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16 Tante Dimity und das verhexte Haus (Aunt Dimity and the Family Tree)

16 Tante Dimity und das verhexte Haus (Aunt Dimity and the Family Tree)

Titel: 16 Tante Dimity und das verhexte Haus (Aunt Dimity and the Family Tree) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nancy Atherton
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mir die Mühe gemacht über die Auskunft, Judith Crosbys Telefonnummer herauszufinden, und stell dir vor, als ich sie anrufe, legt sie einfach wieder auf!«
    » Wahrscheinlich hatte sie gerade keine Zeit, weil sie sich um Sarah kümmern musste«, sagte ich.
    » Es braucht Zeit und Energie, um jemanden zu pflegen, der in einem derart desolaten Zustand ist wie Sally«, ergänzte Opal. » Ich bin sicher, Judith hat keine freie Minute, um sich um irgendwelche läppischen Anrufe zu kümmern.«
    » Sicher, das Wohlergehen ihrer Patientin steht schließlich an erster Stelle«, pflichtete Millicent ihr pikiert bei.
    » Wenn ich sie wäre«, sagte Selena, » würde ich mich bestimmt auch nicht mit Leuten abgeben, die mir nachspionieren.«
    » Ich habe ihr nicht nachspioniert«, entgegnete Peggy barsch. Ihre Augen funkelten bedrohlich hinter den Brillengläsern. » Ich habe angerufen, um zu fragen, ob es Sally besser geht.«
    » Gestern war sie noch todkrank«, sagte Opal. » Kaum anzunehmen, dass sich ihr Zustand innerhalb eines Tages erheblich verbessert hat.«
    Peggy brummte etwas Unverständliches, ehe sie sich an mich wandte und losdonnerte: » Hast du mich heute Früh nicht winken sehen?«
    » Doch, ich habe dich gesehen. Aber Williams Mandant wollte nicht anhalten, da war nichts zu machen.«
    » Schäm dich, Peggy«, sagte Selena. » Was musstest du auch Williams Gast zuwinken?«
    » Ja, genau«, meinte Selena. » Du warst doch dabei, als William uns gebeten hat, die Privatsphäre seines Besuchers zu respektieren.«
    Peggy machte ein finsteres Gesicht. » Williams Gast sieht ziemlich ausländisch aus. Mexikanisch, wenn ihr mich fragt.«
    » Wirklich?«, fragte Millicent eifrig. Dann warf sie mir einen schuldbewussten Blick zu, ehe sie Peggy strafend ansah. » Eine Beobachtung, die du für dich behalten solltest, Peggy Taxman.«
    » Da hat wohl jemand Sallys endlosen Geschichten über Mexiko ein bisschen zu viel Aufmerksamkeit geschenkt.« Selena sah Peggy von oben herab an. » Williams Mandant kann ebenso gut Spanier oder Peruaner oder sonst ein Südamerikaner sein.«
    » Schade, dass Sally nicht hier ist«, sagte Millicent. » Sie könnte uns sagen, ob er Mexikaner ist oder nicht.«
    » Ladys«, sagte Opal in gestrengem Ton, » Williams Mandant geht uns absolut nichts an. Ich bin da ganz auf Millicents Seite. Wir sollten unsere Ansichten für uns behalten. Wer weiß, was passiert, falls die Presse Wind von der Identität des Mannes bekommt.«
    » Wir wollen schließlich nicht, dass der Pub vor lauter Reportern wimmelt«, warf Millicent ein, » und erst recht keine Horden von Fotografen, die ihre ausgefahrenen Objektive auf Fairworth House richten.«
    » Was das anbelangt, solltest du lieber ein Wörtchen mit Elspeth Binney sprechen, nicht mit mir«, erwiderte Peggy donnernd. » Sie war heute Morgen mit einem Teleskop auf der Brücke.«
    Opal schnappte nach Luft. » Einem Teleskop?«
    » Nun tu nicht so, als hättest du das nicht gewusst!« Peggy schnaubte höhnisch.
    » Wie denn? Wir sind gerade erst aus Upper Deeping zurückgekommen.«
    » Am Montag haben wir doch immer unseren Malkurs«, erklärte Opal. » Malen im Freien mit Mr Shuttleworth, hast du das vergessen? So ein netter Mann und äußerst begabt. Er meint, ich hätte Talent für…«
    » Hatte Elspeth wirklich ein Teleskop bei sich?«, fiel Selena ihr ungeduldig ins Wort.
    » Hat sie denn irgendetwas gesehen?«, fragte Millicent.
    » Ja, Vögel«, warf ich ein. » Sie hat Vögel beobachtet.«
    Die vier Frauen sahen mich mit unverhohlener Skepsis an, dann strebten sie in Richtung Tür.
    » Ich würde ja gern noch ein bisschen mit euch plaudern, aber ich muss unbedingt Unkraut in meinem Garten jäten«, sagte Opal.
    » Ach, und ich muss meine Pinsel reinigen«, sagte Millicent.
    » Und ich muss in mein Geschäft zurück«, verkündete Peggy mit dröhnender Stimme.
    Im Nu waren sie zur Tür hinaus und eilten quer über den Dorfanger, wo sie auf ihrem Weg Mr Barlow, George Wetherhead, Christine Peacock und Miranda Morrow auflasen. Bill trat ans Fenster, um die Prozession zu verfolgen.
    » Tja«, sagte er mit bedächtigem Nicken, » in weniger als dreißig Sekunden werden sie das Dove Cottage stürmen.«
    » Ja, da kannst du recht haben«, sagte ich kein bisschen erstaunt. Im Dove Cottage wohnte Elspeth Binney.
    » Ich hoffe, Elspeth hat eine große Kanne Tee aufgebrüht«, sagte Bill. » Sie wird gleich Besuch von acht notorischen Plaudertaschen bekommen.

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