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1602 - Spurensuche im All

Titel: 1602 - Spurensuche im All Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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der kauend in den Kontrollraum kam. Auch Alaska erschien und setzte sich. „Es kommen noch immer Daten herein." Selma ließ die Automatik weiterlaufen, deren Orter einen Stern nach dem anderen abtastete. „Bald wissen wir mehr. Noch eine halbe Stunde etwa."
    Gucky lehnte sich zurück und blinzelte Alaska zu. „Kennst du den Witz mit dem Lachen?"
    Morris setzte sich. „Erzähle!"
    Gucky räusperte sich. „Da war ein Mann, der sagte zu seiner Frau: Liebling, dein Lachen macht mich unheimlich an. Es ist so ..."
    „Moment mal", unterbrach ihn Selma. „Was heißt das: macht mich an...?"
    Für eine Sekunde schien der Mausbiber aus dem Konzept geraten zu sein, dann grinste er verständnisvoll. „Beutet soviel wie: Es gefällt mir. Eine uralte Redensart, die du nicht mehr kennst. Also weiter: dein Lachen ist ungemein sexy, Liebling. Also lach nicht im Büro, wenn dir dein Chef einen Witz erzählt."
    Es gab drei unterschiedliche Reaktionen.
    Selma errötete ein wenig und verzog das Gesicht zu einem fast schamhaften Lächeln. Alaska hingegen tat sich keinen Zwang an und lachte herzhaft.
    Nur Ed Morris saß stocksteif da und verzog keine Miene. „Nicht kapiert?" erkundigte sich Gucky verwundert. „Soll ich die die Pointe erklären?"
    Morris schüttelte den Kopf. Mit Leichenbittermiene informierte er den Mausbiber: „Nicht nötig. Den Witz kannte ich schon."
    Gucky holte tief Luft. Im Nackenfell sträubten sich ein paar Haare. „Das ist glatt gelogen. Ich habe ihn eben erst selbst erfunden. Gib schon zu, Ed: Du hast die Pointe nicht verstanden. Ist keine Schande, wo du gerade erst die Akademie verlassen hast."
    „Was hat das eine mit dem anderen zu tun? Aber wenn du meinst, ich verstünde keinen Spaß, dann irrst du dich. Und nun werde ich dir einen Witz erzählen." Er überlegte einige Sekunden. „Also da war ein ..."
    „Schon gut, Ed", unterbrach ihn der Ilt. „Den kenne ich schon!"
    „Nun laßt den Blödsinn!" schnitt Selma jede weitere Diskussion ab. „Die Daten! Wir sollten auswerten. Und dann stoßen wir nach Yolschor vor."
    Ihre erste Behauptung stimmte und wurde bestätigt. Es gab in der Tat etliche Systeme mit bewohnbaren Planeten, und einige verrieten auch Anzeichen einer Besiedlung. Die Zeit würde fehlen, sie alle aufzusuchen, ganz davon abgesehen, daß niemand an Bord der GECKO so recht wußte, was man eigentlich zu finden hoffte.
    In dieser Hinsicht war auch Gucky ratlos. Sicher, ein Hinweis, der von ES stammte, so wie damals der Gott des Eis. Diesmal würde es wahrscheinlich etwas völlig anderes sein.
    Er seufzte abgrundtief. „Da steht uns ja einiges bevor", befürchtete er. „Aber vielleicht bekommen wir unterwegs noch einen Tip unserer Superintelligenz. Schließlich ist ja auch ES daran interessiert, daß wir die beiden künftigen Aktivatorbesitzer finden. Möchte wissen, warum immer alles so umständlich sein muß, wo es doch auch einfacher und leichter ginge."
    „ES spielt gerne mit uns", erinnerte ihn Alaska an frühere Episoden. „Ihr seid doch diesem Wesen schon begegnet", warf Morris ein. „Wie sieht ES eigentlich aus, Gucky?"
    „Immer wieder anders", lautete dessen erschöpfende Antwort.
    Selma stieß Ed Morris an. „Du könntest dich nützlich machen und die nächste Etappe vorbereiten. Wie nahe heran, Gucky?"
    „Mitten hinein in das von den Daten erfaßte Gebiet. Es dürfte ungefähr einhundert Kubiklichtjahre umfassen. Großer Karottengott, steh uns bei!"
    Gucky drehte sich zur Seite und tippte Morris auf die Schulter. „Nein, das ist nicht als Blasphemie gedacht, Grünschnabel. Ihr Terraner ruft ja bei jeder sich bietenden Gelegenheit auch den Himmel an, wir Ilts eben den Karottengott." Ihm fiel etwas ein. „Richtig, wir suchen ja zwei Ilts. Wer könnte uns da besser beistehen als der Karottengott?"
    „Ich fürchte, dein Wunschdenken geht mit dir durch." Alaska nickte Morris zu. „Fang mit dem Programmieren an, Ed. Da hilft uns nämlich keiner."
    Selma assistierte ihrem Schützling, obwohl dem das ein wenig peinlich war, weil Gucky interessiert zusah.
     
    *
     
    Das Ballungsgebiet des Milchstraßenzentrums machte sich nach der letzten Linearetappe noch mehr bemerkbar. Viele der Sterne standen nur Lichtwochen auseinander, die die dadurch entstehenden Gravitationsfelder überlappten sich und sorgten dafür, daß jeglicher Funkverkehr zum Erliegen kam.
    Zum Glück gab wenigstens der Bordsyntron seinen Geist nicht auf. Immer noch konnte Selma Daten empfangen und auswerten.

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