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1598 - Allein unter Zombies

1598 - Allein unter Zombies

Titel: 1598 - Allein unter Zombies Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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flüsterte er. »Irgendwann in der nächsten Zeit wird man euch packen. Dann wird es euch verdammt dreckig gehen, und eure Freunde wird man in die Hölle schicken.«
    »Halt doch dein Maul, Bulle. Aus dir spricht nur die Angst. Ich bin mal gespannt darauf, wie du reagieren wirst, wenn plötzlich die Zombies vor dir stehen. Dann ist es mit dir vorbei. Dann kannst du nur noch schreien. Sie werden dich zerreißen, darauf kannst du dich verlassen, und eure Körper werden irgendwo verfaulen. Nimm es nicht persönlich, Bulle, aber das ist nun mal so. Für uns geht es ums Überleben. Noch sind wir geschützt, und wir wollen, dass es auch so bleibt.«
    »Durch diesen Emilio?«
    »Er ist unser Retter. Er ist ihr Freund. Er trifft sich mit ihnen. Dann sind sie zufrieden.«
    Was wir da gehört hatten, widersprach allem, was wir über Zombies wussten. Es war ein Phänomen, das musste ich zugeben.
    Ich hatte andere Erfahrungen gemacht. Allerdings lernte man nie aus, und ich sah keinen Grund, diesem Maurice nicht zu glauben.
    Voltaire kam auf mich zu. Wäre er nicht gefesselt gewesen, hätte er sich auf Maurice gestürzt. Aber da standen leider drei Männer gegen uns, und keiner von uns wollte noch mal bewusstlos geschlagen werden.
    Dann hätte die andere Seite wirklich leichtes Spiel gehabt.
    »Sieht beschissen aus, wie?«, flüsterte mir Voltaire zu. »Mal abwarten.«
    »Das hört sich fast nach Hoffnung an.«
    »Noch leben wir.« Ich hatte die Antwort nicht grundlos gegeben, denn ich dachte an das Kreuz vor meiner Brust. Möglicherweise hatten sie es gesehen, es aber nicht für wichtig gehalten.
    »Geht jetzt!«, befahl Maurice. Er nickte in Richtung Tür. »Sie steht für euch offen.«
    »Klar.« Ich schaffte sogar ein Lächeln und flüsterte: »Abgerechnet wird zum Schluss.«
    »Haut ab!«
    Wir setzten uns in Bewegung.
    Wenig später traten wir ins Feie.
    Die Umgebung war die gleiche geblieben, auch wenn wir uns an einem Ort befanden, den wir nicht kannten.
    Der Tag hatte sich zurückgezogen und seine Herrschaft an die Dämmerung übergeben.
    In den Häusern brannten die Lampen. Schwacher Lichtschein fiel aus den Fenstern. Straßenlaternen gab es hier nicht.
    »Und jetzt?«, fragte Voltaire.
    »Jetzt ist es wichtig, dass wir zusammen bleiben.«
    »Okay, dann wollen wir mal…«
    ***
    Emilio hatte den Rand des Waldes erreicht. Er stand dort und zitterte am gesamten Körper. Das lag nicht an der Kälte, daran war er gewöhnt.
    Es gab einen anderen Grund. Er hatte erlebt, dass ihm seine Freunde nicht mehr gehorchten, und das musste er erst einmal verkraften.
    Plötzlich hatten sie sich zusammengefunden und waren gegangen.
    Das Dorf wartete auf sie und damit auch die Menschen.
    Aber er wusste, dass sie den Dorfbewohnern nichts tun würden. Sie hatten kein Interesse, den Ort aufzusuchen, es sei denn, es wäre ein bestimmtes Ereignis eingetreten. Dann mussten sie einfach ihrem Trieb folgen.
    Menschen!
    Fremde Menschen und zugleich frisches Fleisch, nach dem sie so gierten.
    Sie würden die Menschen töten, sie würden sie regelrecht zerreißen und nur noch Reste übrig lassen.
    Für sie konnte Emilio keinen Schutz erbitten. Da kannten die Zombies keine Gnade. Sie würden sogar über ihn herfallen, wenn er versuchen würde, sie von ihrem grausamen Vorhaben abzuhalten.
    Emilio schaute ihnen immer noch nach, obwohl sie längst von der grauen Dämmerung verschluckt worden waren.
    Da gab es nichts mehr zu sehen, auch nichts zu hören, denn der Wind trieb ihm keine Geräusche mehr entgegen.
    Er kannte die Menschen nicht, die von den lebenden Toten gewittert worden waren. Er hatte aber Angst um sie.
    Er hätte für sie beten können, aber das schaffte er nicht. Er fühlte sich dazu einfach nicht in der Lage, denn ihn quälte das schlechte Gewissen.
    Er war ein Mensch, kein Zombie. Und die Beute der lebenden Toten waren ebenfalls Menschen. Er hatte es geschafft, sie davon abzuhalten, die Dorfbewohner zu töten. Aber er konnte nicht jeden retten, das hätte die Brut auch nicht zugelassen und sich dann gegen ihn gewandt.
    Was tun?
    In seinem Kopf tuckerte es. Er spürte auch den Druck in seiner Brust. Er wusste nicht, ob sie bereits den Ort erreicht hatten. Wenn ja, würden sie dort ausschwärmen und sich auf die Suche machen.
    Das waren für ihn die Fakten, die er addierte. Unter dem Strich hätte ein Rettungsplan herauskommen müssen. Aber es gab nicht die geringste Chance. Unmöglich. Hätte er sich auf die Seite der Opfer gestellt, wäre

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