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PR TB 059 Projekt Kosmopolis

PR TB 059 Projekt Kosmopolis

Titel: PR TB 059 Projekt Kosmopolis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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PROLOG
    Zwei Monate waren vergangen, seit sechs junge Terraner den
Robotstützpunkt des arkonidischen Usurpators Makonar durch eine
List in ihren Besitz gebracht hatten. Das positronische Steuergehirn
hatte sich nicht nur erfolgreich täuschen lassen, sondern noch
weit mehr getan. Makonar war selber schuld daran, daß die
Positronik seinen Angriff auf den Planeten Uktan mit der Vernichtung
seines Raumschiffs beantwortet hatte.
    Seitdem war nichts geschehen, was darauf hindeutete, Makonar der
Erste, selbsternannter Imperator von Arkon, hätte noch anderen
Mitarbeitern die Position seines Geheimplaneten Uktan verraten. Die
sechs Terraner konnten aufatmen. Gemeinsam mit den Angehörigen
der anderen Sechsundsechzig nach Uktan verschleppten Rassen gingen
sie daran, eine Gemeinschaftszivilisation zu gründen.
    Das heißt, eigentlich hatte auf Uktan schon seit langer Zeit
eine Gemeinschaftszivilisation bestanden. Die Angehörigen der
extraterrestrischen Rassen mußten durchweg als zivilisiert
bezeichnet werden; lediglich die Maßnahmen Makonars hatten
bisher erfolgreich verhindert, daß die Zivilisation sich nach
außen hin manifestierte.
    Dieses Hindernis war weggefallen.
    Innerhalb von zwei Monaten gelang es den Uktanern
    - und auch die Terraner bezeichneten sich fortan als Uktaner
terranischer Abstammung -, ein großes Gebiet innerhalb der
Ruinenstadt im Dschungel zu planieren, erhaltene Kraftwerksteile zu
bergen und zu neuen Einheiten zu rekonstruieren, Maschinen und
Material zu sammeln und mit dem Bau einer neuen Stadt zu beginnen.
    Kosmopolis - so sollte die neue Stadt auf Uktan heißen:
kosmische Stadt, Werk von siebenundsechzig intelligenten Rassen,
Zeuge der friedlichen Zusammenarbeit zwischen Wesen
unterschiedlichster Körperformen - und vielleicht einmal Urzelle
einer galaktischen Gemeinschaftszivilisation.
    Noch aber waren dies alles lediglich die geistigen Vorstellungen
von Lebewesen, die sich von Idealismus beflügeln ließen,
die es nicht wahrhaben wollten, daß ihre Vorstellungen sich
kaum mit der Realität des 25. Jahrhunderts menschlicher
Zeitrechnung vereinbarten. Ob es jemals ein „Kosmopolis"
geben würde - und ob es tatsächlich eine positive
Ausstrahlungskraft auf die Verhältnisse in dem übrigen Teil
der Galaxis besäße, das konnte erst die Zukunft zeigen ...

1.
    Das Kuppelgebäude wurde schlagartig von einem Netz zahlloser
Risse durchzogen. Franklin Kendall beobachtete gebannt, wie die Risse
sich rasch vergrößerten und das ganze morsche Bauwerk mit
unheimlich wirkender Langsamkeit in sich zusammensank. Staub wallte
von den Überresten des Fundaments auf, jagte den flüchtenden
Arbeitstrupps nach und hüllte sie ein. In das Knistern und
Rumoren mischte sich dumpfes Rollen und ein langanhaltendes Bersten.
    Nachdem der Staub sich verzogen hatte, lag die ehemals vierhundert
Meter hohe Kuppel gleich einem riesigen Pfannkuchen da. Die
Arbeitstrupps formierten sich zu Kolonnen, die auf die nächsten
Ruinen zumarschierten. Sechs seltsam aussehende Konstruktionen
rumpelten über die bereits planierte Fläche und richteten
trichterförmig verkleidete „Rüssel" auf die
Trümmerfläche. Die Masse aus morschem Material setzte sich
zögernd in Bewegung. Traktorstrahlen zogen sie zentimeterweise
auf ein primitiv konstruiertes Transportband von hundertzehn Metern
Breite zu.
    Eine staubbedeckte Gestalt kletterte zu dem Fun
    damentsockel aus noch feuchtem Beton hinauf, auf dem Franklin
Kendall stand. Vor Kendall riß sie sich die Schutzbrille von
den Augen, spie mehrmals aus und fragte dann mit krächzender
Stimme:
    „Unser ,Chefideologe' scheint noch nicht genug zu haben. Ich
denke, deine Schicht ist vor zweieinhalb Stunden zu Ende gegangen,
Frank!"
    Franklin warf einen flüchtigen Blick auf seine schwieligen,
rissigen Hände. Er lächelte.
    „Freizeitgestaltung, John. Ich bin immer wieder fasziniert
davon, was hier innerhalb von zwei Monaten geleistet wurde. Wie alt
mögen die Ruinen sein? Eine Million Jahre? Hunderttausend Jahre?
Und wir reißen sie nieder und hauchen ihren Resten neues Leben
ein."
    John Rawlins grinste.
    Er streckte die Hand aus, und Kendall hakte die Wasserflasche von
seinem Gürtel und reichte sie dem Freund. Nachdem Rawlins sich
den Staub aus dem Mund gespült und einige Schlucke getrunken
hatte, meinte er ironisch:
    „Immer noch der alte Träumer, wie! Du hättest Poet
werden sollen, anstatt dich zur Kadettenschule Terrania zu melden.
Was interessiert uns das Alter dieser Ruinen,

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