1609 - Rettung für die Posbis
eingesetzt wurde, während die Trägereinheit gewöhnlich im Orbit verblieb.
Daß in diesem Fall das ganze Schiff gelandet war, hing wohl vor allem damit zusammen, daß der Planet keine Atmosphäre besaß und der Ringdiskus für eine Komplettlandung keine größeren Energiemengen verbrauchte. „Tzyk, hier spricht t'Hoom. Was ist da unten los? Melde dich!"
„Verschwinde!" fauchte eine Stimme aus dem Lautsprecherfeld direkt vor dem Arkoniden. „Du tangierst die Hoheit des Kartanischen Großreiches. Wir schießen dich und deinen kümmerlichen Kahn vom Himmel!"
Fast gleichzeitig ging mit schwacher Sendeleistung eine Botschaft in der TIGER VON ARKON ein, die offenbar mit einem kleinen Handfunkgerät abgegeben wurde. „Sind geentert. Werden bedroht. Tzyk", lautete die Botschaft.
Der Arkonide nickte grimmig. Vor der Drohung der Kartanin hatte er keine Angst. Außerdem machte die GUNAU nicht den Eindruck, als sei sie noch in der Lage, einen Schuß abzugeben.
Zwanzig Minuten später landete die Space-Jet in Sichtweite der TENTRA BLUE, und die Mannschaft machte sich bereit zum Aussteigen. „Seid vorsichtig", mahnte t'Hoom die Männer und Frauen. „Wir wissen nicht, wie viele Kartanin in den Ringdiskus eingedrungen sind. Wir müssen mit erheblichem Widerstand rechnen.
Stellt die Paralysatoren auf volle Leistung!"
Das Kommando drei verließ die TIGER VON ARKON und schwärmte aus. Es gelang innerhalb einer Viertelstunde, durch mehrere Mannschleusen in das Schiff der Blues einzudringen. Die Kartanin hatten sich in mehreren Sektionen eingenistet und verschanzt. Es war ihnen gelungen, die Antriebssteuerung lahmzulegen, so daß den Blues die Hände gebunden waren. Sie kamen nicht von dem Planeten weg, ohne sich den Feliden zu ergeben.
Die Männer und Frauen machten kurzen Prozeß und paralysierten jeden Kartanin, den sie ausfindig machten. Es dauerte nicht einmal eine Stunde, bis die Blues die Herrschaft über das Schiff zurückerhalten hatten. Sie waren im Zentrumsmodul eingeschlossen gewesen und hatten so gut wie keine Möglichkeit zur Gegenwehr gehabt. „Sie sind verrückt", zirpte Cailman Tzyk, als er t'Hoom gegenüberstand und sie die üblichen Höflichkeitsfloskeln gewechselt hatten. „Drüben in der GUNAU ist es noch viel schlimmer. Die Kartanin gehen sich selbst an den Kragen."
„Ich brauche fünfzig weitere Bewaffnete", sagte t'Hoom knapp. „Dann ist der Spuk bald beendet."
Cailman Tzyk war einverstanden, und zwei Stunden später gab es keinen Kartanin mehr, der noch eine Waffe bediente. Einen Teil der Insassen der GUNAU hatte man völlig apathisch angetroffen, und es war höchste Zeit gewesen, ihnen medizinische Hilfe angedeihen zu lassen. Die Kartanin wurden kurzerhand in die Medostationen der TENTRA BLUE und der ARKONA verfrachtet und dort unter Aufsicht von Robotern betreut, die darauf achteten, daß keines der Wesen aus der Behandlung entwich und Unfug anstellte. Die TENTRA BLUE wurde flottgemacht und folgte der TIGER VON ARKON zur ARKONA und von dort zur BASIS, wo sie ihre kranken Kartanin an mehrere Beiboote der BASIS übergab.
T'Hoom und Tzyk verabschiedeten sich mit einem längeren Funkgespräch, bei dem Tzyk vor Dankbarkeit und Lobeshymnen auf die Arkoniden schier überfloß. Dann machte sich die TENTRA BLUE auf den direkten Weg nach Olymp. Der Multiwissenschaftler der Tentra-Blues hatte die Absicht, an der dort stattfindenden Konferenz teilzunehmen. Daß t'Hoom es ihm ermöglicht hatte, wußte der Blue offenbar zu schätzen, und während die TENTRA BLUE sich mit hoher Beschleunigung entfernte, lag ein eigentümliches Lächeln um die Mundwinkel des Arkoniden.
Dann jedoch besann er sich wieder seiner eigenen Aufgaben. „Synchronflug mit der BASIS!" ordnete er an. „Sehen wir zu, daß wir auf dem schnellsten Weg aus der Nähe der Toten Zone verschwinden."
*
Log der BASIS, Harald Nyman: „Datum vom neunundzwanzigsten April, achtzehn Uhr Bordzeit. Die Auswertung der Aussagen der Blues und der Kartanin hat ergeben, daß die TENTRA BLUE den Hilferuf der GUNAU auffing und bei ihrem Unterstützungsversuch attackiert wurde. Nachdem die GUNAU in die Tote Zone geraten war, hatten manche Kartanin offensichtlich durchgedreht und eine Meuterei angezettelt, bei der die Kommandantin Maia-Sro-Than und vier weitere Kartanin ums Leben gekommen sind. Die Meuterer übernahmen daraufhin das Kommando über das Schiff. Dabei zerstörten sie wichtige Schiffseinrichtungen. Als der Raumer von der wandernden
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