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1607 - Totenlied der Diva

1607 - Totenlied der Diva

Titel: 1607 - Totenlied der Diva Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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aufzugeben, weil es für sie nichts anderes mehr gab.
    Um ihre Umgebung kümmerte sie sich nicht. Es war einzig und allein der Blick nach unten wichtig.
    Tat sich etwas? Oder ließ der Würfel sie ihm Stich?
    Noch tat sich nichts, obwohl Sophie alle Voraussetzungen erfüllte. Allerdings nahm sie eine gewisse Wärme wahr, die über ihre Handflächen kroch. Das sah sie als einen ersten Erfolg an.
    Sophie Blanc brauchte die Verschmelzung mit dem Würfel. Er und sie sollten eins werden.
    Sie verlor den Kontakt mit der normalen Welt. Zwar hatte sie ihre Haltung nicht verändert, aber sie kam sich vor wie jemand, der plötzlich schwebte.
    Es gab plötzlich nur noch ihn und sie. Eine Verbindung, eine Symbiose, und plötzlich sah sie, dass sich innerhalb des Würfels etwas tat.
    Er öffnete sich.
    Ein Bild zeigte er noch nicht, aber die hellen Schlieren waren aufgetaucht. Man konnte sie durchaus als Transporter oder Botenstoffe bezeichnen, die das übertrugen, was sie irgendwo anders sahen, was das Auge eines Menschen nicht wahrnehmen konnte. So baute der Würfel eine Brücke zwischen verschiedenen Welten.
    Noch war die violette Farbe vorhanden. Nur verblasste sie allmählich. Es schien, als hätten die hellen Schlieren ihr einen Teil der Strahlkraft genommen.
    Und so dauerte es nicht mehr lange, bis Sophie etwas sah. Es war nicht genau zu erkennen. Noch wurde das Bild von Schatten oder unscharfen Konturen beherrscht, aber es kristallisierte sich im Laufe der nächsten Sekunden immer mehr ein Bild hervor.
    Sophie erkannte auch jetzt nicht genau, um was es sich dabei handelte.
    Sie hatte wenig später den Eindruck, dass vor ihr eine Landschaft liegen konnte, in der es allerdings kaum Kontraste gab, sodass alles grau in grau wirkte.
    Noch - aber die Veränderung war nicht zu übersehen.
    Zwei Dinge fielen ihr zuerst auf. Sie sah einen Himmel und einen Erdboden. Da gab es schon mal eine Trennung. Es waren auch Wolken zu sehen oder auch nur in die Länge gezogene Nebelschleier, die dicht über den Boden krochen.
    Bisher hatte Sophie ihre Gedanken ausgeschaltet, was nun vorbei war.
    Sie hatte den Eindruck, wieder zu sich selbst zu kommen und ein normaler Mensch zu werden.
    Der Verstand sagte ihr, dass sie das Ziel erreicht hatte.
    Der Würfel zeigte ihr das, wonach sie gesucht hatte.
    Und doch blieb eine Frage offen. Wo befand sich Godwin? Er musste doch irgendwo sein. Sie glaubte nicht daran, dass der Würfel sie getäuscht hatte.
    Sie musste Geduld haben, denn sie erkannte, dass die Landschaft zwar blieb, sich aber veränderte. Es schien ihr, als wollte ihr der Würfel etwas Neues zeigen. Im Prinzip veränderte sich der Hintergrund nicht, doch auf einmal sah sie etwas, das sie weiterbrachte.
    Ein Felsen stand einsam in der Landschaft. Zumindest glaubte Sophie, dass es ein Felsen war. Sie irrte sich.
    Als sie das Gebilde deutlicher sah, erkannte sie, dass es sich um einen steinernen Torbogen handelte. Das Gebilde wies eine bestimmte Form auf, die ihr nicht fremd war. Sie kannte sie von Friedhöfen her, wenn jemand sich ein besonderes Grabmal errichten wollte.
    Das war die Lösung. Inmitten dieser Landschaft stand das Grabmal wie ein einsamer Wachtposten.
    Nur war es nicht leer. Sophie schaute in die Öffnung hinein. Es sah aus, als würde sie herangezoomt, um ihr einen besseren Blick zu ermöglichen.
    Und sie sah die Gestalt mit dem nackten Oberkörper, deren Mund zu einem Oval geöffnet war.
    Und dann tat sich vor dem Torbogen des Grabmals noch etwas!
    Im nächsten Moment veränderte sich das Bild im Würfel.
    Als hätte jemand die Person in diese leere Landschaft hineingestellt, so plötzlich war sie vorhanden.
    Nur mühsam unterdrückte Sophie einen Schrei, als sie sah, wer vor dem Grabmal stehen blieb.
    Es war Godwin, ihr Mann!
    ***
    Johnny hatte nicht weiter nachgedacht. Er wusste, dass es um sein Leben ging.
    Ich oder sie - das war es, woran er dachte.
    Und so rannte er auf Suri los, die nicht auswich. Das Schwert konnte ihren Körper nicht verfehlen, und so rammte Johnny die Klinge in die Gestalt hinein.
    Er hatte eine so große Wucht in die Aktion hineingelegt, dass die Klinge Suri Avilas Körper durchbohrte und die Spitze aus ihrem Rücken ragte.
    Es war eine Aktion, über die Johnny nicht weiter nachdachte. Er stolperte zudem nach vorn, und er wartete darauf, dass Suri Avila zu Boden kippte und dort tot liegen blieb.
    Sie fiel auch. Schon während der Bewegung geschah etwas Ungewöhnliches, das Johnny nicht

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