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1598 - Allein unter Zombies

1598 - Allein unter Zombies

Titel: 1598 - Allein unter Zombies Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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einem Kollegen von mir«, sagte Voltaire. »Der war schlau genug zu erkennen, dass die Menschen nicht von irgendwelchen Tieren gerissen worden waren. Das mussten andere Wesen gewesen sein, und so hat er mich alarmiert. Aber er hatte sich auch umgehört und erfahren, dass es hier ein grauenvolles Geheimnis gibt. Ein paar Schmuggler haben ihm von Menschenfressern erzählt, und allmählich bin ich bereit, dies zu glauben, wenn ich an Zombies denke. Ich frage mich nur, warum sie euch verschont haben.«
    »Wir lassen sie in Ruhe, und sie lassen uns in Ruhe.«
    »Ach, und das soll ich glauben?«
    »Ja. Sonst würden wir nicht mehr leben. Und wir werden unser Geheimnis weiterhin hüten.«
    »Allerdings gibt es jetzt zwei Zeugen.«
    »Das wissen wir.«
    »Und wir werden nicht den Mund halten.«
    Maurice enthielt sich vorerst einer Antwort. Er stierte vor sich hin. Bis er ruckartig den Kopf hob. Er zischte seinen Atem aus.
    »Wenn wir euch freilassen, werdet ihr reden, und genau das können wir nicht zulassen.«
    »Ihr wollt uns zum Schweigen bringen?«
    »Ja.«
    »Für immer?«
    »Auch das.«
    Es war ein Versprechen, das sicherlich nicht nur mir einen Schauer über den Rücken jagte.
    Aber konnten diese ansonsten völlig normalen Menschen wirklich zu Mördern werden?
    Im Prinzip nicht. Leider lag hier ein Extremfall vor, und sie hatten bereits über lange Zeit etwas Extremes erlebt. Dadurch waren sie gezwungen gewesen, sich von der normalen Welt abzusondern, und sie wollten auf keinen Fall, dass ihr Geheimnis gelüftet wurde.
    Die gefundenen Überreste der Menschen, damit hatten sie sicherlich nichts zu tun gehabt, aber sie wollten auch nicht, dass diese Tatsachen Kreise zogen, und deshalb mussten sie alles auslöschen, was sich ihnen in den Weg stellte. Zumindest alles Fremde.
    Ich schaute Maurice an. Seine beiden Helfer standen im Hintergrund, nicht weit von den Laternen entfernt. Viel besser war die Sicht auch nicht geworden, und so lagen Teile ihrer Gesichter im Schatten.
    Ich schaute Maurice in die Augen.
    Ich suchte nach dem Ausdruck. Konnte ich dort tatsächlich den Willen ablesen, einen wehrlosen Menschen umbringen zu wollen?
    Der Mann schaffte es nicht, meinem Blick weiterhin standzuhalten. Er senkte den Kopf.
    Dann meldete sich Voltaire. Am Klang seiner Stimme hörte ich heraus, dass er sich aufgerichtet haben musste. Er lachte sogar schrill.
    »Ihr seid doch nicht so verrückt, zwei Hüter des Gesetzes killen zu wollen? Mann, aus dieser Klemme kommt ihr niemals mehr raus. Zwar lebt ihr hier wie im Knast, aber der echte ist schon anders.«
    »Uns wird niemand einsperren!«, keuchte Maurice.
    »Und ob. Wenn wir sterben, werden die Kollegen kommen und euer Kaff auf den Kopf stellen, das kann ich euch versprechen. Und dann stellt sich die Frage, wie ihr uns töten wollt. Durch Schüsse? Oder nehmt ihr ein Messer? Vielleicht sogar eine Mistgabel?«
    Maurice ließ die Worte des Kommissars verklingen, bevor er eine Antwort gab. »Nein, wir legen nicht Hand an euch. Das überlassen wir den anderen.«
    Voltaire konnte den Spott nicht für sich behalten.
    »He, wie großzügig. Allerhand, wirklich.«
    »Freut euch nicht zu früh.«
    Ich hatte zugehört und mir meine Gedanken gemacht. Dieser Maurice musste keine großen Erklärungen abgeben, ich wusste auch so, wie der Hase laufen sollte.
    Wenn sie uns nicht selbst aus dem Weg schaffen wollten, dann überließen sie das anderen, und dabei konnte es sich nur um die Zombies handeln, die mit uns Katz und Maus spielen würden.
    Der Sprecher schien zu merken, welche Gedanken mir durch den Kopf gingen. Er trat einen Schritt auf meine Liege zu und nickte.
    »Ja, du weißt, wer unsere Freunde sind.«
    »Sicher«, erwiderte ich, »das weiß ich. Sie haben Menschen auf dem Gewissen, und deshalb sind wir schließlich hergekommen.«
    »Es ist zu unserem Schutz«, flüsterte Maurice. »Anders kann es nicht laufen. Aber zuvor werden wir euch entwaffnen.« Er fing an zu lachen.
    »Oder habt ihr gedacht, dass wir eure Pistolen vergessen hätten? Bestimmt nicht.«
    Er gab den beiden jüngeren Männern ein Zeichen. Darauf hatten sie nur gewartet. Es waren kräftige Kerle um die zwanzig, und sie stürzten sich mit einem wahren Feuereifer auf mich.
    Ich wollte keine Provokation und wehrte mich nicht. Die gefesselten Hände blieben unten, und die suchenden Finger fanden meine Beretta.
    Triumphierend wurde sie in die Höhe gehalten.
    Maurice nahm sie an sich.
    Dann war Voltaire an der Reihe. Auch

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