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161 - Vollmond über London

161 - Vollmond über London

Titel: 161 - Vollmond über London Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A.F.Morland
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den Tresen und rief Wallace Olson zu: »Hey, Wallace, die Ladies sind von mir eingeladen. Ich hoffe, du hast nichts dagegen.« Er wies auf Rita. »Wir reden ein andermal, du wirst es nicht bereuen.«
    Er kehrte zu Alan Burstyn zurück und setzte sich. »Schleppen wir sie ab, Ivan?« fragte Burstyn grinsend.
    »Heute noch nicht, und auch nicht alle beide, aber bei der Blonden, Rita heißt sie, rechne ich mir Chancen aus. Wenn Candice nicht neben ihr ist, macht sie es mir bestimmt ganz leicht.«
    ***
    Der unförmige Nebelspuk ließ sich vom Wind treiben. Lautlos schwebte er durch die fahle Nacht, immer weiter entfernte er sich von der häßlichen Ruine, die längst schon abgerissen worden wäre, hätte jemand das Geld dafür zur Verfügung gestellt.
    Bald war die alte Abtei nicht mehr zu sehen, und dieses unheimliche Etwas war in Londons Straßen unterwegs.
    ***
    Als Candice Lee und Rita Owen die Bar verließen, erwarteten sie Ivan Kuby und Alan Burstyn. Kuby lehnte lässig an seinem teuren Wagen und sagte zu Rita: »Du brauchst mir nur zu sagen, wohin du willst, ich bringe dich.«
    Candice schaltete schnell. »Sie kommt mit mir.«
    »Du nimmst sie auf deinem Motorroller mit?« fragte Kuby.
    »Was dagegen?«
    »Bei mir hätte sie es doch viel bequemer. Ich hab’ ’ne Bar im Auto, Rita. Urgemütlich ist es da drinnen. Du kannst sogar fernsehen, wenn du möchtest.«
    »Ein andermal vielleicht«, antwortete Rita.
    »Okay«, gab Ivan Kuby zurück und hob den Finger. »Ich komme darauf zurück.«
    »Sie hat gesagt vielleicht !« warf Candice ein.
    Kuby warf ihr einen ärgerlichen Blick zu. »Hey, was bist du? Ihre Gouvernante? Sie ist erwachsen, sie braucht kein Kindermädchen, verdammt noch mal! Komm, Alan, wir verdrücken uns.« Er blinzelte. »Mann, wie mich dein Heiligenschein blendet, Candice. Ist ja kaum auszuhalten.«
    »Dann sieh nicht hin«, riet ihm das schwarzhaarige Mädchen. »Das ist so wie mit den Vampiren, die ertragen zum Beispiel den Anblick eines Kreuzes nicht.«
    »Süße, du willst mir doch nicht etwa durch die Blume zu verstehen geben, daß ich ein schlechter Mensch bin. Ich habe für meine Mitmenschen schon viel Gutes getan.« Kuby stieg ein, und Burstyn setzte sich neben ihn. Augenblicke später fuhren sie mit röhrendem Motor ab.
    »Er ist der größte Angeber, den ich kenne«, bemerkte Candice kopfschüttelnd. »Ich verstehe nicht, wieso auf ihn immer wieder Mädchen hereinfallen. Haben sie denn keine Augen im Kopf? Mein Motorroller steht dort drüben.«
    »Du willst mich wirklich nach Hause bringen?« sagte Rita. »Das ist nicht nötig.«
    »Der kleine Umweg macht mir nichts aus.«
    »Ich möchte zu Fuß gehen.«
    »Vielleicht wartet Ivan Kuby hinter der nächsten Ecke auf dich.«
    »Das glaube ich nicht, der hat für heute das Interesse an mir verloren«, meinte Rita, wünschte Candice eine gute Heimfahrt und entfernte sich. Candice blickte ihr mit gemischten Gefühlen nach, sie hoffte, daß Rita sich nicht irrte.
    ***
    Krallen wuchsen über die behaarten Finger hinaus, und der Kopf des Lykanthropen überzog sich plötzlich mit einem graubraunen Fell. Ein grauenerregendes Knurren entrang sich seiner Kehle, während die Metamorphose weiter fortschritt. Ohren und Schnauze wuchsen, der Mensch verlor immer mehr von seinem harmlosen Aussehen und wurde zum Tier.
    Zum Wolf.
    Zum Werwolf!
    Schlagartig hatte die Verwandlung eingesetzt, von einer Sekunde zur anderen, und nun war das Monster perfekt!
    ***
    Candice überquerte die Straße, begab sich zu ihrem Motorroller und öffnete das Kombinationsschloß, das den Sturzhelm hielt. Sie stülpte sich den großen weißen Helm über die schwarze Mähne und drückte den Startschlüssel ins Schloß. Wenig später knatterte sie los. Sie ahnte nichts von der Bestie, die mit langen Sätzen durch die Nacht hetzte. Gemächlich fuhr sie die gewohnte Route nach Hause, doch es war der grausame Wille des Monsters, daß sie daheim nicht ankam.
    Der Werwolf wollte ein Opfer reißen!
    Wie ein schwarzer unheilbringender Schatten sauste das Tier durch die Nacht. Candice verlangsamte die Fahrt und bog um die Ecke.
    Der Wolf lag bereits auf der Lauer. Zwischen zwei Kastenwagen wartete er geduckt und lauschte dem Knattern des schwachen Motors, das langsam näherkam.
    Der Mörder mit den Reißzähnen drückte sich zusammen wie eine Stahlfeder. Gleich würde er vorwärtsschnellen und sich auf das ahnungslose Mädchen stürzen.
    Die Straße war menschenleer, und es waren auch

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