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16 - Geheimagent Lennet läßt die Bombe platzen

16 - Geheimagent Lennet läßt die Bombe platzen

Titel: 16 - Geheimagent Lennet läßt die Bombe platzen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Vladimir Volkoff
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noch erreicht: In der Schiffswand befindet sich ein großes Loch, und das Öl fließt aus einem der Tanks ins Meer.«
    »Das bedeutet - eine Ölpest?« brüllte Walli. »Es bleibt uns eine letzte Möglichkeit", erwiderte Lennet. »Der Sturm und die schlechte Sicht haben verhindert, daß ein anderes Schiff auf uns aufmerksam wurde. Wenn wir jedoch das Land erreichten, könnten wir rasch Hilfe herbeischaffen.«
    »Das Land erreichen?« rief Ali. »Bei diesem Wetter? Sicher, der Wind hat nachgelassen, aber es dauert lange, bis die schwere See sich beruhig. Und außerdem ist ablandiger Wind!«
    »Genau.« Lennet nickte. »Wir dürfen aber nicht aufgeben. Es ist eine winzige Chance! Wir müssen es versuchen! Und zwar sofort. Das ist ein Befehl. Laßt ein Rettungsboot ins Wasser!«
    »Und wer ist der Wahnsinnige, der sein Leben riskiert?« erkundigte sich Li.
    »Rate mal!« Der junge Geheimagent blieb völlig ruhig. Maria Carolina griff nach seinem Arm. »Ich komme mit dir!«
    »Nein. Auf keinen Fall. Du würdest mich nur behindern.«
    »Irrtum. Ich halte das Steuer, und du ruderst!«
    »Du setzt dein Leben aufs Spiel, Maria Carolina", sagte Lennet ernst.
    Und sie erwiderte: »Weshalb nicht? Ich habe Vertrauen in dich. Und im übrigen gehört das Boot mir. Ich leihe es dir nur, wenn du mich mitnimmst.«
    Die Wellenberge waren nicht mehr so hoch wie am Vorabend, aber sie blieben erschreckend, und wo sie sich überschlugen, sah man hier und da die graue Spitze einer Klippe herausragen. Und die Gewalt der Brandung konnte man von hier aus nur ahnen.
    »Du mußt mich verstehen", sagte Lennet leise. »Ich habe den Auftrag erhalten, eine Ölpest zu verhindern. Das ist meine Arbeit. Ich muß es alleine tun.«
    Maria sah ihn fassungslos an. Die beiden jungen Leute wären in einen Streit verfallen, hätte nicht Pepe von unten gerufen: »Was soll das Ganze? Ich kapiere überhaupt nicht, weshalb ihr nicht einen Hilferuf sendet. Das wäre doch immerhin weniger gefährlich und wirkungsvoller.«
    »Stimmt!« erwiderte Lennet. »Bloß, wir haben kein Funkgerät mehr, du Frühaufsteher! Meines ist in einem Tank gelandet, damit mir Ramirez nicht auf die Schliche kommt.«
    »Und das Bordfunkgerät?«
    »Das hat er rechtzeitig funktionsunfähig gemacht.«
    »Und mein Radio?«
    »Dein Radio?« Lennet starrte den Schiffskoch an.
    »Ja, klar! Die Transseguros hat mir ein Funkgerät gegeben.
    Ich habe mich schon immer gefragt, weshalb, denn ich kann es nicht einmal bedienen!«
    »Willst du damit sagen, daß du ein Funkgerät besitzt?« Lennet hatte sehr langsam und deutlich gesprochen.
    »Ja, ein ganz neues.« Der Koch nickte eifrig. »Es steckt sogar noch in der Originalverpackung.«
    »O Gott, weshalb hast du das nicht früher gesagt?«
    »Du hast mich nicht danach gefragt!« Pepe zuckte die Achseln.
    »Und was hast du mit der Transseguros zu tun?« erkundigte sich Lennet.
    »Ja, da staunst du! Das hast du nicht gewußt! Niemand wußte es! Aber in Anbetracht der Umstände ist es sicher nicht mehr nötig, daß ich es so geheimhalte...« Pepe knöpfte seine Schürze auf und ließ sie zu Boden fallen. Er richtete sich auf und erschien plötzlich sehr selbstsicher. Überhaupt nicht mehr dumm und ungeschickt.
    »Ich, Pepe Volapie, habe euch ebenfalls an der Nase herumgeführt", bekannte er. »Auch ich steckte in einer Verkleidung, so wie Angelo, Carlito und Ramirez-Cellar.
    Erlaubt mir, daß ich mich vorstelle: Jose Allende, Versicherungsvertreter, seit fünfundzwanzig Jahren Mitarbeiter der Transseguros-Gesellschaft in Madrid. Ich sollte mir einen Überblick verschaffen über die Zustände auf der Oleo III und die Möglichkeiten einer weiteren Sabotageaktion.«
    »Kann ich mir gar nicht vorstellen, daß die Versicherung so dämliche Inspektoren besitzt!« sagte Walli abfällig.
    »Nicht ganz so dämlich, wie du glaubst!« gab der falsche Pepe zurück. »Ich werde seekrank, das stimmt, und das war auch im Programm nicht vorgesehen, aber sonst... Ich hatte eine Aufgabe übernommen, von der ich keine Ahnung hatte: die Schiffsküche! Ich wußte also, daß ich mich lächerlich machen würde.
    Also habe ich die Rolle des ungeschickten, tolpatschigen Pepe gespielt. Das schien mir das klügste.«
    »Du erzählst deine Lebensgeschichte besser ein anderes Mal", unterbrach Lennet. »Uns bleibt keine Zeit. Rasch! Wir brauchen das Funkgerät! Wundert sich die Versicherungsgesellschaft nicht, daß du noch keine Meldung gemacht hast?«
    »Ich sollte sie nur

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