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1607 - Im Leerraum gestrandet

Titel: 1607 - Im Leerraum gestrandet Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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besucht haben, waren da ein paar merkwürdige Dinge, die mir aufgefallen sind. Es schien so, als ob du zum Hyperraum einen besonderen Draht hättest..."
    „Das ist sicherlich wahr."
    „Gut. Dann kannst du mir vielleicht berichten, was sich konkret im Hyperraum verändert hat."
    „Nein, das kann ich nicht. Die Veränderungen tragen sich in einem Bereich zu, der mir verschlossen ist. Ich fühle nichts."
    „Keine Eingebung? Auch keine Theorie?"
    „Nichts."
    „Ich habe nicht gerade den Eindruck, daß du mir helfen willst."
    „Du siehst das falsch, Perry Rhodan. Kannst du einem Tauben erklären, wie das Kratzen von Metall auf Plastik klingt? Oder einem Blinden die Farbe Rot? Wie sollte ich dir den Hyperraum erklären?"
    Rhodan schüttelte den Kopf und ging. Ursprünglich hatte er noch fragen wollen, ob Voltagos Wadenblöcke neben diversen technischen Einrichtungen auch eine kleine Syntronik enthielten; und wenn, ob sie intakt war. Aber die Frage konnte er sich sparen.
    Für heute war sein Bedarf an Frustration gedeckt.
     
    *
     
    Rhodan hätte die ODIN liebend gern schon am kommenden Tag voll auf Kurs gesetzt. Doch Norman Glass und besonders die Cheftechnikerin Mariaan ten Segura sprachen sich dagegen aus.
    Zunächst wollten sie jedes einzelne System des Schiffes überprüfen, ob es unter den gegebenen Umständen seinen Dienst tat oder nicht.
    Die Position wurde anhand konventioneller Beobachtung des Sternenhimmels festgelegt. Sie befanden sich knapp drei Lichtmonate vor Alpha Centauri, dagegen gut vier Lichtjahre von Sol entfernt. Die Entscheidung fiel Rhodan leicht: Vier Jahre Flug waren unzumutbar. Drei Monate bis Alpha Centauri erschienen da geradezu human. Hinzu kam, daß eine Raumstation den Stern umkreiste, und ein Posten der LFT ließ sich als Ziel psychologisch gut verkaufen.
    Bis der Flug allerdings tatsächlich losgehen konnte, verging noch fast eine Woche. Jeder einzelne Tag war für einen Großteil der Besatzung mit fieberhafter Arbeit ausgefüllt. Dort, wo es möglich war, wurden syntronische Schaltungen durch primitive Eigenbauten ergänzt. Nicht ersetzt, denn das wäre ein grober Fehler gewesen: Schließlich rechnete man jederzeit mit dem Abflauen der Hyperraum-Parese. In dem Fall brauchten sie die Syntrons wieder. Also mußten Sowohlalsauch-Lösungen geschaffen werden.
    Die Mikroingenieure hatten Hochkonjunktur. Und als die Fertigungsstätten so weit funktionierten, daß an einen eingeschränkten Betrieb gedacht werden konnte, nahmen sie zuerst die Produktion von positronischen Bauteilen auf. Genügend Material stand zur Verfügung. Wo etwas nicht aufgetrieben werden konnte, wurden kurzerhand die Geräte zerlegt, die doppelt vorhanden waren.
    Endlich verkündete Norman Glass die Startbereitschaft des Schiffes. Sie hatten zwar auch bisher schon mit einer geringen Beschleunigung gearbeitet, um an Bord die Schwerkraft aufrechtzuerhalten, doch den tatsächlichen Startschuß markierte erst der 15. Januar.
    Das größte Problem stellte der Andruck dar.
    Mittlerweile hatte die galaktische Raum Schiffstechnik unglaubliche Beschleunigungswerte erreicht.
    Ohne Andruckabsorber wäre bei einem gewöhnlichen Start nicht nur die Mannschaft, sondern auch das Schiff selbst zerquetscht worden.
    Gewiß, in der ODIN stand nicht mehr zur Verfügung als ein paar Nottriebwerke. Aber selbst die brachten noch mehr, als ein Mensch ertragen konnte. Deshalb entschied Rhodan, die meiste Zeit mit konstant einem gBeschleunigung zu arbeiten. Sie würden bis zur derzeitigen Maximalgeschwindigkeit von circa 70 Prozent Licht hochgehen. Das Wohlergehen der Besatzung stand dabei im Vordergrund. Wenn sie Pech hatten, mußten sie lange miteinander auskommen; da hielt es Rhodan für besser, optimale Bedingungen zu schaffen. Nur hin und wieder legten sie zwischendurch Phasen mit hoher Beschleunigung ein, wenn jedermann angeschnallt auf seinem Bett lag. Als Ausgleich wurden Phasen ohne Schwerkraft angehängt.
    Jedenfalls sah er ein, daß aus den geplanten drei bis vier Monaten Flugzeit nichts werden würde.
    Gemessen an früher beschleunigten sie wie eine Schnecke. Er fühlte sich in die gute alte STARDUST zurückversetzt, auf ihre Reise zum irdischen Mond, den sie damals als erste Menschen betreten hatten. Damals hatten sie die Hälfte der Strecke beschleunigt, die andere Hälfte hatte das Bremsmanöver verschlungen. Und genauso würde es auch in diesem Fall laufen.
    Die Gravitrafspeicher wiesen noch knapp 96 Prozent ihrer Maximalladung

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