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1615 - Jaobouramas Opfergang

Titel: 1615 - Jaobouramas Opfergang Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Nische hinein. „Wir können im Interesse unseres Volkes keine Rücksicht darauf nehmen, was sie jetzt denken, wie sie sich fühlen. Wieviel Zeit bleibt uns noch?"
    „Ein zwanzigstel Sonnenlauf bis zur endgültigen Zündung. Die heimlich am Rand der Systeme deponierten Abschirmer verhindern, daß die Sriin mehr herauslesen können als beabsichtigt."
    „Es ist gut, Manobashetan. Ich danke dir."
    Der Arcoana ließ den geschwächten Artgenossen allein und suchte die Zentralmulde auf, um sich an Ort und Stelle von den weiteren Vorgängen zu überzeugen. Seine Gedanken weilten bei Jaobourama und Eypheauosa. Sie hatten einen der möglichen Wege in die Zukunft gewählt und dabei ein Opfer gebracht. Ob sie wußten oder ahnten, daß es vergebens war?
    Gesang klang ihm entgegen, und er hörte sofort, wer es war, der da sang. „Metallsänger", flüsterte er. „Du weißt, was vor sich geht. Du hast eine große Zukunft vor dir.
    Auch das hast du längst erkannt. Was weißt du nicht?"
    Als Shanorathemas den Eintretenden erblickte, brach er seinen Gesang ab und eilte ihm entgegen. „Ich singe den Abschied unseres Volkes, Manobashetan. Wie gefällt es dir?"
    „Du wirst eines Tages der berühmteste Sänger in deinem Volk sein, Shanorathemas", erwiderte er bewegt. „Alle von Gehirnen berechneten Kunstwerke der Vergangenheit sind gering im Vergleich zu dem Talent, das aus deiner Seele strömt. Machen wir uns bereit für den Übergang."
    Er entdeckte Riconandar von Lepeos und eilte zu ihm hinüber. Riconandar war einer der Explorerführer gewesen, die die Voraussetzungen für den heutigen Tag geschaffen hatten. „Wir sind euch alle dankbar", sang Manobashetan seinen Dank. „Werter Riconandar, unser Volk hat die Schwelle erreicht und wird in eine neue Existenz eintreten. Ich bin glücklich."
    Als seien die Worte ein Zeichen gewesen, begannen alle Arcoana ihre traditionellen Seelenlieder zu singen. Die Jugendlichen kannten sie noch nicht und lauschten aufmerksam. Und während sie sangen, zündete die sechzigste Sonne, und der Reigen setzte sich fort.
    Und dann tauchte doch noch ein Sriin auf. Es war Coushemoh. Sein Gesicht hatte sich dunkel gefärbt, und Manobashetan hätte ihn beinahe nicht erkannt. „Wir bitten euch inständig, hört auf zu scherzen. Wir haben begriffen, was ihr uns sagen wollt. Ihr werdet in Zukunft Ruhe vor uns haben. Wir werden nur ab und zu vorbeischauen und uns nach eurem Befinden erkundigen. Stoppt den Wahnsinn. Tut es nicht. Wir sind verzweifelt. Wenn es eine Möglichkeit gibt, das Verderben aufzuhalten, dann nennt sie uns. Wir werden sofort alles tun, um es zu verhindern."
    „Es ist zu spät, Coushemoh", sang Manobashetan mit mühsam beherrschter Stimme. „Wir konnten nicht anders. Jetzt ist es nicht mehr zu verhindern. Geh nun. Verlasse dieses Schiff und bringe dich in Sicherheit. Kehre zu deinen Artgenossen zurück, dorthin, woher ihr kommt. Wo immer das auch sein mag. Wir werden uns nicht mehr begegnen, Coush. Wir folgen Leo und all den anderen, die uns in den letzten Jahren verlassen haben. Dort, wo wir hingelangen, wartet eine bessere Existenz auf uns.
    Geh jetzt. Es hat alles keinen Sinn mehr!"
    Coushemoh sank in sich zusammen wie ein Häuflein Elend. Stumm starrte er auf die Hologramme, zählte die fünfundsechzigste Sonne und bald die siebzigste. Manobashetan ruhte dicht bei ihm, und als die zweiundsiebzigste Sonne zündete und sich in eine Nova verwandelte, versetzte er dem Sriin einen leichten Stoß in die Seite.
    Da endlich verschwand Coushemoh.
    In den unzähligen Schiffen der Arcoana überall im Bereich der 73 Novae wurde es gleißend hell
     
    6.
     
    Auf einer verlassenen Station am Rand des Occre-Systems verfolgten sie stumm die letzte Zündung. Mit ihren Sinnen und den zurückgelassenen Übertragungsgeräten der Arcroana machten sie sich ein Bild von den Vorgängen. Dreiundsiebzig Sterne blähten sich auf und verschlangen die Planeten und Trabanten in ihrem Einflußbereich. Alle betroffenen Sonnensysteme verglühten, und feurige Energielohen rasten überall durch das All. Die vielen Schiffe voller Arcoana verglühten ebenso, und damit war das Volk von Noheyrasa vergangen. Es existierte nicht mehr.
    Höchstens hundert Riin hielten sich jetzt noch im Bereich von Occre und Occreshija auf. Sie untersuchten mit den ihnen verbliebenen Möglichkeiten weiterhin die Vorgänge um den berstenden Planeten und die sich immer weiter ausdehnende Sonne.
    Längst war Coush zu ihnen zurückgekehrt.

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