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1612 - Der Vampir-Töter

1612 - Der Vampir-Töter

Titel: 1612 - Der Vampir-Töter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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auf meiner Haut festgesetzt.
    »Er befindet sich hier in deiner Wohnung, oder?«
    »Ja, so ist es.«
    »Und wo?«
    »Ich hole ihn.«
    »Das kann ich für dich erledigen.«
    »Ich muss einen Schlüssel holen.«
    »Auch das kannst du mir überlassen.«
    Es passte mir nicht, dass er mich wie ein kleines Kind behandelte, aber ich hatte keine andere Wahl, als es zuzulassen.
    Im Zimmer gab es einen schmalen Schrank von der Größe eines Spinds.
    Er war abgeschlossen, aber hinter der Tür verbargen sich zwei für mich wichtige Gegenstände - oder auch Waffen, es kam ganz darauf an, wie man es sah.
    Zum einen war es das Schwert des Salomo und zum anderen eben Mareks Erbe aus Eichenholz. Den Schlüssel trug ich nicht bei mir. Ich hatte ihn auf den Schrank gelegt.
    »Was muss ich machen, John?«
    Ich erklärte es ihm.
    »Mehr nicht?«
    »Das ist alles.«
    »Gut.« Bevor er ging, griff er noch einmal zu, und ich wurde meine Beretta los. »Sicher ist sicher, John. Einer wie du kann eine Pistole auch mit gefesselten Händen einsetzen. Ich möchte nicht, dass du auf dumme Gedanken kommst.«
    »Schon klar.«
    Er steckte meine Beretta ein, dann drehte er sich um und ging auf den schmalen Schrank zu. Er fand den Schlüssel und bewies, dass er Humor hatte.
    »Da oben könnte auch mal Staub gewischt werden.«
    »Ich werde es weitergeben.« In diesem Augenblick fühlte ich mich als der große Verlierer. Wie ein Häufchen Elend hockte ich auf der Couchkante und konnte nichts tun.
    Anders Ethan Hunter. Er drehte mir den Rücken zu, als er den Schrank aufschloss.
    Das Möbelstück war recht schmal, und so gelang es mir nicht, an Hunter vorbei in das Innere zu schauen. Ich konnte nur seine Bewegungen verfolgen, rechnete damit, dass er auch das Schwert des Salomo hervorholte, doch da hatte ich mich geirrt. Er interessierte sich nur für den Eichenpfahl.
    Als er ihn umfasste, gab er einen undefinierbaren Laut ab.
    Wahrscheinlich war das ein Ausdruck seiner Zufriedenheit. Langsam drehte er sich dann um.
    Ich musste alles mit ansehen. Es tat mir in der Seele weh, dass Hunter seinen Plan durchgezogen hatte, aber es war mir unmöglich gewesen, etwas zu unternehmen.
    Ich schaute jetzt auf Ethan Hunter. Er hatte seine linke Hand um den Pfahl gekrallt und hielt ihn hoch wie eine Trophäe. Ich sah auch den Glanz in seinen Augen und bekam mit, wie er die Lippen bewegte, etwas flüsternd aussprach, was ich nicht verstand. Aber ich hörte den Triumph heraus.
    »Bist du jetzt zufrieden?« Das musste ich einfach fragen. Ja, es musste raus.
    »Sehr, John. Ich will dir wirklich nichts. Du hättest dich von Beginn an kooperativer zeigen können.«
    Ich antwortete mit einer Gegenfrage. »Hättest du dich denn an meiner Stelle so verhalten?«
    »Das ist nicht wichtig.«
    Ethan Hunter war noch immer fasziniert. Mit einer Hand streichelte er den Pfahl, an dem die Zeit ihre Spuren hinterlassen hatte. Das Holz war an zahlreichen Stellen nachgedunkelt, sodass es so etwas wie ein Fleckenmuster bekommen hatte. Da liefen mehrere Farben zusammen.
    Es konnte sich auch um das eingetrocknete Blut von vernichteten Vampiren handeln, das sich in den untoten Körpern befunden hatte.
    Es tat mir in der Seele weh, wie er den Pfahl unter seinem Mantel verschwinden ließ. Dort musste sich eine größere Tasche befinden, die ihn aufnahm.
    »Was hast du jetzt vor?«, wollte ich wissen.
    »Ich werde dich verlassen.«
    »Das ist mir klar. Und was geschieht dann?«
    »Werde ich meinen Weg gehen. Ich habe die gleichen Feinde wie du, das darfst du nicht vergessen.«
    »Wen denn? Kannst du Namen nennen?«
    Er lachte. »Muss ich das?« Danach sagte er nichts mehr, ging aber nicht in den Flur und damit zur Haustür, sondern dorthin, wo mein Schlafzimmer und das Bad lagen.
    Ich wunderte mich darüber, doch er war schnell wieder zurück, blieb vor mir stehen und nickte.
    »Was ist los?«, fragte ich.
    Er zeigte ein scharfes Grinsen. Dabei sah ich wieder seine Zähne, die normal gewachsen waren und überhaupt keine Ähnlichkeit mit den Hauern von Vampiren aufwiesen. Daran musste ich denken, weil er nur so wenig atmete.
    »Ich habe deine Waffe im Bad versteckt. Du wirst sie finden. Ich will dich in deinem Job ja nicht behindern.«
    »Danke, sehr freundlich.« Mir fiel eine andere Frage ein. »Bekomme ich den Pfahl irgendwann wieder zurück? Es ist schließlich das Erbe eines alten Freundes.«
    »Ich brauche ihn. Das ist wichtiger. Aber du weißt jetzt, dass du nicht allein auf dieser Welt

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