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16 Tante Dimity und das verhexte Haus (Aunt Dimity and the Family Tree)

16 Tante Dimity und das verhexte Haus (Aunt Dimity and the Family Tree)

Titel: 16 Tante Dimity und das verhexte Haus (Aunt Dimity and the Family Tree) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nancy Atherton
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hat sie nie mehr längere Zeit hier verbracht. Nach dem Internat schickte man sie auf ein Mädchenpensionat in der Schweiz, anschließend arbeitete sie als Sekretärin in London, und dann begann der Krieg.«
    » 1940 wurde Fairworth von der Armee beschlagnahmt«, warf Declan ein, » als Sanatorium. Als es dann wieder freigegeben wurde, konnten sich Augustas Eltern den Erhalt des Anwesens nicht mehr leisten und mussten es verkaufen«
    » Zu Kriegsende heiratete Tante Augusta einen australischen Soldaten«, fuhr Deirdre fort, » und folgte ihm in seine Heimat. Da sie keine Kinder bekamen, kehrte sie nach dessen Tod nach England zurück, wo sie mit ihrer Schwester ein kleines Haus in Bromley bewohnte. Als ihre Schwester starb, wurde sie von einem Verwandten zum nächsten gereicht, bis sie zu meinen Eltern kam.«
    Ihre Stimme nahm einen defensiven Klang an. » Meine Mutter und mein Vater sind beide berufstätig und…«
    » Sie haben sie in ein Pflegeheim gebracht«, warf Declan traurig ein.
    » Und wir haben sie dann zu uns geholt.« Deirdre hob das Kinn. » Ein Jahr, nachdem wir das Gästehaus in Irland eröffnet hatten, kam Tante Augusta zu uns, um bei uns zu leben.«
    » Familie ist und bleibt Familie«, erklärte Declan, » in guten wie in schlechten Zeiten. Wir haben damals gutes Geld verdient und zu Hause gearbeitet, weswegen wir sie ohne Probleme bei uns versorgen konnten. Außerdem war ihre Krankheit noch nicht so weit fortgeschritten wie heute.«
    » Wissen Sie, was ihr fehlt?«, fragte ich.
    » Man hat, als sie Anfang siebzig war, senile Demenz bei ihr festgestellt«, antwortete Deirdre. » Ich weiß nicht, wie die Diagnose heute lauten würde, und will es auch nicht wissen. Es mag sich sonderbar für Sie anhören, aber ich mag sie so, wie sie ist.«
    » Es ist nicht sonderbar, Señora«, sagte Henrique feierlich. » Jemanden zu lieben, wie er ist, das ist das Wesen der Liebe.«
    Mit einem Anflug von Hoffnung in den Augen blickte Sally zu ihm auf, und Deirdre quittierte seine Worte mit einem dankbaren Nicken.
    » Ihr Geisteszustand ist unvorhersehbar«, fuhr Declan fort. » In einem Moment ist sie ganz im Hier und Jetzt, und im nächsten macht sie unbemerkt eine Zeitreise. Wenn man nicht daran gewöhnt ist, kann es befremdlich sein.«
    » Zeitreise?« Tante Augusta ließ ein kehliges, herzliches Glucksen vernehmen. » Warum sagst du es nicht, wie es ist, Junge? Sag ihnen, dass ich gaga bin, und der Fall ist erledigt.«
    » Sie ist gaga«, sagte Declan und zwinkerte ihr zu. » Völlig verrückt.«
    » Wahnsinnig«, murmelte Tante Augusta und drehte ihr lächelndes Gesicht wieder zum Feuer.
    Deirdre verschränkte ihre Hand mit Declans und beendete ihre Erzählung.
    » Und den Rest kennen Sie«, sagte sie. » Unser Traum zerbrach. Während unseres letzten Jahrs in Irland, als wir darum kämpften, unser Gästehaus zu erhalten, wurde Tante Augusta zusehends unglücklicher. Sie flehte uns an, mir ihr nach Fairworth zurückzukehren.«
    » Wir haben ihr gesagt, dass das unmöglich ist«, sagte Declan. » Doch im Laufe der Monate wurde sie immer schweigsamer, bis sie schließlich gar nicht mehr sprach. Sie wurde so schwach, dass wir einen Rollstuhl für sie besorgen mussten. Es war, als hätte sie ihren Lebensgeist verloren.«
    » Haben Sie deswegen den Renault-Kastenwagen gekauft?«, fragte ich. » Um den Rollstuhl unterzubringen?«
    Declan nickte. » Nachdem wir unsere ganzen Ersparnisse in das Gästehaus gesteckt hatten, konnten wir uns nichts Besseres leisten.«
    » Im Mai, kurz nachdem wir das Gästehaus verkauft hatten, erzählte meine Mutter, dass Fairworth renoviert würde«, sagte Deirdre. » Und da hatte Declan diese… hirnverbrannte Idee.«
    » Unser Traum war zerbrochen«, warf Declan ein, » aber wir dachten, wir könnten Tante Augustas Traum wahr werden lassen.«
    » Wir zogen ein paar Erkundigungen ein«, fuhr Deirdre fort, » und fanden heraus, dass auf Fairworth ein Hausangestelltenpaar gesucht wurde, das dort wohnen sollte. Wir ließen uns in der Kartei von Davina Trents Agentur aufnehmen und stellten klar, dass für uns nur ein Landhaus mit separater Angestelltenwohnung in Frage komme. Und da hat sie uns zu Ihnen geschickt.«
    » Ihre späte Ankunft war also beabsichtigt, vermute ich«, sagte Willis senior.
    » Wir wollten bei Dunkelheit ankommen, ja, aber nicht nach Mitternacht«, erwiderte Declan und rollte die Augen. » Die Geschichte mit der Autopanne mussten wir nicht erfinden. Wir haben leider

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