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1617 - Die Akonin

Titel: 1617 - Die Akonin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Myles Kantor beschwerte sich fast stündlich bei Rhodan.
    Inzwischen wurde die Arbeit nicht erleichtert, sondern im Gegenteil erschwert. Eine Vielzahl von Ortungsreflexen brachte die Meßwerte durcheinander; und keiner konnte mehr sagen, welches der Schiffe gerade welches Experiment anstellte.
    In dieser Situation erschien Sato Ambush zum vorerst letztenmal. Und wieder hatte seine Erscheinung an sichtbarer Intensität verloren. Zwar stimmte das Größenverhältnis wieder - doch solange es nicht möglich war, mit dem Pararealisten Kontakt aufzunehmen, brachte das keinen Vorteil.
    Rhodan hatte schon viele Freunde sterben sehen. Die, die er im Lauf der Jahrtausende für eine Weile kennengelernt hatte, und die, die wie er unsterblich gewesen waren. Deighton, Waringer, Jennifer Thyron ... Und nun Sato Ambush. Dabei gehörte der kleine Mann nicht einmal zu seinen wirklich engen Freunden, genausowenig zu den Aktivatorträgern. Dennoch ging der Verlust ihm nahe.
    Rhodan ertappte sich dabei, daß er Ambush fast schon abgeschrieben hatte. Aber dafür, so dachte er, war es entschieden zu früh.
    Am 10. Juli ereignete sich die erste Tragödie. Es war reiner Zufall, daß Rhodan den Leichtsinn des topsidischen Schiffes auf dem Ortungsschirm beobachtete. Ausgerechnet Topsider! Dabei sollten die Echsenwesen ganz andere Sorgen haben, als mit ihrer rückständigen Technik am Hyperdim-Attraktor herumzufliegen. Auf ihren Siedlungswelten und auf Topsid selbst gab es mehr als genug zu tun; jedenfalls mehr, als sie in den nächsten zwanzig Jahren erledigen konnten. Was also hatten Topsider hier zu suchen? Neu-Moragan-Pordh allein galt schon als gefahrliches Pflaster.
    Jetzt aber, mit diesem Schlund...
    Rhodan sah, wie sich das Schiff dem Ereignishorizont immer weiter näherte. Der Abstand betrug nur noch eine Lichtminute. Gegen den langgestreckten Reflex des Attraktors wirkte der Raumer so winzig, daß man ihn kaum erkennen konnte. „Syntron", murmelte er. „Stelle den Abstand fest."
    Mit einem Stift markierte er die Stelle auf seinem Monitor, an der er interessiert war. Der Schiffscomputer blendete in Abständen von zehn Sekunden die neusten Messungen ein. Wenige Augenblicke später hatte sich der Abstand auf ein Viertel verringert.
    Was wollten die Topsider so nahe?
    Rhodan starrte auf den Schirm. „Warnung funken", wies er den Syntron an. „Per Richtstrahl."
    „Das ist unnötig, Perry", lautete die Antwort. „Das Schiff wird bereits von mehr als einem Dutzend Einheiten angefunkt."
    Trotzdem gingen die Topsider näher, immer weiter heran. Und dann war der Punkt erreicht, an dem Rhodan mit bloßem Auge zwischen Ereignishorizont und Topsiderschiff keinen Abstand mehr ausmachen konnte. Im selben Augenblick erfolgte die Explosion. Sämtliche fünfdimensionalen Energiereserven des Schiffs entluden sich im Bruchteil einer Sekunde.
    Zurück blieben nur Trümmer, die mit geringer Geschwindigkeit auf den Kern des Risses zudrifteten. Dort war niemand am Leben geblieben. Und wenn doch, konnte niemand ihnen helfen.
    Rhodan preßte die Lippen fest aufeinander. In Gedanken verfluchte er die Dummheit und Eitelkeit all derer, die hier ihr Unwesen trieben. Er konnte nur hoffen, daß die Katastrophe ein warnendes Beispiel war. Hunderte von intelligenten Lebewesen, gestorben im Bruchteil einer Sekunde. Er hatte das schon viel zu häufig erlebt. Dummheit kannte keine Grenzen. Doch so oft er sich diese Weisheit vorhielt, so wenig half sie ihm, den Schock zu bewältigen.
    Sekunden später meldete sich Myles Kantor. „Weißt du es schon, Perry?" fragte der andere. Kantor sah noch um eine Nuance blasser aus als sonst; der Unfall ging ihm genauso an die Nieren. „Ich habe es beobachtet, Myles."
    „Ich denke, daß wir etwas unternehmen sollten."
    „Was denn? Jeder kennt das Risiko doch. Das hier ist kein Hoheitsgebiet der LFT oder des Galaktikums. Wir haben nicht das Recht, irgend jemanden von hier zu vertreiben."
    Kantor lächelte dünn. „Ich wäre zwar dafür, daß wir uns dieses Recht einfach nehmen; immerhin sind wir die Stärkeren. Nein, Perry, das ist nicht mein Ernst. Ich schlage vor, daß wir statt dessen den Schock ausnutzen. Die FORNAX, die ODIN und die Haluterschiffe gründen eine Art Interessenkreis. Wir werden versuchen, von hier aus alle Aktivitäten zu koordinieren."
    „Gut. Versuche das, Myles."
    „Ich wäre dir dankbar, wenn du die Aktion unterstütztest. Dein Charisma wird uns helfen. Der Name Perry Rhodan hat einen besseren Klang

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