Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

1606 - Der Spieler und die Kartanin

Titel: 1606 - Der Spieler und die Kartanin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
Vom Netzwerk:
Kartanin dagegen klagte nur über Schäden, die ihm selbst zugefügt wurden. Zwischen den Galaktikern und ihnen gab es keine gemeinsame moralische Grundlage, das bewies Tes-Tuis Beispiel. „Ich glaube nicht, daß ich dir das erklären möchte, Tes-Tui."
    „Du denkst, ich muß die Antwort selber kennen?"
    „O nein! Keineswegs. Du stehst erst am Anfang. Du wirst dich daran gewöhnen, immer nur einen Ausschnitt zu sehen."
    Kurz darauf erreichten sie die DENGAI. Maia-Sro-Than, die Protektorin, erkundigte sich in allen Einzelheiten nach dem Verlauf der Aktion. Dao-Lin hatte eigentlich nicht die Absicht gehabt, sie in irgend etwas einzuweihen. Aber wenn sie schon anfing, Verbündete zu sammeln, warum dann nicht auch Maia-Sro? Immerhin gehörte sie weder zur Familie der H'ars noch der L'ungs, sondern zu einer der aufstrebenden Familien, in denen der Gehorsam nicht ganz so großgeschrieben wurde.
    Ja, Maia-Sro-Than würde eine gute Helferin sein. So wie Tes-Tui irgendwann. Deshalb erfuhr die Protektorin alles, was es zu erfahren gab.
    In dieser Nacht schlief Dao-Lin-H'ay länger, als es ihre Gewohnheit war. Und am nächsten Tag nahm sie die Verhandlungen auf. Alle Militärberater der Familie L'ung hatten sich in der Nacht abgesetzt, von Zhu-Go-L'ung fehlte jede Spur. Sie war längst auf dem Rückflug nach Ardustaar.
    Dao-Lins erste Leistung bestand darin, den Ältesten der Vennok und den obersten Kalkulator der Mamositu an einen Tisch zu bringen. So wurde die DENGAI zur neutralen Zone. Der erste Tag brachte kein konkretes Ergebnis, und das hatte sie auch nicht erwartet; doch sie war die Person, die die Achtung beider Parteien genoß. Deshalb war sie in der Lage, allmählich auf ihr Ziel hinzuarbeiten.
    Am Ende des zweiten Tages stand der erhoffte Kompromiß. Keoghii erkannte die älteren Rechte der Mamositu an, während der oberste Kalkulator eine hohe Provision in Aussicht stellte.
    Schließlich hatten die Vennok das Erz entdeckt. Anschließend ging es nur noch um die Höhe der Provision. Sie einigten sich darauf, das Fundgebiet in zwei gleich große Parzellen zu teilen.
    Nominell stand zwar ganz Hollerdass noch in der Bilanz der Mamositu, doch die Vennok besaßen für exakt fünfzig Prozent das Nutzungsrecht.
    Am dritten Tag erstellten sie den Vertrag. Dao-Lin-H'ay achtete streng darauf, daß keine Partei sich Vorteile sicherte.
    Und gegen Abend trat etwas ein, womit sie nie und nimmer gerechnet hätte. Tes-Tui riß sie aus den Verhandlungen. „Ein Besucher ist für dich gekommen", flüsterte er. „Der Fremde besteht darauf, dich persönlich zu sprechen. Was soll ich sagen?"
    Von einer Sekunde zur anderen spürte sie den heftigen Schlag ihres Herzens. Sie sprang hastig auf. „Wo ist er?"
    „In einer Kammer an der Hauptschleuse."
    Sie ließ sich von Tes-Tui zur richtigen Tür führen, dann jedoch schickte sie ihn fort. Nur ein Spalt stand offen, kein Geräusch drang heraus. Mit eingezogenen Krallen tippte sie die Tür an.
    Dao-Lin-H'ay erkannte die Identität des geheimnisvollen Besuchers, ohne ihn auch nur anzusehen. Sie konnte es riechen, ihn fühlen, seine Anwesenheit spüren wie ein psionisches Feld.
    Es war Tekener!
    Hier in Hangay, mehr als zwei Millionen Lichtjahre von seiner Heimat entfernt!
    Und im selben Augenblick erinnerte sich die Kartanin an die menschliche Geste, die sie so oft beobachtet hatte. Sie öffnete die Arme
     
    5.
     
    Gegenwart: 1200 NGZ Ein Mann aus der Besatzung näherte sich Cailman Tzyk mit allen Zeichen von Ehrerbietung. „Atlan am Hyperkom", flüsterte er. „Ganz, wie du befohlen hast."
    Tzyk näherte sich mit hoheitsvollen Schritten der Aufnahmeoptik. „Ich grüße dich, Arkonide!" zirpte er laut. „Ich habe nach dir rufen lassen, um meine Hilfe anzubieten. Die TENTRA BLUE befindet sich auf dem Weg nach Olymp! Wir werden das Problem der Toten Zone seiner Lösung zuführen, so schnell es möglich ist!"
    Die Antwort, die darauf folgte, hatte Cailman Tzyk beim besten Willen nicht erwartet. Und er hatte auch danach keine Sekunde lang verstehen können, wie so etwas möglich war. „Wir verzichten auf deine Hilfe!" erklärte der Arkonide barsch. „Kehrt um, TENTRA BLUE!
    Katastrophen-Wissenschaftler können wir nicht brauchen, wenn es vielleicht um Menschenleben geht!"
    Cailman Tzyk starrte noch verdattert auf den Schirm, als Atlans Bild längst erloschen war. Er brauchte eine Stunde, bis er sich von dem Schrecken halbwegs wieder erholt hatte. Und auch dann ... Aber Tzyk dachte nicht

Weitere Kostenlose Bücher