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1614 - Beauloshairs Netz

Titel: 1614 - Beauloshairs Netz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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fahlen Schein durch den offenen Eingang der Höhle. Mit der ersten von den Antennen aufgefangenen Energie senkte sich ein Schutzgitter vor den Eingang und sicherte die Höhle vor Überschlagsenergien.
    Es begann. Langsam pendelten die Zeiger der Meßgeräte nach oben und näherten sich dem Minimalwert für den Einsatz der Anlage. Die Pausen zwischen Blitz und Donner wurden etwas länger, die Energie ging zurück. Dann aber setzten die Naturkräfte mit großer Heftigkeit ein, und Wirad zählte die Atemzüge bis zum großen Augenblick.
    Die Anlage sprang an, die riesigen Metallblöcke in den Schächten unten in der Tiefe füllten sich mit Energie. Ein dunkelvioletter Schimmer breitete sich über dem Oval aus, und das umgebende Geflecht begann zu knistern und spiegelte als Miniatur die Blitze wieder, die draußen entstanden.
    Der Schimmer wurde heller, und Wirad konzentrierte sich mit allen seinen Augenpaaren auf das Oval. Die Behaarung seines Körpers richtete sich unter der elektrostatischen Aufladung steil empor, selbst der Flaum darunter stand vom Körper ab. Ein leiser Schauer rieselte durch seinen Körper, und je näher er dem Oval rückte, desto stärker wurde das Phänomen.
    Sie hatten es erwartet. Es gab keine Abschirmung, spätere Generationen würden daran arbeiten müssen.
    Das Oval erstrahlte gelb und wurde noch immer heller.
    Wirad griff nach dem Holzstab, der bereitlag, und führte ihn vorsichtig nach vorn zu der ovalen Scheibe. Der Stab berührte das Metall, drang in es ein und verschwand im Nichts. Bis zur Hälfte seiner Länge führte Wirad ihn durch das Oval, dann zog er ihn zurück und betrachtete ihn.
    Er war unversehrt. Nichts war ihm geschehen.
    Wirad ließ ihn fallen und bewegte den Kopf bis dicht an das Oval heran. Das Knistern des Netzes übertrug sich auf seinen Körper, aber er achtete nicht darauf. Er schob den Kopf auf die inzwischen weiße Fläche zu und steckte ihn hinein.
    Es war wie beim Durchdringen eines besonders dicht gewebten Netzes. Die seitlichen Augenpaare nahmen noch den Dämmerschein der Höhle wahr, während das vordere Doppelpaar bereits den grellen Lichtschein Skals empfing. Er schob sich noch ein Stück weiter nach vorn und gab mit dem hinteren Beinpaar ein Zeichen, daß die Roach an den Meßgeräten auf die vereinbarten Hinweise aufpassen sollten.
    Wirad konnte es kaum fassen. Er ragte inzwischen bis zum vordersten Armpaar durch die Öffnung und blickte aus schätzungsweise eineinhalb Netzstrecken auf die eigene Welt hinab. Die Öffnung befand sich mitten in der Luft, und wenn er sich zu weit vorgewagt hätte, wäre er abgestürzt.
    Mit dem hinteren Beinpaar gab er die Anweisung für die Steuerung. Das Meer unter ihm begann zu wandern, das Oval bewegte sich mit zunehmender Geschwindigkeit darüber hinweg. Erste Landmassen tauchten auf, riesige in den Venro ragende Feuerberge mit rauchenden Schloten. Die Oberfläche war kalt und kahl, der anschließende Kontinent verwüstet, ohne Vegetation.
    Wirad gab hinten Anweisung, mehr Energie in den Transport des Feldes zu legen. Die Welt begann unter ihm entlangzurasen, und wieder tauchten ein Ozean und dann eine Landmasse auf.
    Letztere trug Vegetation, aber nur kümmerliche Reste, und Wirad entdeckte die reglosen Körper von Roach, die über ein weites Tal verteilt lagen. Sie moderten dahin, es gab keine Vögel und keine Tiere mehr, die sich an dem Aas sattfraßen.
    Wieder erschien ein Meer in seinem Blickfeld, flach und seltsam leer. Es gab kein Leben darin, keine Fische und nichts. Nicht einmal Algen, und der Anblick erinnerte den Wissenschaftler an den Rückgang der Fangquoten, die ihnen allen zu schaffen machten.
    Das war der Lauf der Welt. Nicht aufzuhalten und immer mit etwas Neuem zur Hand.
    Acht Landmassen zählte er, dann hatte er von seinem energetischen Ausguck die Welt in allen Richtungen überquert. Eine kleine Insel trug als einzige Vegetation und tierisches Leben. Sie lag einsam mitten im größten Ozean, bisher unerreicht, aber jetzt viel näher gerückt.
    Ganz zuletzt tauchte Bourasha auf, einst ein grünes Paradies, jetzt ein brauner Fleck in einem grauen Meer. Vereinzelt nur gab es noch Ebenen wie die, in der die letzten Herden der Roach weideten. Mehr bot Bourasha nicht mehr, die Bedeutung des Namens geriet immer mehr in Vergessenheit.
    Uns bleibt nur noch diese Insel, wußte Wirad. Aber dort können wir unsere Experimente nicht fortsetzen. Wir sind auf die Berge angewiesen.
    Ein plötzlich auftretender

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