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1610 Teil 1 - Der letzte Alchimist

1610 Teil 1 - Der letzte Alchimist

Titel: 1610 Teil 1 - Der letzte Alchimist Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mary Gentle
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Einzelheiten ein, weil man nie wusste, wozu es gut sein mochte.
    Wir stiegen den steileren Teil des Pfads empor. Er führte auf eine flache, weite Fläche vor einer Felswand. Der Höhleneingang war dunkel, einfach und größer, als ich erwartet hatte.
    »Hier, Master.« Ned Field holte zwei Pechfackeln aus seiner Tasche, zündete sie an und reichte mir eine. Ich folgte ihm hinein. Das Licht wurde trübe, und ich blieb kurz stehen, damit meine Augen sich daran gewöhnen konnten. Unmittelbar hinter dem Höhleneingang wehte mir kalte Luft ins Gesicht. Irgendwo tropfte Wasser, und das Geräusch hallte laut von den Wänden wider. Meine Stiefel rutschten über den mit Moos bedeckten Fels. Ich hob die Fackel und sah vor uns einen steil abfallenden Pfad. Schatten tanzten über die rauen Wände.
    Der Fieldjunge schloss die Hand um den Haselnusszweig. Als er ihn wieder losließ, sah ich einen Blutstropfen auf seinem Handschuh. Die Augen, mit denen er mich im Fackellicht anschaute, waren schneeweiß.
    »Wir kommen normalerweise nicht hier herauf. Nur manchmal bringen wir Gaben für die Hexe. Das ist ein böser Ort.«
    Warum sagst du mir nicht gleich, dass hier sei wie die Broceliande von Feen heimgesucht! Ich ließ mir meine Verachtung nicht anmerken und nickte ihm nur zu vorauszugehen. Fludd gehörte dieses Land ohne Zweifel schon lange genug, dass er bequem für die Verbreitung der Hexenlegende hatte sorgen können.
    Ich berührte die Wände, an denen wir vorüberkamen. Sie waren trocken und rau, und das Fackellicht verlieh ihnen einen sandfarbenen Ton mit dunklerem Fels dazwischen. An mehreren Stellen hatten sich Stalagtiten und Stalagmiten gebildet. Hier und da musste ich mich ducken, um voranzukommen. Die englischen Höflinge würden hier gut zurechtkommen; nur wenige waren so groß wie ich. Ich prägte mir die unterschiedlichsten Dinge ein, die sowohl Fludd als auch Cecil würden wissen wollen.
    Wir stiegen ein paar aus dem Fels gehauene Stufen hinab, wo der Durchgang enger wurde. Ich hörte Ned Field in der Stille atmen. Vor uns lag eine große Dunkelheit. Ned Field führte mich in eine Kaverne. Im Fackellicht sah ich einen mit Schiefer durchsetzten Boden, der einem Flussbett glich. Dann entdeckte ich auch fließendes Wasser zu meiner Rechten, tief und mit einer täuschend ruhigen Oberfläche.
    »Das ist der River Axe«, murmelte Field. »Er wird Euch unweigerlich nach unten ziehen, solltet Ihr hineinfallen. Manchmal steht das Wasser so hoch, dass man nicht bis hierher kommen kann.«
    Geröll knirschte unter meinen Stiefeln, als ich Ned weg von dem unterirdischen Fluss und einen steilen Hang hinauf folgte, von wo es in eine niedrigere Kaverne ging.
    An den Seiten spiegelten sich sowohl unsere Fackeln als auch die Stalagtiten in Pfützen. Die Luft fühlte sich kühl an – und ich vermutete, dass sich daran weder im Sommer noch im Winter etwas änderte.
    Ich lächelte und dachte bei mir, dass diese Kavernen einen hervorragenden Weinkeller abgeben würden.
    »Hier.« Field hob die Fackel und blieb stehen.
    Vor uns öffnete sich der Gang abermals in eine große Kaverne, groß genug, um als Festsaal zu dienen, und mit einer Decke, die niemand als niedrig betrachten konnte. Ich ging weiter und trat in Wasser, als ich die Mitte der Kammer erreichte. Ich hob die Fackel und sah einen kleinen Bach zu meinen Füßen. Ein Nebenfluss der Axe?
    Jenseits davon befand sich eine große, ebene Fläche, von der kleine Höhlen abgingen. Zu meiner Linken spiegelte sich das goldene Licht der Fackeln in einem großen Teich.
    »Gibt es noch weitere Höhlen hinter dieser hier?«
    »Ja.« Dem Jungen klapperten die Zähne.
    Er führt mich vielleicht in eine Falle, dachte ich und trat über den kleinen Bach hinweg. Nur weil mir kein Grund einfällt, warum er das tun sollte, heißt das noch lange nicht, dass er es nicht tun wird …
    Er schloss wieder zu mir auf, als ich gerade eine der kleineren Höhlen verließ, die sich an die große anschlossen. Ihm stand der Schweiß auf der Stirn.
    »Das ist ideal«, erklärte ich. »Die große Höhle für das Bankett und das Maskenspiel, die kleineren Höhlen für die Schauspieler, Diener und Köche. Wäre es möglich, Männer von der Mühle oder aus dem Dorf provisorische Holzbrücken bauen zu lassen für den Fall, dass der Fluss ansteigt?«
    Ned Field zuckte unwillkürlich zusammen, als hätte ich ein zotiges Lied in der Kirche gesungen. »Wenn Ihr sie gut bezahlt, Master. Sie werden nicht gerne hierher

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