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16 Science Fiction Stories

16 Science Fiction Stories

Titel: 16 Science Fiction Stories Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: diverse
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und die kindische Naivität erkannt, diese Einfältigkeit! Ich kann sehen, daß ich selbst in meiner Dummheit gewußt hatte, daß ich minderwertig war und daß andere Leute etwas besaßen, das mir fehlte – etwas, das mir verwehrt war. In meiner geistigen Blindheit hatte ich geglaubt, daß es irgendwie mit der Fähigkeit, zu lesen und zu schreiben, zusammenhing, und ich war sicher gewesen, daß ich automatisch intelligent werden würde, wenn ich mir diese Fähigkeiten aneignete.
    Selbst ein begrenzt intelligenter Mensch möchte wie die anderen sein.
    Ein Kind weiß zwar nicht, wie es essen oder was es essen soll, aber es kennt den Hunger.
    So war ich gewesen. Ich hatte es nur nicht erkannt.
    Dies war ein guter Tag für mich. Jetzt, da ich die Vergangenheit ganz klar vor mir sehe, habe ich mich entschlossen, mein Wissen und meine Fähigkeiten dazu zu benutzen, um auf dem Gebiet zu arbeiten, das sich mit dem Steigern der menschlichen Intelligenz beschäftigt. Wer wäre für eine solche Arbeit besser geeignet als ich? Wer sonst hatte in beiden Welten gelebt? Dies sind meine Menschen. Ich will meine Gabe dazu benutzen, um etwas für sie zu tun.
    Morgen will ich mit Dr. Strauss darüber sprechen, wie ich mich am besten auf diesem Gebiet betätigen kann. Vielleicht kann ich ihm dabei helfen, die Probleme der Verbreitung und Anwendung der Mittel zu bearbeiten, die er bei mir angewandt hat. Ich habe einige gute, eigene Ideen.
    Mit dieser Technik könnte soviel gemacht werden. Wenn ich zu einem Genie gemacht werden konnte, warum dann nicht tausend andere auch? Welch phantastische Idee, wenn man sie auch auf völlig normale Menschen anwendete? Auf Genies? Es gibt so viele Türen, die geöffnet werden müssen. Ich bin ungeduldig und möchte sofort beginnen.
     
    Tagesreport 13  23. Mai
    Heute geschah es. Algernon hat mich gebissen. Ich ging in das Labor, um ihn, wie ich es gelegentlich tue, zu besuchen, und als ich ihn aus seinem Stall nahm, schnappte er nach meiner Hand. Ich tat ihn zurück und beobachtete ihn eine Weile. Er war ungewöhnlich unruhig und bösartig.
     
    24. Mai
    Burt, der die Experimentiertiere versorgt, sagt mir, daß Algernon sich verändert. Er ist nicht mehr zur Zusammenarbeit bereit; er weigert sich, durch den Irrgarten zu laufen; und er frißt auch nichts mehr. Alle machen sich darüber Gedanken, was das bedeuten könnte.
     
    25. Mai
    Sie haben Algernon gefüttert, der sich jetzt auch weigert, die Türen zum Freßkasten zu öffnen. Jeder identifiziert mich mit Algernon. Auf eine gewisse Art sind wir beide der erste unserer Rasse. Sie tun alle so, als wäre Algernons Benehmen nicht unbedingt auch für mich kennzeichnend. Aber es ist schwer, die Tatsache zu verbergen, daß auch einige der anderen Tiere, die bei dem Experiment benutzt wurden, ein seltsames Benehmen zutage legen.
    Dr. Strauss und Dr. Nemur haben mich gebeten, nicht mehr ins Labor zu kommen. Ich weiß, was sie denken, aber ich kann das nicht akzeptieren. Ich arbeite an meinen Pianen weiter, ihre Forschungen fortzuführen. Bei allem Respekt für diese guten Wissenschaftler bin ich mir ihrer Grenzen voll bewußt. Wenn es eine Antwort gibt, werde ich sie selbst herausfinden. Plötzlich ist die Zeit etwas sehr Wichtiges geworden.
     
    29. Mai
    Ich habe ein eigenes Labor bekommen und auch die Erlaubnis, meinen Forschungen nachzugehen. Ich bin etwas auf der Spur. Ich arbeite Tag und Nacht. Ich habe mir ein Bett in mein Labor stellen lassen. Ich notiere alles nur auf Zettel, die ich in einen Ordner einhefte, aber von Zeit zu Zeit halte ich es für notwendig, meine Stimmungen und Gedanken niederzuschreiben. Ich finde, daß der Kalkulus der Intelligenz ein faszinierendes Thema ist. Hier kann ich all das Wissen, das ich errungen habe, richtig anwenden. In gewissem Sinn ist das das Problem, mit dem ich mich mein ganzes Leben lang beschäftigt habe.
     
    31. Mai
    Dr. Strauss findet, daß ich zu hart arbeite. Dr. Nemur sagt, ich dränge die Forschungsarbeit eines ganzen Lebens in ein paar Wochen zusammen. Ich weiß, daß ich mich ausruhen sollte, aber irgend etwas in mir treibt mich voran, und ich kann es nicht aufhalten. Ich muß den Grund für den krassen Rückfall bei Algernon herausfinden. Ich muß wissen, ob und wann es mit mir geschehen wird.
     
    4. Juni
    Brief an Dr. Strauss (Kopie)
    Sehr geehrter Herr Dr. Strauss, mit getrennter Post sende ich Ihnen eine Kopie meines Berichts mit dem Titel »Der AlgernonGordonEffekt: Ein Studium der Struktur

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