Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

1595 - Blick in die Zukunft

Titel: 1595 - Blick in die Zukunft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
Vom Netzwerk:
Geschichte kannte er.
    Es ist genug, Prryns! Hole uns zurück!
    Rhodan nahm noch ein paar flüchtige Eindrücke vom Planeten der Nakken mit, von kriechenden, winzigen Wesen auf felsigem Boden. Dann lösten sich die Dunstwesen aus dem Charif-System. Die Schmetterlinge wuchsen auf scheinbar unendliche Größe an, bis sie die vollständige Ausdehnung dieses Psiqs aufgesogen hatten. In diesem Augenblick waren sie für Rhodan verschwunden.
    Sie sind jetzt frei, wisperte Prryns. Sie warten auf das Wolkenland ...
    Rhodan hatte die Anspielung sehr wohl verstanden. Er begriff, daß sie sich in den DORIFER-Innenraum zurückgezogen hatten. Auf geistigem Weg antwortete er: Sie werden nicht mehr endlos warten müssen. Das Wolkenland wird ebenso frei sein wie sie.
    Als er die Augen öffnete, stand er am selben Fleck wie vor der Reise, mitten in der Zentrale der TARFALA. „Was ist geschehen, Rhodanos?" grollte Icho Tolot. „Wir haben uns Sorgen gemacht. Ihr habt euch sieben Stunden lang nicht gerührt."
    „Sieben Stunden?" fragte der Terraner erstaunt zurück. „Mir kam es vor wie wenige Minuten.
    Paunaro und ich haben miterlebt, wie ESTARTU den Mond Anansar geschaffen und die Juatafu-Roboter zurückgelassen hat."
    „Mehr nicht?" fragte der schwarze Riese. „Nein. Das war alles."
    In diesem Moment sprach erstmals nach der Rückkehr der Nakk. „Du irrst dich sehr, Perry Rhodan! Das, was wirklich von Bedeutung war, blieb einem Wesen wie dir verschlossen."
    „Und was war das?"
    „ESTARTU!"
    „Du willst doch nicht behaupten, daß du die Superintelligenz selbst belauschen konntest, Paunaro?"
    „Und doch war es so. Ein kleines Stück weit bin ich zu ESTARTU vorgedrungen. Während du auf Anansar geschaut hast, wurde in den Vorfahren meines Volkes ein wichtiger Grundstein gelegt. Ein genetisches Programm! Ich weiß jetzt, daß die Nakken für den Kampf gegen das Hexameron geschaffen wurden. Anansar war der erste Schritt. Aber es gab einen zweiten Grund: ESTARTU schuf die Nakken für einen zweiten, weit dringenderen Zweck!"
    „Welcher ist das?"
    Der Nakk brauchte fast eine Minute, bis er auf diese Frage Antwort geben konnte. Rhodan starrte die fremdartige, bläulich schimmernde Gestalt mit ihren mechanischen Körperzusätzen hemmungslos an. Und Paunaro sah nicht aus, als störe er sich an den Blicken. „Ich ... ich habe den Zweck nicht erkennen können", gestand er. „Aber er existiert. Ich weiß jetzt, daß Eladeru recht hatte. Die Nakken sind ES-Sucher, doch unsere Bestimmung geht weit darüber hinaus."
    Wenige Stunden später machten sie sich auf den Weg. Paunaro suchte durch die Wirren der Galaxis Hangay einen Punkt, der den Rücksprung in den DORIFER-Innenraum erlaubte.
    Lange Zeit war Rhodan außerstande, sich von den nagenden Gedanken frei zu machen. Ein wenig Ablenkung bot lediglich Icho Tolots Anblick: Der Nakk hatte ihm aus dem Innern der TARFALA Weichmetall- und Kunststoffreste besorgt, und der Haluter schlang alles in sich hinein, als habe er nie eine köstlichere Mahlzeit genossen
     
    6.
     
    Paunaro führte sie noch mehrfach in die Welten der Wahrscheinlichkeit. Sie untersuchten ohne jedes Ergebnis mehr als zwanzig Psiqs, bis sie eines fanden, das Ergebnis versprach. Es handelte sich um eine grellgelbe, langsam rotierende Blase. Das Dreizackschiff fiel direkt darauf zu und tauchte ein.
    Inmitten leeren Weltraums fanden sie sich wieder. „Das ist die Milchstraße", erklärte Paunaro. „Etwa im Jahr 1380 NGZ, nach eurer Zeitrechnung."
    „Das wäre 206 Jahre in der Zukunft", rechnete Rhodan. „Ja. Und etwas hier zieht mich an. Aber ich spüre, daß ich entweder die Zeit oder den Ort verpaßt habe."
    In zehntausend Lichtjahren Entfernung begann das Gebiet der höchsten Sterndichte, das galaktische Zentrum.
    Im näheren Umkreis jedoch existierten weder besiedelte Systeme noch Raumschiffe.
    Zwei Stunden lang ließ Paunaro sämtliche Hyperfunksprüche auswerten, die im Empfänger der TARFALA hängen blieben. Und nach Ablauf der gesetzten Frist bot sich ein furchtbares Bild. Ein Krieg von nie gekannter Brutalität hatte die Welten der Milchstraße überzogen. Terra und Arkon waren vernichtet, die Menschen ein versprengtes Volk. Die Unsterblichen waren längst nicht mehr am Leben. Rhodan schloß die Augen und rieb sich mit beiden Händen die Stirn. Es war nicht die Wirklichkeit, sagte er sich, noch lange nicht.
    Die Ursache für den Krieg erkannten sie erst, als es gelang, den Funkverkehr zwischen zwei interstellaren

Weitere Kostenlose Bücher