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16 - Geheimagent Lennet läßt die Bombe platzen

16 - Geheimagent Lennet läßt die Bombe platzen

Titel: 16 - Geheimagent Lennet läßt die Bombe platzen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Vladimir Volkoff
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jederzeit auf den roten Knopf drücken und die Katastrophe auslösen, aber er durfte gleichzeitig den Geheimagenten nicht entkommen lassen. Denn dann würde ihn die SPHINX nicht für seine Arbeit bezahlen. Und Lennet konnte das verbrecherische Spiel aufdecken.
    Skrupellos hatte der Saboteur bisher seinen Auftrag erfüllt. Er hatte diese perfekte Doppelrolle gespielt, hatte einen Schiffsjungen niedergeschlagen und versucht, einen anderen zu töten. Er hatte den echten Miguel Ramirez umgebracht, um seinen Platz einzunehmen. Und er war fest entschlossen, sich nicht um seinen Erfolg bringen zu lassen. Und wenn er in die Enge getrieben würde, dann konnte er immer noch seine Freiheit gegen den Druck auf den kleinen roten Knopf eintauschen.
    Lennet konnte nicht schießen, denn Ramirez-Cellar konnte im letzten Moment noch die Explosion auslösen. Die einzige Möglichkeit für den jungen Geheimagenten war, sich selbst in Sicherheit zu bringen und dann nach einer Möglichkeit zu suchen, den Saboteur zu entwaffnen.
    So begann eine heiße Verfolgungsjagd.
    Zwischengang, Leiter, Steg, Leiter, Steg, Gang, Steg, Leiter...
    Lennets Vorteil war seine Jugend und das harte Training als Geheimagent. Cellar hingegen war bewaffnet, und er konnte jederzeit Gebrauch von seiner Waffe machen. Er zwang Lennet, auf die oberen Stege zu flüchten. Wenn sie erst ganz oben waren, da, wo sich die Tanks auf gleicher Höhe befanden, würde es kein Versteck mehr geben, keine Deckung.
    Der Verbrecher rechnete offenbar damit, seinen Gegner dort oben einfach abschießen zu können. In Lennets Gehirn überstürzten sich die Gedanken. Auch wenn er eine gute Zielscheibe bot, hier oben war er näher an der Luke, die zum Deck führte, und es war schon ein extrem guter Schütze notwendig, um eine laufende Person zu erwischen. So ließ er sich also nach oben treiben. Auf dem obersten Steg angekommen, verdoppelte Lennet seine Geschwindigkeit und begann im Zickzack zu laufen, Haken zu schlagen. Doch plötzlich rutschte er aus.
    Neben dem einen Tank, der nicht mit einem Deckel versehen war, hatte sich eine große Öllache ausgebreitet, und der Geheimagent stürzte, wie auf spiegelndem Glatteis, nach hinten.
    Dieser Ölfleck rettete ihm zweifellos das Leben. Denn Cellar hatte angehalten und ein weiteres Mal geschossen. Die Kugel traf etwa einen Meter über dem Ziel an die Wand und schlug zurück.
    Lennet erhob sich. Das schmutzige, stinkende Öl tropfte von seinen Kleidern. Geduckt lief er weiter, um ein weniger großes Ziel zu bieten.
    Cellar machte sich wieder an die Verfolgung. Kurz vor der Öllache am Boden verlangsamte er seinen Lauf, doch nicht genug. Sein Absatz rutschte in der fettigen Flüssigkeit weg. Er stürzte auf den Rücken, die Arme ausgestreckt. Seine eine Hand klammerte sich um die Pistole, in der anderen hielt er den Zündsatz für die Bomben. Hätte er das eine oder andere losgelassen, dann hätte er sich vielleicht noch festhalten können.
    So hatte er nicht die geringste Chance.
    Er stürzte, die Füße voraus, in den schwarzen stinkenden Öltank.
    Ein schrecklicher Schrei war zu hören. Lennet, der an eine List glaubte, drehte sich um. Sein Feind war verschwunden! Doch die Hand des Unglücklichen mußte sich im letzten Moment noch um den Zündsatz geklammert haben, denn ein dumpfer Schlag war aus den Tiefen des Schiffes zu hören...

Hilfe mit Gebrauchsanleitung
    Wieder war die ganze Mannschaft auf dem Hauptdeck versammelt. Selbst Pepe Volapie war aus seinem Loch gekrochen. Weiß wie ein Leintuch stand er da, die Schürze verkehrt herum umgebunden. Aber immerhin: er stand.
    Vorne, am Fuß der Treppe, befanden sich die drei Bordmechaniker: Li, Ali und Walli. Die schlaflose Nacht war den Leuten deutlich anzusehen. Mit verquollenen Augen und Stoppelbärten warteten sie auf Neuigkeiten.
    Ihnen gegenüber standen Geheimagent Lennet und die junge Reederin. Lennet hob erschöpft den Arm. Das unruhige Murmeln brach unverzüglich ab. Mit kurzen Worten erklärte der Geheimagent, was geschehen war.
    »Wir hatten beschlossen, uns nicht zu trennen", sagte er, »und das war das Zeichen für den Piraten, daß seine letzte Chance gekommen war. Er mußte das Schiff sabotieren. So rasch wie möglich. Darum gab er vor, einen von euch zu verdächtigen, und er hat darauf bestanden, denjenigen persönlich zu befragen.
    Ich teilte seinen Verdacht nicht. Trotzdem ließ ich ihn gehen.
    Das war mein größter Fehler. Jetzt ist er tot. Doch er hat sein schmutziges Ziel

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