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1599 - Ein Freund von ES

Titel: 1599 - Ein Freund von ES Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Schulter implantiert."
    Während sich um ihn ein rasender Zyklon aus Lichtpartikeln aufbaute, betastete Perry Rhodan seine linke Schulter. Er spürte unterhalb des Schlüsselbeines eine viereckige Verhärtung. Sie war flach wie ein Chip und nicht größer als eineinhalb mal zwei Zentimeter.
    Ein leichter Schwindel erfaßte ihn, und dann war er im Nirgendwo. Er hatte das Gefühl, seiner körperlichen Hülle beraubt worden zu sein. Das Nichts um ihn drückte sich bleiern auf seinen Geist. Nur langsam löste sich der mentale Druck, und Rhodan bekam damit auch das Gefühl für seinen Körper zurück. Aber obwohl sich seine Umgebung erhellte, konnte er von sich selbst nichts sehen. Als wäre er unsichtbar.
    Unter seinen unsichtbaren Füßen war kein fester Untergrund, dennoch fand er Halt. In der Ferne kristallisierten sich zwei Schemen aus der rötlichen Dämmerung. Rhodan glitt auf die Gestalten zu, und im Näherkommen identifizierte er sie als Nakken. Beide hatten etwas Unwirkliches an sich, der eine Nakk wirkte jedoch gespenstischer, weniger real als der andere. Und dieser war nackt, ohne ein Exoskelett und ohne die anderen technischen Hilfen, die er in der 4. Dimension wie Krücken brauchte. Aber offenbar benötigte er solche Hilfen nicht mehr. „Paunaro", sagte der nackte Nakk zu dem anderen.
    Er sagte es mit Worten, die nicht Schall waren. „Ich führe dich jetzt zu den Wurzeln deines Ursprungs."
    Ohne daß es ihm gesagt wurde, erkannte Rhodan, daß er auf eine höhere Dimension geführt worden war, wo er als unbeteiligter Beobachter das Geheimnis der Nakken erfahren sollte. Und er begann jetzt auch zu ahnen, wen Ernst Ellert mit dem „Zufallstreffer" gemeint hatte. „Shaarim, darf ich nun auch zu euch einkehren?" fragte Paunaro, indem er sich ebenfalls fünfdimensionaler Signale bediente. Aber Perry Rhodan verstand. ES hatte es möglich gemacht. „Ich möchte nicht alleine in der Einsamkeit der vierten Dimension zurückbleiben."
    Der Nakk Shaarim war früher Chef im Humanidrom gewesen und einer der 290 Nakken, die in ES aufgegangen waren. Er existierte körperlich nicht mehr; er konnte nur, wie Ernst Ellert auch, in einem Projektionsträger auftreten. Aber Rhodan bezweifelte, daß er in dieser Dimension einen solchen überhaupt benötigte, er erweckte lediglich den Eindruck von Körperlichkeit. „Sei stark, Paunaro", sagte Shaarim. „ES hat dir dieses Schicksal bestimmt. Du kannst dich als unser Vertreter zur vierten Dimension betrachten und sollst unser Mittler dorthin sein. Du wirst nie allein sein, Paunaro. Wir alle, die wir heimgekehrt sind, stehen hinter dir."
    „Warum werde ich in solchem Maße bestraft?" wollte Paunaro wissen. „Ich bin eine Kreatur von ES, wie ihr auch."
    „Es ist keine Strafe, vielleicht eine Prüfung ... Erkenne, Paunaro!"
    Perry Rhodan wartete mit angespannten Sinnen auf die Erklärung, warum die Nakken Geschöpfe von ES sein sollten. Und er bekam die Antwort, aber in ganz anderer Form als erwartet. Das Wissen floß ihm einfach von einem der beiden Nakken oder von beiden zu.
    Man nennt ES nicht von ungefähr den Zeitlosen. Für Superintelligenzen stellen Raum und Zeit keine Barrieren dar, sie können untereinander über die Grenzen der Universen und die Grenzen zwischen Vergangenheit und Zukunft hinweg kommunizieren.
    Als ES erkannte, daß er durch die inhalierten Psiqs unweigerlich auf die Entwicklung zu einer Materiesenke zutreiben würde, schickte er einen Hilferuf an ESTARTU. Dieser Ruf erreichte ESTARTU 50000 Jahre in der Vergangenheit, als sie sich gerade anschickte, ins Universum Tarkan überzuwechseln und den Völkern der Galaxis Hangay gegen die Manipulationen des Hexameron beizustehen.
    Obwohl ESTARTU selbst genug eigene Existenzprobleme hatte, vergaß sie den Hilferuf von ES nicht. Und sie erinnerte sich erst recht daran, als sie im Charif-System die für die Realität blinden und tauben, aber mit 5-DSinnen ausgestatteten Nakken entdeckte. ESTARTU bestimmte vor ihrer Dezentralisierung, daß die Nakken mit technischen Hilfen für die 4. Dimension ausgestattet und ihre Sinne und Fähigkeiten derart geschult werden sollten, daß sie sich zu 5-D-Spezialisten entwickelten. Und damals erhielten sie ihre wahre Bestimmung: Ihr Lebensziel sollte es sein, ES zu suchen und, wenn ES in die mißliche Lage kam, sich zu einer Materiesenke zu entwickeln, die Superintelligenz mittels der den Zellaktivatoren innewohnenden neutralisierenden Kräfte vom Alpdrücken der Psiqs zu

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