1615 - Jaobouramas Opfergang
von hier entfernen. Sie stören unser eigenes Projekt. Tragt Sorge, daß auf keinen Fall Sriin hierher gelangen."
„Wieso nicht? Was soll das?" klang es neben ihm auf. Gleich sechs Sriin, drei Männer und drei Frauen, waren materialisiert. „Hören wir recht? Ihr wollt uns einsperren? Wie ist das mit den Gesetzen der Gastfreundschaft in Einklang zu bringen? Was macht ihr hier überhaupt?"
„Wir erproben eine Waffe, die bei unserem Großprojekt eine Rolle spielen wird", log Beauloshair eilfertig. „Willst du sie selbst testen?"
Daran schien der Sriin kein Interesse zu haben. Er gab sich mit der Auskunft zufrieden, gab seinen Begleitern einen Wink, verbeugte sich leicht und verschwand gemeinsam mit ihnen.
Ein Riindruf ergab, daß sich im Schiff keine Sriin aufhielten. Beauloshair und Manobashetan war wesentlich wohler, als sie ungestört in die Zentralmulde des Schiffes gelangten und einen Gericht über ihre Erlebnisse anfertigten. „Sie sind faktisch nicht mehr als Arcoana zu betrachten. Sie sind zu Roach geworden. Ihre Körpergröße hat sich um ein Drittel verringert, und damit ist auch das Volumen ihres Gehirns geschrumpft. Jaobourama und Eypheauosa handeln und reagieren nach dem alten Muster, das zum fast vollkommenen Untergang Noheyrasas geführt hat", schloß Beauloshair seine Worte.
Sie mußten sich vorsehen. Jaobourama und Eypheauosa waren entsprechend dem Devolutionsprogramm auch wieder in der Lage, Nachwuchs zu zeugen. Es bedeutete, daß sie sich innerhalb weniger Jahre eine eigene Sippe zulegen konnten. Wenn dies geschah, dann durfte es keine Auswirkungen auf Noheyrasa haben.
Nicht heute und nicht in der Zukunft.
Beauloshair begann, die sich im Anflug befindlichen Wachschiffe zu instruieren.
*
Das Projekt näherte sich seinem Abschluß. Die Arcoana zählten die Sonnenläufe, und die Sriin, die sich nie an die Veränderung ihres Namens und den damit verbundenen Bedeutungswandel gewöhnen würden, zeigten ein gesteigertes Interesse an dem, was im Reich der 73 Sonnen vor sich ging. Zwölf Millionen Angehörige ihres Volkes weilten in Noheyrasa, und die Zahl veränderte sich ständig nach oben und unten. Die Sriin verbrachten meist mehrere Sonnenläufe auf einem der Planeten, verschwanden in dieser Zeit bis zu fünfmal und tauchten anderswo wieder auf. Dann ließen sie sich fünf bis sechs Sonnenläufe nicht mehr blicken, ehe sie zurückkehrten. Inzwischen nahmen andere ihre Stelle ein. Die Arcoana hatten dieses Verfahren bereits in den ersten Jahren nach dem Auftauchen Coushemohs ermittelt, aber die Riin und späteren Sriin hatten immer ein Geheimnis daraus gemacht. Konfrontierten die Arcoana sie mit dem, was sie herausgefunden hatten, reagierten die fremden Besucher gereizt und böse. Ein Grund dafür war nicht ersichtlich.
Jetzt, in der Zeit kurz davor, sah es aus, als sei das ganze Volk der Sriin nach Noheyrasa gekommen, um Zeuge des großen Werkes zu werden, das die Arcoana in den vergangenen achtzehn Weltläufen in Angriff genommen hatten. Überall tauchten sie auf, durchstöberten die Raumstationen und die Ringe der Schiffe, die sich in der Nähe jeder der 73 Sonnen postiert hatten. Sie lobten den hohen Ausstoß der Werften und das Geschick, mit dem die Arcoana bei der Ausführung ihrer Planungen verfuhren.
Sie hatten es schon immer gesagt, und endlich hatten die Spinnenbeinigen es begriffen.
So lautete der Grundgedanke, den die Sriin unter das Volk brachten. Sie wunderten sich nicht einmal, daß die Arcoana alles viel ruhiger ertrugen als früher. Die Erklärung lag schließlich auf der Hand. Seit die Spinnenbeinigen sich auf ihre eigentlichen Werte besonnen hatten, konnten sie keine Probleme mehr haben.
Die Sriin fühlten sich als Sieger und Auslöser dieser Entwicklung und gaben dies laufend mit Stolz und Freude zu erkennen.
Auf den Planeten wurde es ruhig, denn die Fremden konzentrierten sich auf die Trabanten und Orbitalstationen sowie auf die riesigen Anlagen in der Nähe der Sonnen.
An den Teichen von Thourshemon stand Shanorathemas und sang den Abschied für seine Mutter. Aumoora hatte ihren Lebensgefährten Heleomesharan achtzehn Jahre überlebt. Sie hatte sich gemeinsam mit Beauloshair um die kleine Gmelinorander gekümmert, nachdem Jaobourama und Eypheauosa nicht mehr dazu fähig gewesen waren. Die Wahrheit bestand allerdings darin, daß Beauloshair verboten hatte, das Kind zu seinen Eltern in die unterirdische Anlage zu bringen. Er hatte befürchtet, sie könnten
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