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1614 - Beauloshairs Netz

Titel: 1614 - Beauloshairs Netz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Energieüberschlag ließ ihn die Berge Bourashas sehen, wie sie sich in raschem Tempo veränderten und mit ihnen die Ebenen. Der Wind trug den letzten Humus mit sich fort, und die Berge zerbröckelten in den Äonen. Auf Bourasha gab es kein Leben mehr.
    Das war der Lauf der Welt.
    Wirad schöpfte aus der Erkenntnis neue Kraft.
    Ein leichter Schlag an seinem hinteren Beinpaar machte ihn darauf aufmerksam, daß das Gewitter nachließ. Hastig schob er sich nach rückwärts und brachte sich aus dem Bereich des Ovals. Ein Teil seines Pelzes hatte sich von seinem Hinterleib gelöst und war zu Boden gefallen.
    Er beachtete es nicht, die schützenden Haare würden nachwachsen.
    Völlig andere Gedanken beherrschten ihn. Er wies die Roach an, die Geräte abzuschalten und die Anlage zu schützen. Das Experiment war ein voller Erfolg gewesen.
    Wie trunken wartete er am Gitter, bis es mit der letzten, noch verbliebenen Speicherenergie emporfuhr und den Ausgang freigab. Er taumelte die Felswege hinab und eilte über die verschiedenen Plattformen zu Tal. Auf der vierten ereilte ihn das Schicksal. Er spürte, wie sich seine Restbehaarung wieder aufrichtete und ihn auf das Vorhandensein einer Energieanlage hinwies. Er wich zur Seite aus, aber es war zu spät.
    Eine unsichtbare Faust packte ihn und schmetterte ihn zu Boden. Die Gewalt des Ereignisses war so stark, daß er plattgedrückt wurde. Die Unterseite seines Körpers platzte vom Kopf bis zu den Spinnwarzen auf.
    Aus halbverschleierten Augen entdeckte er die Gestalt des Artgenossen unter dem Felsvorsprung. „Es funktioniert!" triumphierte Predo. „Ich wußte es. Die Andrucksmaschine arbeitet!"
    Wirad hätte es wissen müssen, aber er war zu berauscht von dem eigenen Erfolg gewesen, als daß er an eine Falle seines Widersachers gedacht hätte. Zudem war Predo nicht der einzige, der es auf ihn abgesehen hatte. „Du tust genau das Richtige, Predo", klapperten seine Mundzangen und verloren immer mehr von ihrer Stärke. „Doch schaffe die Kraft des Gegenteils, die den Andruck dieser Welt überwinden hilft."
    Mit matter Stimme berichtete er über das, was er gesehen hatte.
    Eine sterbende Welt mit einer sterbenden Rasse. „Baue ein Nest, das in den Venro fliegt und über Skal hinaus in das Arcoa. Die Zukunft der Roach liegt im Arcoa. Merke es dir, Predo!"
    Der Gravitationswissenschaftler bestätigte es und begann sich an seinem Opfer zu laben, noch ehe Wirad tot war
     
    4.
     
    Die Entwicklungshelfer „He, Gabel!"
    Heliogabal drehte sich im Kreis, bis der Rufer in sein weites Gesichtsfeld geriet. Er hielt inne und überlegte, ob er tatsächlich gemeint war. „Ja, genau du. Hast du Dreck auf den Gehörgängen?"
    Jetzt drehte sich der Arcoana ganz herum und musterte den Riin. Außer Coushemoh hatte er bisher keines dieser possierlichen Wesen zu Gesicht bekommen. Er kannte nur ihre Namen. Der hier glänzte in roten und grünen Farben, die er quer über den ganzen Körper trug. Nur das Gesicht war frei, und die fünffingrigen Spitzen der Arme steckten in nach Desinfektionsmittel riechenden Überziehern. „Ich bin Crash", fuhr der Riin fort. „Du kannst mir doch sicher einen Gefallen tun, oder?"
    „Aber gern, Crashemunt", sang Heliogabal. „Crash, bitte. Crash. Dort drüben, das Blinklicht. Es stört. Schalte es ab."
    Der Arcoana wandte sich in Richtung des Steuergeräts und musterte es. Sein Körper erstarrte, ein deutliches Zeichen, daß er nicht recht wußte, wie er sich verhalten sollte. „Es kontrolliert die Verteilung von Duftsteinen auf allen Kontinenten. Die Jebaschorer sollen damit zu den idealen Brutplätzen gelockt werden."
    „Aha, dachte ich mir", kommentierte der Riin. „Alles kein Problem. Ihr habt erkannt, daß sie die Plätze nicht von allein finden. Also schon wieder ein Fehler im Projekt."
    „Nein, werter Crash, es ist kein Fehler", erwiderte Heliogabal. „Sie finden sie auch von allein, aber nicht so schnell. Sie stören drei andere Populationen, die sich überraschend schnell an die planetaren Gegebenheiten angepaßt haben und mit dem Brutgeschäft beginnen wollen."
    „Und du willst mir sagen, daß es sinnvoll sei, daß es dabei keine Störungen geben darf. Ich will dir mal was sagen, Gabel. Was spielt es für eine Rolle, ob sie jetzt siebzig Prozent ihrer Brut aufziehen oder nur vierzig? Für die Population, ihre Ausbreitung und ihr Überleben bedeutet es nichts. Für Keurouha noch weniger."
    „Du verstehst es eben nicht besser, Crashemunt. Doch das

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