan. Ich bin auch dann bei dir, wenn du deine Träume hast. Ich sehe deine Qual.
Dann weißt du ja, worum es für mich geht Wir sind jetzt lange Zeit in DORIFER gewesen. Aber der Nakk hat noch immer nicht das gefunden, wonach wir suchen. Denkst du, daß er es überhaupt schaffen kann?
Diese Aussicht besteht immer, antwortete der Prinz der Schmetterlinge auf unhörbarem Weg. Du mußt ihm Zeit geben.
Erstens habe ich keine Zeit mehr, die
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