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160 - Martin, Deborah - Die amerikanische Braut

160 - Martin, Deborah - Die amerikanische Braut

Titel: 160 - Martin, Deborah - Die amerikanische Braut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Deborah Martin
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immerhin drei Jahre zusammen.“
    „Wie du meinst, du kennst sie besser als ich. Aber selbst wenn du keine Kinder zeugen kannst, könnten Abby und du immer noch Findelkinder annehmen.“
    „Das hat Abby auch vorgeschlagen. Es ist einer der Gründe … weshalb sie mich verlässt. Ich habe ihr mitgeteilt, dass ich das niemals tun würde.“
    „Warum nicht?“
    „Ich musste immer wieder daran denken, dass Dora uns verlassen hat.“
    „Dora? Was hat denn die furchtbare Ehe unserer Stiefmutter mit Vater damit zu tun?“
    Nats Frage klang so verständnislos, dass Spencer glaubte, sich verteidigen zu müssen. „Nun, sie wollte eigene Kinder, und Vater sträubte sich gegen ihren Wunsch. Seine Kinder schienen ihr nicht zu genügen, und sie verließ uns.“
    „Für jemanden, der einmal Spionagechef war, kannst du manchmal recht arglos sein“, erwiderte Nat kopfschüttelnd.
    „Was meinst du damit?“
    „Sie hat uns nicht verlassen, weil wir ‚ ihr nicht genügten*. Vater hat sich jahrelang geweigert, das Bett mit ihr zu teilen.“
    „Wie bitte? Woher weißt du das?“
    Nat verschränkte die Arme vor der Brust und lächelte selbstzufrieden. „Mein lieber Bruder, während du im Internat warst, war ich zu Hause und konnte die Dienstboten belauschen. Und es wurde sehr viel über die Ehe der beiden geklatscht.“
    „Die Dienstboten haben sich über Doras und Vaters eheliche Beziehungen unterhalten?“ rief Spencer empört.
    „Unter anderem. Von Vaters Kammerdiener hörte ich, dass Vater Dora nur geheiratet hat, damit wir wieder eine Mutter haben. Dann erfuhr ich von Doras Zofe, wie enttäuscht Dora war, als sie merkte, dass er sie nicht liebte. Ich bekam auch zu Ohren, dass Vater Dora ganz aus seinem Schlafzimmer verbannt hat, als sie von Kindern zu reden begann. Verlassen hat sie uns erst Jahre danach.“
    Fassungslos starrte Spencer seinen Bruder an.
    „Ich habe ihr daraus nie einen Vorwurf gemacht“, fuhr Nat fort. „Ich wäre an ihrer Stelle auch weggelaufen, hätte ich die Wahl gehabt zwischen einem verbitterten alten Mann und einem jungen italienischen Grafen.“
    Spencer schüttelte den Kopf. „Warum hast du mir das nie erzählt?“
    „Ich dachte, du wüsstest es.“ Nat zuckte mit den Schultern.
    Spencer fing an zu lachen und konnte nicht mehr aufhören. Als Nat ihn besorgt betrachtete, sagte er: „Ich war wirklich ein noch größerer Idiot, als ich zunächst angenommen hatte!“
    „Inwiefern?“
    „Meine Erinnerung an Dora hat mich davon abgehalten zu heiraten. Ich habe Abby die schlimmsten Vorhaltungen gemacht und großen Unsinn über Frauen und Kinder geredet, die nicht ihre eigenen sind … Deshalb wurde sie wütend. Weil ich ihr nicht vertrauen wollte. Weil immer alles nach meinem Willen gehen sollte.“
    Nat schaute Spencer aufmerksam an. „Und jetzt?“
    Spencer seufzte. „Jetzt will ich nur noch Abby – unter allen Umständen. Wenn sie mich noch nimmt …“
    „Natürlich wird sie das! Sag ihr, dass du sie liebst, und alles ist in Ordnung. Du liebst sie doch, oder?“
    „Ja. Und ich habe es ihr bereits mitgeteilt.“ Verzweifelt blickte Spencer aus dem Fenster. „Ich fürchte, mit Worten allein ist es diesmal nicht getan, um sie zurückzugewinnen.“
    Sie fuhren eine Weile schweigend weiter und hörten, wie die Kutsche sich mit lautem Ächzen eine Anhöhe hinauf quälte und dann laut rumpelnd wieder hinunterfuhr. Vielleicht schafften sie es ja noch rechtzeitig zur Feier bei den Throckmortons …
    Plötzlich kam Spencer ein Gedanke. „Wie spät ist es?“
    Nat drehte die Öllampe etwas hoch und sah auf seine Taschenuhr. „Kurz nach Mitternacht.“
    „Die Feier beginnt um sieben Uhr abends. Selbst wenn wir einmal halten, um etwas zu essen und die Pferde zu wechseln, müssten wir rechtzeitig zurück sein. Was denkst du?“
    „Es könnte reichen. Warum?“
    „Ich möchte in London noch etwas erledigen.“
    „Wo?“
    „Im Waisenhaus. Wenn ich Abby sagen kann, dass ich mich dort erkundigt und für uns einen Termin vereinbart habe, wird sie mir glauben müssen, dass ich es ernst meine.“
    „Bevor ihr euch einen Haufen Findelkinder ins Haus holt, solltest du dich vielleicht vergewissern, dass du wirklich keine eigenen bekommen kannst. Sprich mit einer deiner Geliebten.“
    Spencer nickte. „Ich werde Genevieve fragen. Wenn sie keine Vorkehrungen getroffen hat, bin ich wirklich unfruchtbar. Es hat kein Jahr gedauert, bis sie nach ihrer Heirat ein Kind bekam. Aber falls nicht …“ Dann

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