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1596 - Abgrund der Zeit

Titel: 1596 - Abgrund der Zeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Speicheranweisung, einen Notfall als Ausnahmefall anzuerkennen", stellte er sachlich fest. „Bitte, wenn du dir die Finger verbrennen willst, ich habe nichts dagegen."
    „Kannst du mich wenigstens identifizieren?" forschte Sato. „Natürlich. Du bist ein guter Freund des Hauses, Sato Ambush. Aber das heißt noch lange nicht, daß du deine Finger überall hineinstecken darfst. Ich bin nur für Myles zugänglich, und in seiner Abwesenheit oder Unpäßlichkeit verrichte ich meinen Auftrag so, wie er es mich gelehrt hat."
    Eigentlich hätte er über die hochtrabenden Worte des recht frech programmierten Systems lachen können, aber dann fiel sein Blick wieder auf das Bett, auf dem der junge Kantor lag. Sato versank in Grübeleien und verbrachte die Zeit bis zum frühen Nachmittag in tiefer Nachdenklichkeit. In dieser Zeit war er nicht einmal für den recht geschwätzigen Syntron ansprechbar, der ihn in ein Gespräch verwickeln wollte. Der Hauscomputer mußte eine Signalfanfare erzeugen, um ihn darauf aufmerksam zu machen, daß Enza zurückgekehrt war. „Bitte komm herunter, ich verlasse meinen Platz nicht", sagte er.
    Sie tat es, und sie reichten sich schweigend die Hand. Enza Mansoor kümmerte sich um Myles, dessen Zustand nach wie vor unverändert war.
    Sie wechselte sein Pyjamahemd und wischte ihm mit einem Handtuch das Gesicht trocken.
    Myles schwitzte wie unter einer starken Anstrengung. Sein Geist ruhte nicht, auch wenn der Körper es wollte.
    Ein wenig zog Sato den Vergleich mit sich selbst und seiner Parabegabung. Ihm war es mit dem Einsatz seines Ki möglich, die verschiedenen Ebenen der Wahrscheinlichkeit zu wechseln und seiner inneren Kraft dadurch ein Ventil zu verschaffen. Myles besaß kein solches Ventil, sein Körper mußte mit dem Energiepotential leben. „Die Wandereruhr muß ihm etwas gezeigt haben", sagte der Pararealist. „Kannst du mir nicht sagen, wie man sie vorstellt?"
    Enza schüttelte ihr weißes Haar. „Myles kommuniziert mittels des integrierten Syntrons mit der Uhr, Sato. Ohne das Paßwort kannst du nichts ausrichten."
    Ambush ließ die Schultern sinken und wartete geduldig. Es wurde Abend, draußen brach die Nacht herein. Die Sichtblende am Fenster schloß sich, und die Deckenlampe flammte auf. „Deckenlampe löschen", sagte Sato. Das Leuchten der Uhr und der Schimmer des Hologramms reichten ihm vollkommen aus. Seine Augen tränten leicht, weil er immer auf dieselbe Stelle im Zimmer starrte.
    Und plötzlich sah er es.
    Es war ein Sprung. Die rote Bahn in der Projektion der Milchstraße vollführte eine sprunghafte Änderung, der Scheitel der zur Vereinfachung als zweidimensionale Parabel dargestellten Bahn veränderte seine Lage in Richtung auf das galaktische Zentrum zu. „Eine Verbindung mit Rhodan", verlangte er.
    Er hatte Glück. Perry befand sich in seinem Bungalow am See, und es dauerte nicht lange, bis er, Bully und Roi eintrafen. „GALORS gibt keine Warnung", sagte Rhodan. „Wir können mit der Projektion solange nichts anfangen, wie sie nicht mit der Realität übereinstimmt."
    Ambush legte den Kopf schief und sah sein Gegenüber nachdenklich an. „Wissen wir, ob es mit der Realität übereinstimmt oder nicht? Gut, du hast recht, wenn du auf dem Standpunkt stehst, daß es genauso ein Parallel-Wanderer sein kann, der materialisiert. Eine vollständige Identifizierung kann erst erfolgen, wenn Messungen vorgenommen worden sind. Dies hier aber", er deutete auf die Uhr, „ist ein Gerät, mit dem die Bahn des echten Wanderer bestimmt wird.
    Erinnere dich, daß der Algomyles auf der Grundlage aller Materialisationen errechnet wurde, Myles ihn jedoch nur zur Konfiguration aller möglichen Bahndaten einsetzte. Anschließend transferierte er das fünfdimensionale Rechengebäude auf die Daten, die vom richtigen Wanderer aus unserem Universum vorlagen. Alle folgenden Arbeiten von Kantor basieren auf diesem Transfer."
    Rhodan ließ sich mit dem Hauptquartier der LFT verbinden. Er erreichte Kallio Kuusinen und schilderte ihm die mögliche Bedeutung des Vorgangs. Der Erste Terraner nahm die Gelegenheit sehr ernst und löste sofort Alarm aus. Überall außerhalb des Sonnensystems und in der Milchstraße galt auf den Schiffen, die mit Funktionen von GALORS betraut waren, Alarmstufe zwei. Das bedeutete, daß die Raumfahrzeuge auf einen für solche Fälle vorgesehenen Sicherheitskurs flogen und über Hyperrelais einen Kommunikationsverbund bildeten. „Kallio weiß genau, was er tut",

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