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1612 - Der Vampir-Töter

1612 - Der Vampir-Töter

Titel: 1612 - Der Vampir-Töter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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nicht. Im Notfall würde ich es aber tun.«
    »Damit würden Sie sich selbst keinen Gefallen erweisen. Ohne meine Hilfe kommen Sie nicht an die Waffe heran.«
    »Gut gekontert, Sinclair. Sie haben Nerven. Die brauchen Sie in Ihrem Job auch.«
    »Danke.«
    »Ich gebe trotzdem nicht auf.«
    »Und wie soll es weitergehen?«
    Er überlegte einen Moment. In seinen Augen war nicht abzulesen, was er dachte. Aber er zog den Revolver wieder zurück und steckte ihn ein.
    Dann blieb er sitzen und schaute mich nur an. Sein Blick glitt dabei über meinen Körper und er murmelte: »Ich bin nicht gekommen, um aufzugeben. Ich will mein Ziel erreichen, und davon wird mich nichts abbringen.«
    »Und dann? Wie soll es weitergehen?«
    »Das ist meine Sache. Noch mal die Frage: Wo befindet sich Mareks Pfahl?«
    »Das habe ich Ihnen schon gesagt.«
    Er lehnte sich zurück und löste dabei die Hände vom Stuhlrücken. Er schüttelte den Kopf. Es war eine Geste des Bedauerns.
    »Schade, dass Sie so verbohrt sind. Ich hätte es Ihnen gern leichter gemacht. Wie gesagt, ich habe nichts gegen Sie. Wir sitzen in einem Boot, so aber muss ich zu anderen Mitteln greifen.«
    Was er damit meinte, das zeigte er mir einen Augenblick später.
    Er griff wieder in seinen Mantel und holte einen kleinen Gegenstand hervor, den ich zunächst nicht sah, weil er in seiner rechten Hand verschwunden war. Dann drehte er die Hand, bewegte auch seinen Daumen, und so schob sich etwas aus dem Holzgriff hervor, das einen blitzenden Reflex erzeugte, als es sich meiner Kehle näherte.
    Jetzt erst erkannte ich es richtig.
    Es war die dreieckige Spitze eines Teppichmessers, das er unter dem Kinn gegen meinen Hals drückte…
    ***
    »So sieht es aus, Sinclair. Sie sehen, dass ich mich nicht abwimmeln lasse. Ich will den Pfahl haben und setze alles ein, nehme alles in Kauf, auch Ihren Tod, denn die Sache ist mir einfach zu wichtig.«
    Diesmal reagierte ich nicht. Ich lag da wie ein Toter. Ich las in seinen Augen den Willen, tatsächlich über Leichen zu gehen. Er hatte sich etwas vorgenommen und würde sich durch nichts davon abhalten lassen.
    Den Druck der Spitze spürte ich bereits. Da war auch meine Haut eingeritzt worden und aus dieser Miniwunde war ein kleiner Tropfen Blut gequollen.
    »Haben Sie mich verstanden?«
    »Sicher. Aber was bringt es, wenn Sie mich töten? Nichts, Sie kommen nicht an die Waffe heran und…«
    »Hören Sie auf. Halten Sie mich nicht für dumm. Sie werden es mir sagen. Verdammt, ich habe nicht vor, Sie zu töten. Aber ich werde Sie foltern. Ich werde Ihnen Schmerzen zufügen, und ob Sie die aushalten, weiß ich nicht. Es gibt harte Männer, aber ich habe schon die ganz Harten weinen sehen…«
    Ich schätzte ihn so ein, dass er alles, was er sagte, auch in die Tat umsetzen würde. Das Messer bewegte er von meinem Hals weg nach unten auf meine Brust zu. Die Spitze hatte meine Haut nicht verlassen und hinterließ einen dünnen Blutstreifen auf meiner Haut, bis sie den ersten Hemdenknopf erreicht hatte und dort anhielt.
    Das Messer hatte keine tiefe Wunde hinterlassen. Trotzdem spürte ich das Brennen, das sich wie ein schwacher Stromstoß auf der Haut anfühlte. Das Messer würde seinen Weg fortsetzen, aber noch wartete Hunter ab.
    »Haben Sie mir was zu sagen?«
    »Ja, fahren Sie zur Hölle!«
    Ich hatte ihn nicht beleidigt. Er schüttelte nur den Kopf und fragte: »Wie kann man nur so verbohrt sein? Das will einfach nicht in meinen Kopf. Sorry, aber es ist so.«
    »Ich bin nicht verbohrt!«
    »Überlassen Sie mir die Beurteilung, denn ich weiß es besser.«
    In Höhe des zweitobersten Knopfes spürte ich den leichten Ruck am Stoff, und schon flog der helle Knopf zur Seite.
    Hunter gab keinen Kommentar mehr ab, er machte einfach weiter und so wurde auch der nächste Knopf ein Opfer des Messers. Wenig später folgte der dritte, dann legte Hunter eine Pause ein. Und sein Blick begann zu glänzen.
    »Da ist es ja!«, flüsterte er.
    Zu erklären brauchte er nichts. Ich wusste auch so, dass er damit mein Kreuz gemeint hatte.
    »Es ist einmalig. Es ist wunderschön. Ja, es ist eine besondere Waffe, auf die du stolz sein kannst.«
    Plötzlich war er zur vertrauten Anrede übergegangen. Doch seine Worte passten nicht zu seinen Taten. Für mich war dieser Mensch ein einziges Rätsel. Ich kam nicht mehr mit, und das geschah mir selten. Und ich erinnerte mich wieder an ein Detail, das ich von Jane Collins erfahren hatte.
    Angeblich hatte dieser Mensch so

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