1613 - Die Suche nach Paunaro
Es war wieder Zeit für sie, mit sich allein zu sein.
Siebenundvierzig Stunden verstrichen, in denen sie sich nicht ein einziges Mal sahen, dann teilte der Syntron der HALUTA beiden mit, daß eine Sonde aufgetaucht war. „Das Objekt ist eine Lichtwoche entfernt", teilte er mit. „Es sendet Signale aus, die es eindeutig identifizieren."
„Wir bergen die Sonde!" befahl Icho Tolot. Er machte sich auf den Weg zur Zentrale. Dort stelte er fest, daß der >siganesische Haluter< sich nicht blicken und auch nichts von sich hören ließ. Er akzeptierte, daß Lingam Tennar ungestört bleiben wollte. Erst als die Sonde geborgen war und in einer der Schleusen lag, wandte er sich an den anderen, um ihn zu informieren. Er verließ die Zentrale, um sich die Sonde anzusehen. Als er die Schleuse erreichte, kam auch Lingam Tennar hinzu.
Die Sonde glitt auf einem Antigravkissen in einen Hangar. Sie war walzenförmig und hatte eine Länge von etwas mehr als fünf Metern. Sie sah aus, als habe sie nur noch Schrottwert. Ihre Antennen waren größtenteils zerstört, und an einem Ende fehlte ein großes Stück. ES war, wie deutlich zu sehen, bei einem Beschuß mit Energiestrahlern getroffen und herausgesprengt worden. „Jetzt wissen wir wohl auch, wo die anderen Sonden geblieben sind", bemerkte Lingam Tennar, nachdem er festgestellt hatte, daß diese Sonde als zwölfte auf den Weg geschickt worden war. „Jemand hat sie abgeschossen", sagte Icho Tolot. „Daran kann wohl kein Zweifel bestehen."
Er öffnete die Sonde und holte eine Speichereinheit heraus, die alle Informationen enthielt, die bei dem Aufenthalt in der Raumzeitfalte aufgenommen worden waren. In der Hauptleitzentrale legte er den Speicherkristall in den Syntron und rief die Informationen ab. „Sato Ambush", hallte eine leicht verzerrte, jedoch mühelos zu identifizierende Stimme aus den Lautsprechern. „Ich benötige Hilfe! Ich konnte diese Sonde einfangen und mit Informationen versehen. Die anderen sind zerstört worden. Die Sonde hat mir angezeigt, daß sie von der HALUTA kommt. Ich muß dich warnen, Icho Tolot! Sei auf der Hut! Es ist gefährlich, in die Raumzeitfalte einzudringen, aber es ist die einzige Möglichkeit, mir zu helfen."
Das war alles, was Sato Ambush mitzuteilen hatte. „Er hätte ruhig etwas ausführlicher sein können", bemäkelte Lingam Tennar. „Ich bin froh, daß er sich überhaupt gemeldet hat", bemerkte Icho Tolot. „Ich habe den Eindruck, daß er große Schwierigkeiten hatte, diese wenigen Informationen zu uns durchzubringen.
Und sie enthalten alles, was für uns wichtig ist. Was wollen wir also mehr?"
„Sie haben recht", gab der Kosmometer zu. „Wir wollen nicht unzufrieden sein. Was machen wir?"
„Ich schlage vor, daß wir jetzt doch sofort mit der HALUTA in die Strukturlücke fliegen und alles Weitere auf uns zukommen lassen", erwiderte Icho Tolot. „Die HALUTA ist auf alles vorbereitet.
Wenn wir angegriffen werden, können wir uns mit Defensivwaffen wehren und uns die Angreifer solange vom Hals halten, bis wir die nötigen Informationen eingeholt haben, um auf unsere Weise reagieren zu können."
Lingam Tennar erhob keinen Einspruch. Im Gegenteil. Ein Lächeln hellte seine Miene auf. Die bevorstehende Aktion war ganz nach seinem Geschmack. „Kommen Sie mit in die Zentrale!" forderte Icho Tolot ihn auf. „Von dort aus sollten Sie die Strukturlücke noch einmal überprüfen und vor allem für uns markieren. Sobald wir uns über den Kurs geeinigt haben, starten wir.
6.
Der Wind wirbelte Staub unter den Fenstern auf. Sato Ambush ließ seine Finger über die Wand gleiten, die aus grob zusammengefügten Steinen und Lehm bestand. Er blickte in eine Landschaft hinaus, die von Felsen und Sand geprägt war. Im Licht der aufgehenden Sonne glänzten die Flanken der Dünen, als ob grüner Tau auf ihnen läge.
Der Pararealist atmete tief durch die Nase ein. Ihm war, als spürte er Feuchtigkeit. Dabei war die Luft klar und rein. Die Sicht reichte bis zu einem Höhenzug in der Ferne, und der grüne Himmel war unbewölkt. Nichts deutete darauf hin, daß es regnen könnte. Und doch war dieser Tag anders als die anderen Tage zuvor.
Sato Ambush blickte zum Himmel hinauf, doch nirgendwo war ein fliegendes Objekt zu erkennen. Nichts deutete darauf hin, daß es da oben irgend etwas gab, das nicht von der Natur geschaffen worden war.
Vier Tage war es her, daß der Pararealist durch hohe Energieausschüttungen auf ungewöhnliche
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