Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
16 Tante Dimity und das verhexte Haus (Aunt Dimity and the Family Tree)

16 Tante Dimity und das verhexte Haus (Aunt Dimity and the Family Tree)

Titel: 16 Tante Dimity und das verhexte Haus (Aunt Dimity and the Family Tree) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nancy Atherton
Vom Netzwerk:
kann jeden Augenblick hier sein.«
    Während Rob und Will oben einen Schwertkampf mit ihren Zahnbürsten austrugen, überflog ich schnell die Bewerbungsunterlagen, die Davina Trent mir am Samstagmorgen gefaxt hatte. Dann griff ich zum Telefon und rief Mrs Trent an.
    » Haben Sie die Donovans auf Herz und Nieren geprüft?«, fragte ich, nachdem wir die üblichen Nettigkeiten ausgetauscht hatten.
    » Ja, das will ich doch meinen. Ich habe mit ihren Tutoren von der Universität gesprochen, und mit einem guten Dutzend Menschen, die in ihrem Gästehaus zu Gast waren, das sie im Westen von Irland führten. Alles in allem habe ich den Eindruck gewonnen, dass die Donovans intelligente, fleißige und allseits beliebte junge Menschen sind.«
    » Warum haben sie das Gästehaus verkauft?«, fragte ich.
    » Im Laufe der Zeit ereigneten sich einige Unglücksfälle und es traten immer mehr bauliche Mängel zutage, die zu beheben das junge Paar sich nicht leisten konnte«, antwortete Mrs Trent. » Als sie bemerkten, dass die Schulden ihnen über den Kopf zu wachsen drohten, haben sie beschlossen, die Notbremse zu ziehen und von vorn anzufangen, ehe es zu spät war. Ich habe auch mit dem Makler gesprochen, der für sie den Verkauf tätigte. Die Informationen waren alle sehr schlüssig und bestätigten die Aussagen der beiden. Warum fragen Sie, Mrs Shepherd? Gibt es ein Problem?«
    » Nein. Sie scheinen einfach nur einen Tick überqualifiziert für ihre Stellen zu sein.«
    » In diesen schwierigen Zeiten sehen sich manche Menschen gezwungen, Jobs anzunehmen, die sie unter anderen Umständen wohl eher ablehnen würden«, erklärte Mrs Trent. » Aber ich kann Ihnen versichern, dass Fairworth House für die Donovans keine zweite Wahl ist. Sie haben explizit eine Stelle in einem Landhaus gesucht von der Art wie das Ihres Schwiegervaters. Und Fairworth war in der Tat das einzige Angebot, das überhaupt für sie infrage kam.«
    » Ach so«, sagte ich.
    » Mr Willis rief mich ebenfalls an, um mir mitzuteilen, dass er mit den Donovans vollauf zufrieden ist«, fuhr Mrs Trent fort. » Aber wenn Sie etwas zu beanstanden haben…«
    » Nein«, sagte ich schnell, » ich habe nichts zu beanstanden. Tut mir leid. Es war nicht meine Absicht, an den Donovans herumzumäkeln. Ich habe keinen Grund, mich über sie zu beschweren. Wahrscheinlich bin ich einfach nur eine überbesorgte Schwiegertochter.«
    » Ich verstehe«, sagte sie. » Das ist völlig natürlich. Kann ich sonst noch etwas für Sie tun, Mrs Shepherd?«
    Ich verneinte, dankte ihr, legte auf und fühlte mich seltsamerweise noch immer nicht zufriedengestellt.
    » Davina Trent und William mögen die Donovans ja anbeten«, sagte ich zu Reginald, » aber ich für meinen Teil ziehe es vor, mir mein eigenes Urteil zu bilden. Oxford-Absolventen reißen sich nicht darum, Toiletten zu putzen und Ställe auszumisten, es sei denn, sie gehören ihnen.«
    Mein rosa Hase sagte nichts, ich konnte aber an der Neigung seiner Ohren ablesen, dass er mir zustimmte.
    Gern hätte ich mit Tante Dimity über die Angelegenheit gesprochen, aber dafür war jetzt keine Zeit. Kaum hatte ich meinen Monolog mit Reginald beendet, ertönte auch schon die Türklingel, und ich eilte in den Flur hinaus, um Annie Hodge und ihren Würmer essenden Sohn zu begrüßen. Sofort polterten Will und Rob die Treppe herunter und schlugen vor, zu dem Bach am unteren Ende unserer Wiese zu gehen. Nachdem sie unsere mütterliche Zustimmung eingeholt hatten, flitzten sie mit Piero zum Gartenhaus, um sich mit Eimern und Netzen zu bewaffnen, ehe sie durch den Garten und über die angrenzende Blumenwiese zum Bach rannten. Annie und ich folgten ihnen in gemächlicherem Tempo.
    » Ich sehe drei nasse Jungen voraus«, verkündete ich in unheilvollem Ton.
    » Nicht gerade eine preisverdächtige Prophezeiung«, sagte Annie lächelnd. » Es ist so heiß heute, dass ich große Lust hätte, mit ihnen durchs Wasser zu waten.«
    » Gut, ich komme mit. Es gibt nichts Schöneres an einem Sommertag, als in einem Bach herumzuspritzen.«
    In einträchtigem Schweigen spazierten wir nebeneinander durch das würzig duftende Gras, begleitet von dem Gezwitscher der Vögel, dem Summen der Insekten und dem Gebrüll unerschrockener Naturforscher. Insgeheim musste ich Annies Selbstdisziplin bewundern, denn ich war mir sicher, dass sie, wie alle anderen im Umkreis von dreißig Kilometern von Finch, darauf brannte, mich bezüglich Williams geheimnisvollem Gast

Weitere Kostenlose Bücher