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1611 - Jäger der Nacht

1611 - Jäger der Nacht

Titel: 1611 - Jäger der Nacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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allen Seiten des Friedhofs auf ihn zustürmen, um ihn zu Boden zu zwingen.
    Noch stand er mit dem Rücken zur Wand. Er trat und schlug um sich, traf seine Gegner auch, aber nie so entscheidend, dass er sie damit außer Gefecht setzte.
    Immer und immer wieder griffen sie an. Ihren Krallen konnte er nicht entgehen. Zum Glück trug er Handschuhe. Das Leder hielt die scharfen Krallen davon ab, in seine Haut einzudringen.
    Was hatte er noch für Möglichkeiten?
    Flucht vom Friedhof. Der Sprung über die Mauer und dann die paar Schritte bis zum Wagen laufen. Erst dort würde er sich sicher fühlen.
    Stephan kämpfte. Er wehrte die Katzen ab, er pflückte sie aus der Luft, er hatte auch einige hart mit Tritten erwischt, dass sie sich am Boden wälzten, aber es waren einfach zu viele. Sie würden nicht eher aufgeben, bis sie ihn am Boden hatten.
    Der Gedanke daran gab ihm noch einmal die nötige Kraft. Er wollte jetzt fliehen und musste über die Mauer klettern, die ausgerechnet an dieser Stelle ziemlich hoch war, im Vergleich zu dem Ort, an dem er sie überklettert hatte.
    Noch mal schlug er um sich, verschaffte sich ein wenig Luft, lief los und kam nicht mal drei Schritte weit.
    Dann waren sie zwischen ihm, und das im wahrsten Sinne des Wortes.
    Sie hatten sich seine Beine ausgesucht. Wie viele Katzen es waren, die ihn zum Stolpern brachten, wusste er nicht. Jedenfalls kam er nicht weiter, verlor das Gleichgewicht und fiel bäuchlings auf die gefrorene Erde der Gräber…
    ***
    Mit einem solchen Ende der Auseinandersetzug hatte Stephan Kowalski nicht gerechnet. Er war auf seine Flucht konzentriert gewesen, und jetzt das.
    Es war so demütigend für ihn. Er kam sich vor wie jemand, der getreten worden war. So hilflos.
    Und das alles war nicht durch den Überfall irgendwelcher Menschen geschehen. Es waren Katzen gewesen. Eigentlich normale Tiere, von vielen Menschen geliebt. Hier aber hatten sie sich in bösartige Monster verwandelt, Jäger der Nacht, die das Grauen und den Tod brachten.
    Die Tiere waren auf seinen Rücken gesprungen und hatten sich dort verteilt. Er spürte den Druck ihrer Pfoten, der sich vom Hals bis hin zu seinem Gesäß zog. Sie hielten ihn am Boden fest. Sie lauerten. Sie taten ihm nichts. Nur ihr Schnurren oder Fauchen war zu hören, aber Stephan wusste genau, dass sich dies ändern würde, wenn er sich nur falsch bewegte oder versuchte, sich in die Höhe zu stemmen.
    Er wollte nicht behaupten, dass die Spannung in ihm wich, aber etwas war schon anders geworden. Der Adrenalinspiegel war gesackt. Er bekam wieder mit, was mit ihm passiert war, dass die Kleidung nicht alle Attacken abgehalten hatte. Die Katzenkrallen hatten Wunden hinterlassen, und die spürte er jetzt.
    An einigen Stellen waren die spitzen Krallen doch durchgedrungen.
    Sogar in seinem Nacken brannte es, aber auch an den Beinen in Höhe der Waden.
    Und das Gefühl der Demütigung blieb weiterhin. Er traute sich nicht, etwas zu unternehmen, das musste er der anderen Seite überlassen.
    Denn dass etwas passieren würde, lag auf der Hand. Die andere Seite hatte bisher nur einen Teilsieg errungen. Damit konnte sie sich nicht zufrieden geben.
    Trotz seiner schlechten Lage wollte ihn ein Gedanke nicht mehr loslassen. Er dachte an seine Begegnung mit dieser Mara. Bis zu diesem Zeitpunkt war alles normal gewesen, wenig später war der Angriff erfolgt, und nur ein Ignorant hätte zwischen diesen beiden Ereignissen keinen Zusammenhang gesehen.
    So musste er damit rechnen, dass er trotz allem erst am Beginn stand.
    Über die Folgen konnte er nur spekulieren. Er ging davon aus, dass sie nicht angenehm waren.
    Ab und zu bewegten sich die Katzen auf seinem Rücken. Dann traten sie auf der Stelle. Die Gesamtheit ihrer Körper sorgte schon für einen recht unangenehmen Druck, von dem er sich wünschte, ihn so schnell wie möglich loszuwerden.
    Stephan hatte es geschafft, seinen schweren Atem unter Kontrolle zu bringen. Er konzentrierte seine Sinne wieder auf seine Umgebung.
    Plötzlich hörte er die Geräusche von Schritten. Sie erreichten ihn wie ein Echo, und er ging nicht davon aus, dass sich weitere Katzen näherten.
    Die Trittechos wurden von einem Menschen verursacht, das glaubte er.
    Dann verstummten sie!
    Stephan lauschte trotzdem, weil er davon ausging, dass sich die Person in seiner Nähe befand. Sie meldete sich nicht und ließ einige Zeit verstreichen.
    Stephan gab sein Vorhaben auf, sich nicht zu bewegen. Er strengte sich an und hob den

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