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1610 01 - Der letzte Alchimist

1610 01 - Der letzte Alchimist

Titel: 1610 01 - Der letzte Alchimist Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mary Gentle
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untergebracht zu werden, doch ich verfügte nicht über das Geld, den Mann zu bestechen – jedenfalls nicht, wenn ich am Ende dieser Reise Frankreich verlassen wollte. Ich kehrte in den Stall zurück, um mir einen Schlafplatz zu suchen und die Pferde abzureiben. Ich ging nämlich nicht davon aus, dass der Knecht sich ausreichend um die Tiere gekümmert hatte.
    Ihr Atem bildete weiße Wolken in der vom Regen kalten Luft, während ich den langen Schuppen entlang schritt, in dem die Tiere untergebracht waren.
    Der junge Mann, Dariole, hockte mit dem Rücken zu mir im Stroh und hatte den Inhalt meiner Satteltaschen auf dem Boden verstreut.
    »Du verdammter Hurensohn!« Seine Waffen lagen ebenfalls auf dem Boden, in ihren Scheiden und noch dazu ein paar Fuß von ihm entfernt. Wilde Freude strömte durch mich hindurch. Soll niemand sagen, dass einem Rache keine Befriedigung verschafft. Bevor er nach seinem Rapier oder seinem Dolch greifen konnte, packte ich ihn am Kragen und schleuderte ihn mit dem Gesicht in einen Heuballen. Ich hielt ihn fest gepackt. »Was soll das? Willst du mich bestehlen?«
    Er lachte. Mein Gewicht drückte ihn mit der Nase ins Stroh, und er lachte. Blinde Wut erfüllte mich. Eine Sekunde lang spannten sich all meine Muskeln, und ich stand kurz davor, den Dolch herauszureißen und ihn ihm zwischen die Rippen zu rammen. Damit wäre die Sache ein für allemal beendet.
    »Ich bin vollkommen durchnässt!« Er lachte wieder und drehte den Kopf, um mich anzuschauen. »Ich wollte nur eine trockene Hose, Messire.«
    »Du wolltest was?«
    »Und ich habe auch eine bekommen.«
    Offensichtlich war das alles ein großer Spaß für ihn. Ich hielt ihn nach wie vor am Kragen gepackt, fest entschlossen, ihm das verdammte Grinsen aus dem Gesicht zu prügeln.
    Er schob sich gegen mich.
    Er war nur halb angekleidet; das hatte ich kaum bemerkt. Sein Hemdsaum hing unter dem Wams heraus, und die Hose war aufgeknöpft. Zwar hielt er die Hose vorn fest, doch hinten war sie heruntergerutscht, und was gegen mich drückte, war sein nackter, heißer Hintern.
    Mir fiel auf, dass die Hose, die er an sein Wams hatte knöpfen wollen, tatsächlich mir gehörte – eine schlichte, schwarze Wollhose, die an seiner kleinen Gestalt geradezu lächerlich groß wirkte. Der Gürtelbund hing genau zwischen Arsch und Schenkel. Weißer Atem strömte aus seinem Mund, als er lachte – als er mich auslachte.
    Derart an ihn gepresst, konnte ich es nicht verbergen.
    Unwillkürlich stöhnte ich.
    »Was ist los, Messire?«, fragte er in ausgelassenem Tonfall. »Ich wusste ja gar nicht, dass ich Euch so viel bedeute.«
    Ich ballte die Faust und stand kurz davor, ihm damit das Gesicht zu zerschmettern. Einen Augenblick lang wollte ich das so sehr, dass ich es förmlich sehen konnte: seine verdrehte Nase, die geschwollene Wange und die blutigen, losen Zähne.
    »Nein«, sagte ich kaum verständlich. Es gibt einen besseren Weg.
    Ich bin am Hof Heinrichs III. aufgewachsen, inmitten von dessen Lustknaben. Wenn die Rangeleien der Jüngeren außer Kontrolle geraten waren, hatten die älteren ihren Herrschaftsanspruch bisweilen körperlich zur Geltung gebracht.
    »Was wäre wohl eine bessere Lektion für dich?«, sagte ich und drückte ihn mit dem Gesicht nach unten auf einen tiefer liegenden Strohballen. Mit der freien Hand riss ich meine Hose auf. Mein Schwanz war steinhart und pochte an seinem Fleisch. Das Verlangen nach vollkommener Rache trieb mich weiter.
    »Fühlst du das?«, knurrte ich ihm ins Ohr und drückte ihn mit meinem Gewicht hinunter wie schon bei Zaton. »Fühlst du meinen Schwanz zwischen deinen fetten, kleinen Arschbacken, Junge?«
    Mit brechender jugendlicher Stimme schnappte er: »Ich bin kein Junge!«
    »Sag mir das noch mal, wenn du dich mehr als zweimal in der Woche rasieren musst!« Ich packte seine Handgelenke und hielt ihn so fest. Verzweifelt versuchte er, sich zu befreien.
    »Du bist allerdings alt genug, um Duelle auszufechten und Männer zu töten, und damit bist du auch alt genug, dafür zu bezahlen, wenn du einen Mann am Leben lässt, den du hättest töten sollen!«
    Ich nahm eine Hand wieder weg, spie hinein und legte sie an meinen Schwanz.
    Dariole wand sich wie ein Aal und bekam tatsächlich eine Hand frei. Ich legte den Kopf zurück, damit er nicht nach meinem Auge kratzen konnte, blickte hinunter – und sah, wie seine Finger in meiner Hose verschwanden.
    Eine Sekunde später schloss sich seine eiskalte Hand um meinen

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