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1598 - Der Tag des Zorns

Titel: 1598 - Der Tag des Zorns Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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mit ihm anstellen würde, wenn er Thomas zu dem Planeten fliegen ließ, der sichtlich zum Tode verurteilt war. „Danach übernehmen Sie das Kommando!" fuhr Thomas fort. Er sah mich an, ich nickte. Ich konnte ihn in diesem Fall nicht allein lassen.
    Während die TEJA, aus allen Schlünden feuernd, sich den Weg nach Arkon III bahnte, jagten Thomas und ich hinüber zum nächsten Beiboothangar. Eine Space-Jet war einsatzklar, wir gingen an Bord.
    An die nächste halbe Stunde denke ich nur mit Entsetzen zurück. Perry hatte sich seinerzeit den Ehrentitel Risikopilot verdient, und auch ich hatte in meiner aktiven Zeit manchen Vogel bis an die Grenze der Belastbarkeit geschunden. Aber was Thomas Rhodan während dieses Fluges mit Mensch und Gerät anstellte, sprengte die Grenzen des Vorstellbaren.
    In ihm brannte der Ehrgeiz. Ich wußte nicht, was er sich für diesen Tag und diese Stunde vorgenommen hatte; ich wußte nur, daß er alles daransetzen würde, dieses Ziel zu erreichen. In Augenblicken wie diesen begannen sich seine Augen seltsam zu verfärben, dann brach das Arkon-Erbe in ihm durch.
    Als er neben dem Dienstpalast des Imperators landete, knickte eine der Landestützen weg. Die Space-Jet schlitterte kreiselnd über den Boden und krachte gegen die Panzerung des Palasts. Ich wurde so hart in die Gurte geworfen, daß ich die Besinnung verlor.
    Als ich wieder zu mir kam, war ich allein in der Zentrale der Space-Jet. Ich stürzte ins Freie. Der Himmel über Arkon III flammte blutrot, der Boden bebte unter der Wucht der Einschläge. In der Ferne, einige Dutzend Kilometer entfernt, wuchsen die gräßlichen Pilze der Bomben in die Höhe, die Arkon III in Stücke reißen sollten. Ich hatte beim Landeanflug mitbekommen, daß der Planet von mindestens drei Arkon-Bomben getroffen worden war, jenen scheußlichen Waffen, die an der Oberfläche eines Planeten einen unlöschbaren Kernbrand auslösten.
    Arkon III hatte nicht mehr lange zu leben - und ich auch nicht, wenn ich mich nicht sputete.
    Ich rannte los, zog im Laufen meine Waffe. Der Eingang zum Palast war aufgesprengt. Ich stieg über ein halbes Dutzend zerstörter Roboter hinweg, vorbei an den Leichen von drei Naats, dann entdeckte ich den zentralen Antigravschacht.
    Die Beleuchtung war ausgefallen, der Schacht lag verlassen. Vorsichtshalber erprobte ich die Wirkung mit einem Trümmerstück - der Schacht arbeitete noch. Ich schwang mich hinein, glitt in die Tiefe.
    Unter mir, zweihundert, vielleicht auch dreihundert Meter in der Tiefe, war Licht zu erkennen.
    Perfekt arbeitete der Schacht nicht. Für zwei Sekunden setzte das Antigravfeld aus, ich stürzte ab, und nur mit größter Mühe gelang es mir, diesen Sturz wieder abzufangen, als das Feld wieder aktiviert wurde.
    Ich fand den Ausstieg, im Eingang lag die Leiche eines Blues. Offenbar hatten die Tellerköpfe ein Stoßtruppunternehmen losgeschickt, ein Himmelfahrtskommando, das den amtierenden Imperator Gonozal VIII. zur Strecke bringen sollte.
    Auf den nächsten hundert Metern hatte eine erbitterte, gnadenlose Schlacht stattgefunden. Ich fand Dutzende von toten Blues, eine kleine Heerschar zerstörter Kampfroboter beider Seiten.
    Und dann hörte ich Stimmen. Ich erkannte sie sofort und beeilte mich, näher zu kommen. „Ich habe deinen Vater nicht willentlich betrogen", hörte ich Thora sagen. „Ich bin geboren und aufgewachsen auf Arkon, Tochter aus dem Geschlecht von Zoltral, die seit undenklichen Zeiten Herrscher und Beamte im Dienst des Großen Imperiums hervorgebracht haben. Es ist Tradition in unserem Geschlecht, einen heiligen Eid abzulegen, dem Wohl des Imperiums zu dienen. Darum, Thomas, bin ich aufgebrochen zu eurem blauen Planeten, um dem Imperium zu dienen, die Welt der Unsterblichkeit zu finden und für Arkon eine Zukunft zu eröffnen. Aber ES hatte mit Arkon nichts mehr im Sinn, und so sah auch ich nicht mehr ein, warum ich mich für ein nutzloses Ziel aufopfern sollte." Ich bog um die Ecke. In einer Halle, die mit Trümmern übersät war, standen sich Mutter und Sohn gegenüber. Beide bewaffnet, beide hoch aufgerichtet, in herrischer Gebärde und Haltung einander zugewandt, unverkennbar Mutter und Sohn, unverkennbar Arkoniden. „Aber dann kam er ...", knirschte Thomas. Ich sah, wie die Waffe in seiner Hand bebte. „Ja, dann kam er, und mit ihm kehrte eine neue Chance für mein Volk zurück, für unser Volk, Thomas."
    „Ich bin Terraner!" stieß Thomas hervor. „Ich weiß, daß du das glaubst,

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