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1607 - Im Leerraum gestrandet

Titel: 1607 - Im Leerraum gestrandet Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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machen, dann drückte er auf den Knopf. Ein greller Lichtstrahl blitzte. In weniger als einer Millisekunde war alles vorbei.
    Das Ergebnis teilten sie durch den zurückgelegten Weg.
    Eigentlich stellte der Versuch nicht mehr als eine Verzweiflungstat dar, denn Anordnungen dieser Art bastelten heutzutage höchstens noch junge Schulkinder. Und jetzt sie auf der ODIN - mit einem bemerkenswerten Resultat. Die Lichtgeschwindigkeit hatte um ein geringes abgenommen. Das entsprach weniger als einem Prozent Verlust. Einen gewissen Fehlerfaktor mußte man durch die primitive Versuchsanordnung in Betracht ziehen, doch prinzipiell stimmte das Ergebnis. Alle anderen Naturkonstanten würden in der einen oder anderen Form nachziehen.
    Soviel ergab sich allein schon rechnerisch aus all den Formeln, die die Lichtgeschwindigkeit als Konstante enthielten.
    Und vielleicht, so dachte Mertus Wenig, lag hier sogar das Grundübel. Denn jede technische Apparatur funktionierte aufgrund exakter Daten. Naturgesetze waren immer die Grundlage. Änderten sich die Naturgesetze, so auch die berechnete Wirkung jeder einzelnen Schaltung. Die Konsequenzen reichten weit. So weit unter anderem, daß Syntroniken oder Hyperantriebe gar nicht mehr funktionieren konnten. Die zugrundeliegenden Werte stimmten einfach nicht.
    Mertus Wenig war klar, daß dieses Übel nicht einfach durch ein paar neue Einstellungen bereinigt werden konnte. Die fünfdimensionale Wissenschaft mußte von vorn beginnen. Sie würden viele Jahre brauchen, um wieder auf den heutigen Stand zu gelangen. Immer vorausgesetzt, daß es bei der Veränderung des Hyperraums auf Dauer blieb.
    So weit, nach Ursachen zu fragen, war er noch lange nicht. Eine Lösung stand in den Sternen.
    Also blieb ihnen nur, sich mit den Gegebenheiten vorerst zu arrangieren.
     
    *
     
    Vor zwei Stunden hatten sie die ODIN in langsame Rotation versetzt. So herrschte in jeder Sektion zumindest ein bißchen Schwerkraft - die Zentrale einmal ausgenommen. Ab dreißig Meter Entfernung vom Mittelpunkt der Kugel konnte man laufen, am Rand waren es sogar drei Viertel der Erdanziehungskraft.
    Rhodan hatte eine Konferenz einberufen. Treffpunkt war eine kleine Messe in der Nähe der Quartiere. Sämtliche Mitglieder der Schiffsführung sowie die Wissenschaftler hatten sich versammelt. „Wir haben Versuche mit Transmittern und mit Hyperfunk gemacht", erläuterte Mertus Wenig. „Alle waren erfolglos. Das Medium Hyperraum bleibt völlig undurchlässig für unsere Mittel. Die Versuchsreihe wurde abgebrochen."
    „Dann müssen wir es weiter versuchen", empfahl Samna Pilkok. „Irgendwann wird es schon klappen, oder?"
    „Nein." Mit diesem einen, endgültigen Wort und einer dazu passenden Geste wischte der Chefwissenschaftler der ODIN ihren Einwand beiseite - und gleichzeitig einen Becher Wasser, dessen Inhalt sich über Rhodans Unterlagen ergoß.
    Wenig nahm es überhaupt nicht zur Kenntnis.
    Und Rhodan hatte Besseres zu tun, als sich über so viel Ungeschick zu wundern. Da die Servoautomatik außer Betrieb war, suchte er sich am Tresen der kleinen Messe ein Saugtuch, wischte seinen Platz trocken und gab das Tuch zum Recycling.
    Unterdessen fuhr Mertus Wenig fort: „Wir kennen die Vorgeschichte der Katastrophe genau.
    Am 9. Januar, abends gegen 22.18 Uhr, ereignete sich ein Phänomen, das den Namen >Sternenflackern< erhielt. Für kurze Zeit setzte die sichtbare und ortbare Strahlung unserer Sonne aus. In der Folge ereignete sich im ganzen Solsystem ein Zusammenbruch der Hyperenergie. Oder besser: der Geräte, die mit Hyperenergie betrieben werden. Denn die Hyperenergie brach nicht zusammen, sie veränderte sich nur."
    „Schön und gut", wandte Samna Pilkok ein. „Und was bringt uns das?"
    Wenig sah die Ortungschefin tadelnd an. „Dir fehlt es an systematischer Geisteshaltung, Samna. Bitte laß mich das zu Ende führen! - Boris Siankow prägte für unser Problem den Begriff der Hyperraum-Trägheit oder Hyperraum-Parese. Ich darf noch hinzufügen, daß es schon vor dem >Sternenflackern< Anzeichen gab. Und zwar aus bis zu 5 Millionen Lichtjahren Entfernung."
    „Und das bedeutet, Mertus?" fragte Rhodan. „Nur soviel: Wir wissen nicht, in welchem Bereich der Hyperraum sich verändert hat. Aber ich halte es für unwahrscheinlich, daß nur die ODIN betroffen ist. Deshalb empfehle ich, für den schlimmsten Fall Vorbereitungen zu treffen."
    Rhodan, Norman Glass, Samna Pilkok und die anderen sahen den Chefwissenschaftler mit

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