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16 Tante Dimity und das verhexte Haus (Aunt Dimity and the Family Tree)

16 Tante Dimity und das verhexte Haus (Aunt Dimity and the Family Tree)

Titel: 16 Tante Dimity und das verhexte Haus (Aunt Dimity and the Family Tree) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nancy Atherton
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mir einstieg, wehte mir ein leichter Pferdegeruch in die Nase, und ich erinnerte mich, dass ich ihn zuletzt beim Ausmisten der beiden Pferdeboxen gesehen hatte. Natürlich hatte er keine Zeit gehabt, zu duschen, ehe er sich rasch umzog und den Wagen vorfuhr. Aber der unterschwellige Pferdegeruch störte mich keineswegs, im Gegenteil, er erinnerte mich an meine pferdenärrischen Söhne, ein Gedanke, der mir wiederum ins Gedächtnis rief, dass ich vergessen hatte, eine Angelegenheit mit meinem Schwiegervater zu besprechen.
    » Übrigens«, sagte ich, während wir langsam die baumgesäumte Auffahrt hinunterfuhren, » habe ich Señor Cocinero erzählt, dass Lady Sarahs Pferde vorübergehend bei einem Nachbarn untergebracht sind, so lange bis die Renovierung des Stalls abgeschlossen ist. Damit wollte ich verhindern, dass er fragt, warum keine Pferde im Stall stehen.«
    » Eine sehr einleuchtende Begründung«, sagte Declan. » Ich werde es auch Deirdre sagen. Am besten, wir stimmen unsere Geschichten miteinander ab.«
    » Da haben Sie Recht. Bitten Sie Deirdre, sie soll es auch William und Lady Sarah ausrichten. Ich hatte es leider vergessen zu erwähnen.«
    » Wird erledigt«, sagte Declan. » Wenn Sie mir die Frage erlauben: Wo sind denn Mr Willis’ Pferde?«
    » Er hat keine. Er reitet auch nicht, aber meine Söhne sind ganz wild auf Pferde, und William ist wild auf seine Enkelsöhne. Wegen ihnen hat er den Stall umbauen lassen, damit sie ihre Ponys dort unterstellen können, wenn sie von Anscombe Manor aus herüberreiten, um ihn zu besuchen.«
    » Anscombe Manor?«, fragte Declan.
    » Das angrenzende Gut«, erklärte ich. » Will und Rob haben ihre Ponys dort stehen und nehmen jeden Tag bei Kit Smith, dem Stallmeister, Unterricht. William hat einen Reitpfad zwischen Anscombe Manor und Fairworth anlegen lassen, damit die Jungen ihn mit ihren Ponys besuchen können.«
    » Mr Willis ist ein großherziger Mann«, sagte Declan, während er mit beiden Händen das maßgefertigte hölzerne Lenkrad umfasste. » Nicht jeder Arbeitgeber würde seinem Mitarbeiter einen solch feinen Wagen anvertrauen.«
    » Mein Schwiegervater fände es unfair, Sie Ihr eigenes Fahrzeug für dienstliche Zwecke benutzen zu lassen«, erwiderte ich diplomatisch.
    Declan lachte. » Sie meinen, er hat Angst, dass unser Campingmobil auseinanderfällt, bevor wir das Ende der Auffahrt erreicht haben. Damit könnte er recht haben. Der Renault ist nicht der zuverlässigste Wagen, aber für bestimmte Zwecke ist er gut.«
    » Und die wären?«
    » Na ja, er hat uns hierhergebracht, nicht wahr?«, sagte Declan leichthin.
    Ja, nachdem er schon fast den Geist aufgegeben hatte, dachte ich und rief mir die späte Ankunft der Donovans ins Gedächtnis.
    » Aber ich muss zugeben, hätte ich geahnt, wie oft wir mit diesem Auto eine Panne haben würden, hätte ich lieber Maschinenbau statt Musik studiert.«
    » Musik?«, fragte ich interessiert. » Haben Sie auch in Oxford studiert, wie Deirdre?«
    » Ja. Dort haben wir uns kennengelernt und die Schnapsidee mit dem Gästehaus ausgebrütet.«
    » Wieso Schnapsidee?«
    » Na ja, mit Abschlüssen in Kunstgeschichte und Musik kann man zwar in Sachen Konversation beim Abendessen glänzen, aber sie sind nicht gerade die beste Vorbereitung, um ein Gästehaus zu führen und zu erhalten«, sagte Declan. » Was soll’s, wir wollten ein Abenteuer, und wir haben es bekommen. Es hat Spaß gemacht, auch wenn die Sache von beschränkter Dauer war.« Er wollte von der Auffahrt auf die Straße biegen, trat aber abrupt auf die Bremse. » Herrjemine, Lori, schauen Sie mal dort.«
    » Ich schaue bereits. Halten Sie an.«
    » Ja, Ma’am.«
    Mit hastigen Bewegungen fischte ich mein Handy aus der Handtasche und wählte die Kurzwahl von Willis senior. Kaum hatte er abgenommen, sagte ich in dringendem Ton: » Sorge dafür, dass Sally im Haus bleibt. Elspeth Binney steht mit einem Fernrohr auf der Brücke.«
    » Du scherzt, meine Liebe.«
    » Nein, ich scherze nicht.«
    » Wo hat Mrs Binney denn ein Fernrohr her?«
    » Woher soll ich das wissen? Sie war Lehrerin, vielleicht hat sie Astronomie unterrichtet. Jedenfalls weiß ich, dass sie auf der Brücke steht, und zwar mit einem Fernrohr, das sie geradewegs auf dein Haus gerichtet hat. Ich kann mir nicht vorstellen, dass sie nach einem neuen Planeten Ausschau hält.«
    » Scheint, als hätten wir einen angehenden Paparazzo im Dorf«, bemerkte Willis senior.
    » Also, eine Kamera sehe ich

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