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161 - Vollmond über London

161 - Vollmond über London

Titel: 161 - Vollmond über London Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A.F.Morland
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Zähne, und es schmeckte nach Senf. Als ich dem Hünen einen vorwurfsvollen Blick zuwarf, grinste er breit.
    »Manchmal gehst du mir mit deinen albernen Streichen ganz schön auf den Geist«, brummte ich.
    Wenig später betraten wir Olsons Bar. So voll war es hier noch nie gewesen, wie wir von einer Kellnerin erfuhren. Es gab keine Sitzplätze, aber noch Stehplätze am Tresen. Alle warteten auf den »Nightwolf«.
    Die Show begann mit Dunkelheit und schaurigem Wolfsgeheul, und wenig später war die Bühne in fahles Mondlicht getaucht.
    Doch es blieb keine Show, sondern wurde blutige Realität. Der Werwolf, der eigentlich nur schaurige Staffage sein sollte, wurde plötzlich aktiv. Sein Gebrüll ließ wahrscheinlich Candices Blut in den Adern gefrieren. Sie hörte zu tanzen auf und wich entsetzt zurück.
    Verdammt, das war nicht Wallace Olson.
    Diesmal war die Bestie echt!
    Panik brach aus. Instinktiv spürten die Gäste die Gefährlichkeit des Scheusals und wollten fliehen, aber wohin? Das Lokal war randvoll mit Menschen -mit Opfern für den Werwolf!
    Ich zog meinen Colt Diamondback.
    Das Monster stürzte sich von der Bühne und riß einen Mann mit sich zu Boden. Der Mann schrie, als das Untier zubiß. Der Wolf hob kurz die Schnauze. Wieder stieß der Monsterschädel nach unten, und der unglückliche Mann schrie nicht mehr.
    Mr. Silver schaufelte sich durch die Menge. Mir war es unmöglich, auf das Ungeheuer zu schießen. Immer wieder schob sich irgend jemand vor meine Waffe und überdeckte das Scheusal.
    Auf der Bühne tauchte ein zweites Monster auf, stieß sich ab und flog mit einem weiten Satz auf den Rücken des schwarzen Killers. Ein Kampf entbrannte! Der Wolf mußte sich gegen die heftigen Attacken einer wilden Wölfin wehren. Immer wieder biß sie zu, erwischte seine rechte Vorderpfote und ließ sie nicht mehr los.
    Sie rollten über den Boden, waren kaum noch zu unterscheiden. Der Wolf bekam Oberwasser, fing sich, die Überraschung schlug für die Wölfin nicht mehr zu Buche. Es konnte sich nur um eine weiße Wölfin handeln. Wäre sie von derselben Art wie der schwarze Wolf gewesen, hätte sie nichts gegen ihn unternommen.
    Mr. Silver kämpfte sich an die Tiere heran, ich folgte in seinem Kielwasser. Plötzlich jaulte die Wölfin markerschütternd. Der Feind schien sie schwer verletzt zu haben. Mr. Silver drängte sich noch schneller nach vorn, um der weißen Wölfin beizustehen, doch ehe er dem schwarzen Monster gefährlich werden konnte, ließ dieses von der Wölfin ab, sprang auf die Bühne und verschwand.
    Endlich erreichte Mr. Silver die weiße Wölfin. Sie versuchte aufzustehen, schaffte es aber nicht. Hechelnd blieb sie liegen.
    Ich sprang ebenfalls auf die Bühne und versuchte mir das Ungeheuer zu holen, doch sein Vorsprung war zu groß, ich fand seine Spur nicht mehr, kehrte um. Aus Wallace Olsons Büro kam ein langgezogenes Stöhnen. Ich betrat den Raum und fand den maskierten Barbesitzer. Vorsichtig zog ich ihm die Maske vom Kopf. »Mein Schädel platzt gleich«, ächzte er. »Ein echter Werwolf war hier… Ich dachte, es wäre aus.«
    »Sie hatten großes Glück. Einer Ihrer Gäste leider nicht«, sagte ich und erzählte, was geschehen war.
    Olson wollte das Wolfskostüm verständlicherweise nicht länger tragen. Ich half ihm, es auszuziehen.
    Als wir auf die Bühne traten, befanden sich nicht nur Mr. Silver, sondern auch Candice bei der weißen Wölfin, die sich allmählich zurückverwandelte.
    »Rita!« schluchzte Candice mit tränenerstickter Stimme. »O mein Gott.«
    Ritas Körper war mit Biß- und Kratzwunden übersät.
    »Rita, du darfst nicht sterben!« stieß Candice unglücklich hervor.
    Die Bar hatte sich zur Hälfte geleert.
    Die Gäste, die noch da waren, hielten sich von Rita und dem Toten so fern wie möglich. Mr. Silver versuchte der weißen Wölfin mit seiner Heilmagie zu helfen.
    »Ich… möchte… nach Hause«, flüsterte Rita schwach.
    Candice schüttelte den Kopf. »Du kommst nicht nach Haùse, sondern zu mir.«
    »Wenn Sie erlauben, bringe ich Sie heim«, bot ich an.
    »Hast du den Wolf erwischt?« wollte Mr. Silver wissen.
    »Leider nein.«
    »Vielleicht finde ich seine Spur, sie ist noch frisch«, meinte der Ex-Dämon.
    Ich half Rita auf die Beine. Sie konnte nicht allèine stehen, sackte sofort zusammen. Ich hielt sie fest und brachte sie mit Candice aus dem Lokal.
    Hinter uns sagte Wallace Olson: »Ich bin so durcheinander, daß ich nicht weiß, was ich tun soll.«
    »Sie

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