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160 - Martin, Deborah - Die amerikanische Braut

160 - Martin, Deborah - Die amerikanische Braut

Titel: 160 - Martin, Deborah - Die amerikanische Braut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Deborah Martin
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nicht gefallen würde. „Rechtzeitig wofür?“
    „Um die Papiere zu unterzeichnen“, antwortete Sir Horace und schenkte Spencer ein Glas Portwein ein. „Wir haben damit bis nach dem Essen gewartet, da wir hofften, dass Sie noch kommen würden. Ihr Bruder hat mir zwar die Dokumente gezeigt, die ihn dazu berechtigen, den Kauf an Ihrer Stelle zu tätigen, aber es freut mich, dass Sie nun selbst unterschreiben können.“
    Spencer konnte nicht fassen, dass sein heimtückischer Bruder schon wieder versuchte, ihn zu betrügen! „Ich versichere Ihnen, dass meine Freude die Ihre noch bei weitem übersteigt“, sagte er zu Sir Horace und starrte seinen Bruder unverwandt an. „Wenn Sie mir bitte die Einzelheiten der Transaktion noch einmal in Erinnerung rufen könnten …“
    Als Sir Horace fragend die Stirn runzelte, lachte Nat nervös. „Beachten Sie meinen Bruder gar nicht. Er ist manchmal zu etwas seltsamen Scherzen aufgelegt.“ Nat warf Spencer einen flehenden Blick zu. „Du erinnerst dich doch an die Flaschenfabrik?“
    „Flaschenfabrik“, wiederholte Spencer. Dafür hatte Nat Abbys Mitgift gestohlen? Weshalb zum Teufel wollte sein Bruder Flaschen produzieren lassen? Und noch dazu in Spencers Namen!
    „Ja“, fuhr Nat eilig fort, „um Flaschen aus Blauglas für den Met herzustellen. Es soll eine Überraschung für deine Frau werden.“
    Spencer musterte ihn argwöhnisch. „Natürlich. Wie konnte ich das nur vergessen.“ Er wandte sich mit einem strahlenden Lächeln an Sir Horace. „Leider habe ich es mir anders überlegt. Wenn Sie deshalb so freundlich wären, alle Auslagen, die mein Bruder bereits …“
    Sir Horace hatte sich erhoben, und seine Knollennase war gerötet. „Er hat mir noch nichts gezahlt – der Kauf ist noch nicht abgeschlossen. Aber Ihr Verhalten ist sehr unüblich, Mylord. Ich bestehe darauf, zu erfahren, warum Sie Ihren Bruder beauftragen, meine Fabrik zu kaufen, und dann ohne ersichtlichen Grund von der Transaktion zurücktreten.“
    „Nun, es geht immerhin um mein Geld“, entgegnete Spencer langsam. „Solange ich noch nichts unterschrieben habe, ist es mein Recht, meine Entscheidung rückgängig zu machen. Und das tue ich gerade.“
    „Sir Horace, wenn ich einen Augenblick mit meinem Bruder unter vier Augen …“, setzte Nat an.
    „Das ist nicht nötig.“ Spencer packte Nats Arm. „Komm schon, Nat. Du hast seit zwei Monaten eine Verpflichtung in London.“
    „Wie bitte?“ fragte Nat verständnislos, als Spencer ihn mit sich zur Tür zog.
    „Hören Sie“, rief Sir Horace ihnen hinterher, „sind Sie sicher, dass Sie sich die Fabrik nicht zumindest ansehen wollen? Wir könnten morgen …“
    „Daran zweifle ich nicht.“ Mit diesen Worten drängte Spencer seinen Bruder aus dem Zimmer, den Gang entlang und zur Eingangstür.
    „Lass mich verdammt noch mal los“, zischte Nat. „Ich kann selbst gehen.“
    „Genau das beunruhigt mich“, erwiderte Spencer und verstärkte seinen Griff, „denn ich glaube, dass du in die falsche Richtung läufst.“
    Sobald sie in der Kutsche saßen, machte Nat seiner Wut Luft. „Hast du überhaupt eine Vorstellung davon, wie lange ich verhandeln musste, bevor dieser Vertrag zu Stande kam? Wie viele Fabriken ich mir angeschaut habe, bis ich mich für die von Peabody entschieden habe? Sir Horace hat mir einen sehr guten Preis gemacht.“
    „Den du von Abbys Geld zahlen willst“, sagte Spencer scharf.
    „Nein, von deinem. Die Mitgift gehört dem Ehemann.“
    Spencer schnaubte. „Komisch, dass ich noch keinen Penny davon zu sehen bekommen habe.“
    Nat griff in seine Jackentasche und zog ein Geldbündel heraus. „Hier“, antwortete er und warf es Spencer zu. „Das ist die Summe, die ich Sir Horace zahlen wollte.“
    Spencer betrachtete ihn überrascht. „Du hattest also wirklich vor, die Fabrik zu kaufen?“
    Nat zuckte mit den Schultern. „Ich hatte gehofft, dass Abbys Vater noch eine Weile leben würde. Wäre sie dann nach seinem Tod nach England gekommen, hätte ich die Geschäfte schon am Laufen gehabt. Sie wäre geblieben und hätte sich mit mir um das Unternehmen gekümmert. Ihr hättet euch häufig getroffen und diese Sache mit der vorgetäuschten Hochzeit …“
    „Vielleicht hätten Abby und ich es gut gefunden, alles auf sich beruhen zu lassen.“
    „Oder aber du hättest etwas wirklich Ehrenhaftes getan und darauf bestanden, die Ehe aufrechtzuerhalten. Abby hätte sicher zugestimmt.“ Nat blickte seinen Bruder

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