1613 - Die Suche nach Paunaro
die mutig ist. So ist das nun mal. Jeder Charakter unterliegt Schwankungen, und die werden in dem Resultat deutlich, die der INDOM wiedergibt."
Striffde fuhr sich mit den Fühlern über die Augen, um ein paar Staubkörner von den Facetten zu entfernen. „Ich fürchte, du hast recht", erwiderte er, nachdem er eine geraume Zeit nachgedacht hatte. „Du bist das Original, während ich nur einen Teil deiner Persönlichkeit repräsentiere, ich bin also nur eine Bruchteil-Kopie. Doch ich spüre auch Fragmente anderer Eigenschaften in mir."
„Tut mir leid. Mehr habe ich aus dem INDOM nicht herausholen können."
„Dennoch lebe ich, und ich lebe gern", erklärte Striffde. „Ich bin entschlossen, für mein Leben zu kämpfen. Deshalb werde ich gegen die Haarigen vorgehen. Zugleich möchte ich dir vorschlagen, weitere Facetten deiner Persönlichkeit aus dem INDOM zu holen. Jede weitere Kopie verstärkt unsere Kampfkraft, und das ist es, was wir jetzt in erster Linie benötigen."
Striffa fühlte, wie sich wohlige Wärme in ihm ausbreitete. Eine Persönlichkeit wie Striffde tat ihm gut. Er hatte die Gesellschaft gefunden, nach der er sich gesehnt hatte.
Noch aber hatte er Bedenken. „Wenn ich weitere Persönlichkeiten schaffe, könnten die schlechten Charaktere überwiegen."
Er berichtete, was er mit Striffbe erlebt und wie sehr dieser sein Leben bedroht hatte. „Wir werden jeden einzelnen prüfen", versprach Striffde. „Das ist eine reizvolle Aufgabe, die wir gemeinsam bewältigen werden."
„Und wenn wir keine Waffen im Wrack finden?"
Die Geduld Striffdes schien unermeßlich zu sein. „Dann setzen wir unsere Klauen ein. Sie können so ziemlich jedes Material zermalmen. Wenn es im Wrack keine Waffen mehr gibt, dann kämpfen wir mit dem, Was die Natur uns mit auf den Weg gegeben hat. Damit sind wir den Zweibeinern weit überlegen. Oder glaubst du, daß einer von ihnen uns abwehren könnte?"
Striffa mußte ihm recht geben. Die Haarigen hatten ihnen nur Technik entgegenzusetzen, nicht aber körperliche Kraft. „Kommen wir zu Striffe", sagte er. „Ich bin gespannt, wie er ist. Wenn wir ihn unter Kontrolle halten können, nehmen wir Striffef in Angriff."
„Und so weiter", fügte Striffde hinzu. „Striffge, Striffha, Striffi, Striffjot, Striffka ... Ich bin gespannt, wie viele Facetten deines Charakters es gibt und wann die Reihe wieder bei Striffbe beginnt!"
Striffa ging zum INDOM. „Eines muß ich noch klarstellen, bevor wir beginnen", verkündete er. „Die Haarigen zurückzudrängen ist wichtig, aber darüber hinaus gibt es noch wichtigere Aufgaben für uns. Ich habe beispielsweise herausgefunden, daß wir uns in unmittelbarer Nähe einer Raumzeitfalte befinden. Ich vermute, daß wir durch sie auf einen anderen Planeten überwechseln können, in ein anderes Universum."
„Faszinierend", lobte Striffde. „Aber natürlich können wir die Raumzeitfalte nicht wissenschaftlich angehen, solange wir durch die Haarigen gefährdet sind."
Striffde klopfte sich mit einer Klaue gegen die Panzer seines Körpers. „Woher kommen die Haarigen eigentlich?" fragte er. „Ich habe mein Wissen und meine Erinnerung überprüft, aber Wesen wie sie habe ich nicht gefunden. Es scheint solche Zweibeiner in unserem Universum nicht zu geben."
„Ich sehe, du gehst nicht einfach über die Dinge hinweg, sondern stellst Fragen, auf die es ankommt", lobte Striffa ihn. „Auch darüber habe ich nachgedacht. Für mich gibt es nur eine Antwort: Sie müssen von der anderen Seite der Raumzeitfalte gekommen sein. Wahrscheinlich finden wir ihr Raumschiff, wenn es uns gelingt, durch die Raumzeitfalte vorzudringen."
*
Icho Tolot blieb am Eingang des „Tempels" stehen, von dem aus der Schacht senkrecht nach oben führte.
Kreischend flüchtete eine Horde affenähnlicher Tiere aus der Halle, die keinerlei Einrichtungsgegenstände mehr enthielt. Einige der Tiere schleppten kleine Teile mit sich, die sie gefunden haben mochten. Die meisten der Tiere hatten sich in Kavernen an den Außenseiten der Halle aufgehalten. „Hier ist nichts mehr", stellte Icho Tolot fest. „Ganz sicher finden wir keine Nachricht von Sato Ambush. Wenn er etwas zurückgelassen hat, dann haben es diese kleinen Teufel längst weggeholt."
„Davon bin ich noch nicht überzeugt", erwiderte Lingam Tennar. Mit kurzen, schnellen Schritten eilte er zu den Kavernen hinüber und leuchtete sie aus. Im Licht seines Scheinwerfers waren nur die Nester der Tiere zu sehen,
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