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161 - Vollmond über London

161 - Vollmond über London

Titel: 161 - Vollmond über London Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A.F.Morland
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brachte, doch seine Rechnung mit einer Unbekannten ging nicht auf.
    Er blieb Pasquanells Gefangener, ohne jede Chance.
    Seine Gedanken verloren sich in der Dunkelheit, aus der sich mit einem Mal das Bild eines jungen, schönen blonden Mädchens zu schälen schien. Wie eine willkommene Halluzination stand dieses Bild vor ihm.
    »Rita«, flüsterte er. »Oh, Rita…«
    Er hatte sie gesehen, und es hatte sofort zwischen ihnen »gefunkt«. Wie ein-Blitz aus heiterem Himmel hatte dieses bezaubernde Mädchen bei ihm eingeschlagen. Inzwischen war Bruce zu der Erkenntnis gekommen, daß sie nicht nur dieselbe Wellenlänge hatten, da war noch viel mehr, was sie verband.
    Zunächst war es nur eine trübe Ahnung gewesen, doch mittlerweile war es für Bruce O’Hara zur Gewißheit geworden, daß Rita Owen war wie er.
    Sie war eine weiße Wölfin. Das ahnte er nicht nur, er wußte es, spürte es auch dann, wenn sie nicht bei ihm war. Sie wäre für ihn die ideale Partnerin und Weggefährtin gewesen. Er liebte sie und war sicher, daß sie seine Gefühle erwiderte. Ein Leben mit ihr wäre wunder- bar gewesen, doch konnte es dazu noch kommen?
    Er lag hier in diesem Glutkreis, und wenn Terence Pasquanell mit ihm fertig war, gehörten sie nicht mehr zusammen. Dann standen sie in getrennten Lagern, waren Todfeinde.
    Pasquanell hatte zwei Gründe, sich in Soho aufzuhalten. Der eine war, zu sehen, was der Wolf aus seiner Zucht trieb, der andere war, Jagd auf die weiße Wölfin zu machen.
    Ich kam ihm dabei nur zufällig in die Quere, dachte Bruce. Eigentlich war er hinter Rita her. Wenn es sich nicht vermeiden läßt, mag er mit mir tun, was er will, aber Rita soll er nicht kriegen. Rita soll leben!
    ***
    Aus sicherer Entfernung hatte Terence Pasquanell einen Großteil des Geschehens beobachtet. Er sah, wie die verletzte weiße Wölfin, der er den Tod bringen wollte, von Tony Ballard und Candice Lee abtransportiert wurde. Vor der Bar - und noch mehr in ihr -herrschte helle Panik. Es gab einen Toten zu beklagen - und zwei Wölfe hatten vor aller Augen miteinander gekämpft; das mußte geistig erst einmal verkraftet werden.
    Pasquanell wußte, daß sein Killerwolf entkommen war und daß sich Mr. Silver noch in Olsons Bar befand. Er hatte mit dem Ex-Dämon nichts im Sinn, aber der weißen Wölfin wollte er den Rest geben, deshalb beschloß er, Tony Ballards schwarzem Rover zu folgen. Noch in dieser Stunde würde er Rita Owen den Todesstoß versetzen, das würde Tony Ballard nicht verhindern können.
    Ihm stand ein allradgetriebener Geländewagen zur Verfügung. Damit hängte er sich an den Rover und erreichte so das kleine Lagerhaus, in dem Candice wohnte.
    Ivan Kuby hatte es nicht geschafft, die weiße Wölfin zu erledigen, doch das war nicht schlimm. Sie würde diese Nacht trotzdem nicht überleben.
    Tony Ballard und Candice Lee brachten Rita Owen ins Haus; sehr vorsichtig und behutsam gingen sie mit ihr um. Vergebliche Mühe für eine Todeskandidatin, in deren Lebensuhr sich nur noch wenige Sandkörnchen befanden.
    Terence Pasquanell stieg aus.
    Ein grausamer Ausdruck kerbte sich um die Lippen des Zeit-Dämons. Sein Auftritt würde den Dämonenjäger und die Tänzerin so sehr überraschen, daß sie nur gebannt zusehen würden, wie Rita der Tod ereilte.
    Weiße Wölfe hatten keine Lebensberechtigung. Sie waren eine Fehlentwicklung und somit eine Gefahr für die schwarze Seite, deshalb mußte Pasquanell sie laufend dezimieren. Immer wieder gelang es ihm, einen solchen Feind aufzuspüren und unschädlich zu machen. Manchmal tarnten sie sich gut, aber er schaffte es dennoch, ihnen die Maske vom Gesicht zu reißen.
    Langsam entfernte er sich vom Geländewagen, um sich das Leben der weißen Wölfin zu holen.
    ***
    Es war nicht viel, was wir für die weiße Wölfin, die so tapfer gekämpft hatte, tun konnten. Candice wusch ihre Wunden und verband sie. »Es wird alles gut«, sagte sie tröstend. »Du wirst wieder gesund, Rita.« Sanft streichelte sie ihre fahle Wange.
    Das blonde Mädchen klapperte mit den Zähnen. »Kalt!« flüsterte sie. »Mir ist schrecklich kalt, Candice.«
    Wir mußten froh sein, daß sie das Bewußtsein wiedererlangt hatte. Fürs erste war das ein Zeichen dafür, daß sie sich allmählich erholte.
    Candice packte ihre Freundin in zwei dicke Wolldecken. »Besser?« fragte sie.
    »Ja«, antwortete Rita, klapperte aber immer noch mit den Zähnen. Da spielten auch die Nerven mit.
    Ich überlegte mir, was ich für das

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