Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

1602 - Spurensuche im All

Titel: 1602 - Spurensuche im All Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
Vom Netzwerk:
ihrer Überraschung zu erholen."
    Ed Morris war froh, daß seine ungehörige Bemerkung vergessen zu sein schien. Schweigend machte er sich an seine Arbeit und leitete den Abstieg ein.
     
    *
     
    Die Teleskopstützen federten aus. Die GECKO war gelandet.
    Durch die transparente Kuppel hindurch konnten sie den Eingeborenen gut erkennen, der seine Arbeit zwar eingestellt hatte, sich aber nicht vom Fleck rührte und die Space-Jet mit neugierigen Augen musterte. Sein Blick verriet keine Furcht, so als träfen hier täglich Besucher aus dem Weltraum ein. Der Ausdruck seines Gesichts wirkte ausgesprochen dumm. „Der ist niemals mit den Ilts auch nur entfernt verwandt", beeilte sich Gucky schnell festzustellen, ehe jemand etwas sagen konnte. „Und du hältst besser den Mund, Ed!"
    Morris zuckte erschrocken zusammen und dachte wieder an Butterblumen. „Gehen wir raus und versuchen mit ihm zu reden", schlug Alaska vor und schnappte sich den Translator. „Vielleicht kann er wenigstens sprechen. Was ist mit Gedankenimpulsen, Gucky?"
    „Ich empfange welche, aber viel Sinn ergeben sie nicht. Er denkt in erster Linie an seine Knollen im Boden, die wir zerquetscht haben. Oma und Ed bleiben hier. Ich gehe mit Alaska raus."
    „Eigentlich wäre ich gern ...", begann Morris, aber ein Blick des Mausbibers brachte ihn zum Schweigen.
    Die Analyse hatte eine atembare Atmosphäre ergeben, allerdings etwas weniger Sauerstoff als auf Terra. Die Gravitation war fast erdgleich. Der Tag würde insgesamt 36 Stunden dauern. Es war früher Nachmittag.
    Um den ersten Kontakt für den Eingeborenen zu erleichtern, stieg Gucky als erster die kurze Leiter hinab und schlenderte auf ihn zu, wobei er ein freundliches Gesicht machte in der Hoffnung, es möge richtig interpretiert werden.
    Als der kleine Pelzige nicht davonrannte, sondern wie angewurzelt stehenblieb und wirre Gedankenimpulse von sich gab, erschien nun auch Alaska und folgte dem Mausbiber. Sein Translator war eingeschaltet. „Wir kommen in Frieden", sprach Gucky die in einem solchen Fall übliche Begrüßungsformel, und zwar in interkosmo. „Ich hoffe, wir haben dich nicht erschreckt."
    Alaska blickte kurz zum Boden hinab, wo in den Furchen kartoffelähnliche Früchte lagen, schön geordnet und in regelmäßigen Abständen. Einige der Furchen waren bereits wieder mit Erde bedeckt. „Kannst du mich verstehen?" erkundigte sich der Ilt.
    In den Eingeborenen kam endlich Bewegung. Und er begann zu denken. Dann öffnete er den Mund, wobei einige Zahnstummel zum Vorschein kamen. Zum Glück kein einsamer Nagezahn, wie Alaska fand. „Ihr kommt vom Himmel?"
    „Na endlich!" Gucky hätte sich vor Begeisterung fast auf die Schenkel geklopft, aber er beherrschte sich rechtzeitig. „Wir haben nur ein paar Fragen. Du warst nicht erschrocken, als unser Schiff landete. Besuchen euch solche Schiffe öfter?"
    Der Pelzige antwortete nicht sofort. Er ließ den Griff seines Ackergeräts los und ging auf den Mausbiber zu, warf aber Alaska einen mißtrauischen Blick zu. Vorsichtig streckte er eine Hand aus und befühlte Guckys Bordkombination. „Du hast ein seltsames Fell", stellte er schließlich fest und trat einen Schritt zurück. „Nein, wir bekommen nie Besuch von den Sternen. Ihr seid die ersten. Wie kommst du überhaupt auf die Idee, ich könnte mit dir entfernt verwandt sein?"
    Die Frage überraschte Gucky derart, daß er für lange Sekunden völlig sprachlos blieb. Konnte das Wesen Gedanken lesen? Zudem hatte er an eine eventuelle Verwandtschaft nur einmal kurz gedacht, und das war noch an Bord der GECKO gewesen. „Woher weißt du das?" stammelte er schließlich verwirrt. „Bist du Telepath?"
    „Natürlich nicht, aber ich kann deine Gedanken empfangen."
    Er ist Telepath, dachte Alaska, kennt aber den Begriff „Telepathie" nicht. Es wird ja immer verzwickter. Er ließ den Translator eingeschaltet. „Mach du weiter, Alaska!" bat Gucky, watschelte zu einem nahen Stein und ließ sich darauf nieder. „Ich verkrafte das nicht."
    Alaska ging rücksichtsvoll in die Hocke, um dem kleinen Kerl nicht zu riesig zu erscheinen. „Du kannst also Gedanken lesen, großartig. Dann hast du ja auch bemerkt, daß wir als Freunde hier sind. Wir benötigen nur ein paar Auskünfte. Wenn vor uns noch nie jemand von den Sternen zu euch kam, mit einem Schiff wie das unsere, dann erkläre mir, warum du nicht sonderlich überrascht warst, als wir erschienen. Hat es auf deiner Welt in letzter Zeit ungewöhnliche

Weitere Kostenlose Bücher