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1607 - Totenlied der Diva

1607 - Totenlied der Diva

Titel: 1607 - Totenlied der Diva Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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einfach.
    »Es kann sein, dass die andere Seite, wer immer sie auch ist, es auf unser Team abgesehen hat. Man will uns schwächen und so auseinanderreißen. Das ist im Moment die einzige Erklärung, die mir einfällt.«
    »Drei Gegner also«, fasste Bill zusammen. »Wobei Suko und ich außen vor sind.«
    »Noch«, sagte ich.
    »Nein, wir haben es mit vier Gegnern zu tun«, bemerkte Suko. »Denkt an diesen Landru.«
    »Ein Gespenst«, murmelte Bill.
    »Bis jetzt«, sagte ich.
    »Glaubst du nicht, dass Landru real ist?«
    »Das weiß keiner so recht«, erwiderte ich. »Sollte es ihn jedoch geben, muss er ziemlich mächtig sein.«
    Dem widersprach niemand, wobei mir jetzt einfiel, dass ich meinen Freunden noch von Sophie Blancs Anruf berichten musste, was ich sofort tat.
    Die Conollys hörten mir gespannt zu. Als ich den Gesang erwähnte, konnten sie sich ebenfalls kein Bild davon machen.
    »Jedenfalls ist keiner unserer drei Feinde erledigt«, fasste Bill Conolly zusammen. Er verschränkte die Arme vor der Brust. »Wir müssen also mit weiteren Attacken rechnen.«
    Dem widersprach niemand. Und Johnny meinte: »Ich weiß es. Ich weiß es bestimmt. Suri Avila wird kommen, um sich das Schwert zurückzuholen. Daran glaube ich fest.«
    »Und was ist mit eurem killenden Lord?«, fragte Bill.
    Ich saß auf der Sessellehne und griff nach meiner Kaffeetasse. Vor meiner Antwort trank ich einen Schluck.
    »Ich bin fest davon überzeugt, dass wir noch von ihm hören werden.«
    »Hast du nicht von einer Geisel gesprochen, die er sich geholt hat?«
    »Ja, diese Elly.«
    »Und weiter?«
    »Bitte, lass das Thema. Ich kann nur inständig hoffen, dass er ihr kein Leid antut. Aber wenn ich daran denke, was man von ihm berichtet hat, sieht das nicht so aus.«
    »Das ist natürlich schlimm.«
    »Du sagst es.«
    Suko kam noch einmal auf Landru zu sprechen und deutete dabei auf den Bildschirm. »Und ihr habt alles durchforstet?«
    »Ja, da war nichts zu finden.«
    »Beim Yard auch nicht«, sagte ich. »Diese Unperson ist wirklich wie ein Phantom, das durch die Zeiten geistern kann.«
    »Oder sie beherrscht«, sagte Bill.
    Ich schaute ihn starr an.
    »Ja, ja«, murmelte ich nach einer Weile. »Das kann durchaus sein, und es wäre fatal. Wer hat schon eine derartige Macht, und woher hat er sie bekommen?« Ich schüttelte den Kopf. »Wir stehen nach wie vor vor einem Rätsel. Wir haben es hier mit Personen zu tun, die eigentlich tot sind, die wir aber nicht als Zombies ansehen können. Stellt sich die Frage, woher sie kommen. Wisst ihr die Antwort?«
    Keiner gab sie mir. Das Rätsel blieb bestehen, und wir alle merkten, dass wir an einem Punkt angelangt waren, wo wir mit normalem Denken nicht weiterkamen.
    »Da muss es wohl etwas geben, das für uns völlig neu ist«, sagte Bill.
    »Oder liege ich da falsch?«
    »Nein«, murmelte ich. »Aber es muss etwas geben, wo sich diese Personen aufhalten.«
    »Vielleicht in einem Zeitkorridor?«, fragte Bill.
    Ich runzelte die Stirn. »Als Tote also, die aussehen wie in ihrem normalen Leben?«
    »Ja, John, auch wenn es schwer zu begreifen ist.«
    Hatte es Sinn, sich das Gehirn zu zermartern? Wahrscheinlich nicht. Es musste etwas passieren, das stand fest. Es würde auch etwas passieren, aber das lag nicht in unserer Hand. Es blieb uns nichts anderes übrig, als den nächsten Angriff abzuwarten.
    Johnny ergriff das Wort. »Vielleicht findet ja Godwin de Salier die Lösung. Er hat doch auf dem Knochensessel gesessen, und mit seiner Hilfe kann man schließlich Zeit überbrücken.«
    Ich nickte ihm zu.
    »Das ist schon okay. Ich habe euch ja gesagt, dass ich vorhin noch mit Sophie Blanc gesprochen habe. Ich bin davon überzeugt, dass sich noch etwas ereignen wird. Aber was es sein wird, kann ich nicht sagen.«
    »Lord Lipton, John«, sagte Bill. »Oder glaubst du, dass er sich zurückgezogen hat?«
    »Ja. Zurückgezogen hat er sich. Aber er wird auf eine Chance lauern. Ich fände es schon unnatürlich, wenn es anders kommen sollte. Aber das bringt uns jetzt nicht weiter. Wir stehen noch immer an einem toten Punkt, und ich komme mir vor wie an einer langen Leine geführt.«
    Dem widersprach niemand, und zwischen uns entstand das große Schweigen.
    Bis wir das Lachen hörten!
    Keiner von uns hatte es ausgestoßen, aber es war hier im Haus aufgeklungen.
    Suko schaltete am schnellsten.
    »Das war Lipton, John! Nur er kann so hämisch lachen.«
    Ich war schon auf dem Weg zur Tür. Auf der Schwelle hallte mir Lord

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