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16 Tante Dimity und das verhexte Haus (Aunt Dimity and the Family Tree)

16 Tante Dimity und das verhexte Haus (Aunt Dimity and the Family Tree)

Titel: 16 Tante Dimity und das verhexte Haus (Aunt Dimity and the Family Tree) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nancy Atherton
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ihren Lebzeiten gekannt, wusste aber nicht, dass ich weiterhin mit ihr in Kontakt stand. Und ich wiederum hatte keinen blassen Schimmer, wie ich es ihm hätte erklären können.
    » Nun?«, fragte ich, als ich fertig war. » Was meinst du?«
    » Ein amerikanischer Cousin?«, fragte er zweifelnd. » Ich hatte eigentlich gehofft, die Rolle des Butlers übernehmen zu können.«
    Ich sah ihn stirnrunzelnd an. » Das ist nicht dein Ernst, oder?«
    » Große Geister denken gleich, Lori«, sagte er lächelnd. » Beim Frühstück habe ich eine ähnliche List ersonnen wie du. Mrs Donovan ist übrigens eine ausgezeichnete Köchin. Die verlorenen Eier, die sie mir kredenzt hat, waren exzellent. Außerdem kennt sie sich mit Schafen aus.«
    » Die Schafe tun jetzt nichts zur Sache«, sagte ich ungeduldig. » Wieso wolltest du die Rolle des Butlers spielen?«
    » Ich wollte schon immer mal butlern«, erwiderte Willis senior wehmütig. » Ach, wenn doch nur mein Akzent nicht wäre. Ein Butler in einem englischen Landhaus müsste sich mehr… nun, britisch anhören. Ich gebe es zu, Lori, dein Plan sticht meinen aus. Ich eigne mich wohl doch eher für die Rolle von Lady Sarah Pynes amerikanischem Cousin.«
    » Das heißt… du machst mit?«, fragte ich ungläubig.
    » Natürlich. Mrs Pynes Schicksal liegt in meinen Händen. Wenn Señor Cocinero morgen in Fairworth ankommt, wird er Lady Sarah hier antreffen, gemeinsam mit ihrem amerikanischen Cousin, William Willis, der den Sommer in ihrem grandiosen Haus zubringt. Für diese Rolle bin ich geboren.« Er nickte zufrieden, ehe er hinzufügte: » Die Donovans habe ich bereits ins Vertrauen gezogen und mich ihrer vollsten Zusammenarbeit versichert. Wie es der Zufall will, beherrscht Mrs Donovan sechs Sprachen fließend, darunter Spanisch. Sie wird also eine höchst nützliche Komplizin abgeben.« Er warf einen Blick auf seine Uhr. » Du musst umgehend in der Teestube anrufen.«
    » Dazu ist keine Zeit mehr. Ich erkläre Sally alles nach der Kirche.«
    » Mrs Pyne wird heute Morgen die Messe vielleicht versäumen, aber Rainey wird bestimmt dort sein«, sagte Willis senior. » Du solltest das Mädchen also vorwarnen, dass wir etwas im Schilde führen. Aber fürs Erste braucht sie nur zu wissen, dass sie zu allem Ja und Amen sagen soll, was wir erzählen. Später, wenn wir mehr Zeit haben, werden wir sie in die Einzelheiten unseres Plans einweihen.« Er stand auf. » Während du anrufst, meine Liebe, gehe ich schon mal hinaus und trommle Bill und die Zwillinge zusammen. Wir warten im Range Rover auf dich.« Er strich seine makellose Weste glatt und verließ das Zimmer.
    Sprachlos starrte ich ihm nach. Mein Schwiegervater war ein methodisch und akribisch denkender Mensch. Seine spontane Bereitwilligkeit, eine Hauptrolle in einem absurden Schauspiel zu übernehmen, passte ebenso wenig zu seinem Charakter wie sein plötzliches Interesse an Schafen und seine überhastete Entscheidung, die Donovans einzustellen. Mir war bekannt, dass die Pensionierung im Leben eines Menschen eine befreiende Erfahrung sein konnte, aber bei Willis senior schien sie eine 180-Grad-Wende bewirkt zu haben. In meinen Augen eine recht nervenaufreibende Entwicklung.
    Ein stotterndes Hupen von draußen erinnerte mich, dass ich rasch noch Rainey anrufen sollte. Auch wenn ich sie mit meiner kurzen, verschlüsselten Botschaft nur zusätzlich verwirrte, versprach sie, einfach unseren Anweisungen zu folgen und– wie William es formuliert hatte– zu allem Ja und Amen zu sagen.
    » Ich tue alles, um Gran zu helfen«, sagte sie ernst. » Sie hängt so an Finch. Es würde ihr das Herz brechen, wenn sie woanders hinziehen müsste.«
    Eine Enkelin kann in Krisenzeiten eine große Hilfe sein, rief ich mir lächelnd Willis seniors Worte ins Gedächtnis.
    Elspeth Binney spielte die ersten Orgeltakte der Prozessionshymne, als Bill, Willis senior, Will, Rob und ich in eine Kirchenbank huschten. Ich nickte Rainey zu, die auf der gegenüberliegenden Seite des Mittelgangs saß, und versuchte dann, mich auf den Gottesdienst zu konzentrieren.
    Theodore Bunting war nicht gerade bekannt für mitreißende Predigten, und auch an diesem Morgen machte er seinem Ruf alle Ehre. Während er die soundsovielte Bibelstelle erläuterte, musste ich mich zusammenreißen, um nicht einzunicken, doch ich war nicht allein in meinem Kampf gegen die Müdigkeit. Die Party der vergangenen Nacht forderte bei fast allen ihren Tribut, und als der Gottesdienst zu Ende

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