1618 - Panik
Verfahren.
Inzwischen hatte er unabhängig von der Untersuchung der Bilder mehrere Darstellungen durch die Syntronik anfertigen lassen, die allesamt ein mögliches fertiges Bild eines arachnoiden Wesens zeigten. Dabei hatte Bully sich größtenteils auf seine persönlichen Vorstellungen gestützt.
Als dieser Schritt getan war, begann die Verknüpfung beider Prozesse.
Er stellte die drei verschwommenen Bilder den elf Darstellungen von Arachnoiden gegenüber. Die Syntronik bekam den Auftrag zu versuchen, mit möglichst wenigen Schritten und geringstmöglichen Veränderungen aus den Voltago-Bildern jene durch Animation zu formen, die sozusagen das fertige Endprodukt darstellten. Die Zwischenstufen der syntronischen Metamorphose mußte die Syntronik unter Berücksichtigung der Parameter selbst bilden.
Bully wußte sehr wohl, daß eben von den Parametern letzten Endes alles abhing. Ihm war auch klar, daß er die Randbedingungen nicht in genügendem Umfang berücksichtigen konnte, denn selbst mit der syntronischen Unterstützung wäre der Zeit- und Datenaufwand nicht mehr überschaubar gewesen - vorausgesetzt, er hätte die Parameter und deren Verknüpfung untereinander nur etwa verzehnfacht.
Die Syntronik spielte ununterbrochen alle möglichen Varianten durch. Bully gestattete ihr dabei, daß sie auch die „Endbilder" geringfügig variieren konnte, um den Weg vom unfertigen Voltago-Bild bis zum möglichen Arachnoiden weiter zu verkürzen.
Zufallsgeneratoren sorgten für immer neue Kombinationen und Veränderungen im Rahmen der abgesteckten Parameter.
Dennoch - es gelang in den ersten vierundzwanzig Stunden nicht, ein Ausgangsbild in weniger als zehntausend Schritten in ein vorgegebenes Endprodukt zu transformieren.
Die große Zahl von erforderlichen Animationsschritten hielt auch weiter an. Nur ganz allmählich tauchten dann einzelne Metamorphosenabläufe auf, die nur etwa eintausend Schritte benötigten.
Als sich nach Tagen immer noch kein rechter Erfolg abzeichnete, wollte Bully schon aufgeben. Und genau zu diesem Zeitpunkt meldete sich der Syntron: „Ich habe ein erstes positives Resultat erzielt, die Verwandlung eines Ausgangsbilds in ein Endprodukt in nur zweiunddreißig fließenden Schritten. Das nächstgünstige Ergebnis liegt bei achthunderteinundsiebzig Schritten. Ich bewerte diese niedrige Zahl so, daß die Wahrscheinlichkeit für die Richtigkeit einer tatsächlichen Verbindung zwischen beiden Bildern enorm groß ist."
Bully sah sich die Umwandlung mehrfach an. Er mußte zugeben, daß er nichts Entscheidendes daran erkennen konnte, da für ihn der Zeitfaktor der Animation nicht meßbar war.
Aber er wußte, daß er jetzt eine erfolgversprechende Spur hatte. Es war ihm zumindest theoretisch gelungen, ein unfertiges Voltago-Bild in eine tatsächliche Darstellung eines Arachnoiden zu verwandeln.
Einen Beweis für die Richtigkeit der Anpassung besaß er nicht, aber er wußte, wie er den vielleicht bekommen konnte.
Es gab ja ein Wesen, das verdammt sensibel auf diese Bilder reagierte -wenn sie richtig waren. Das Wesen mußte her!
Voltago, Perrys Kyberklon.
Perry Rhodan hatte Voltago an Bord der ODIN gelassen und Bully zunächst allein aufgesucht. Der demonstrierte ihm den Erfolg seiner Bemühungen und erläuterte das Verfahren, bei dem aus dem verschwommenen Bild das fertige eines Arachnoiden entstanden war. „Du hast dir viel Mühe gegeben", stellte Rhodan anerkennend fest, „aber ich hege Zweifel. Bei der Vielzahl von Versuchen kann der, den du als Erfolg bezeichnest, reiner Zufall sein. Du hast ja die Vorgaben selbst eingegeben und die Parameter abgesteckt. Es tut mir leid, aber mich kann das Produkt deiner Arbeit nicht überzeugen."
„Du willst es nur nicht glauben", meinte Bully sichtlich betreten. „Nein. Ich denke da an die alte Geschichte mit dem Setzkasten voller einzelner Buchstaben. Es sind nur ein paar Parameter vorgegeben, nämlich die Gesamtzahl der Buchstaben und ihre Häufigkeit. Letztere stimmt natürlich mit dem Vorkommen in der betroffenen Sprache überein. Dann existiert noch ein letzter, völlig unwichtiger Parameter, nämlich der, daß an allen interessierenden Tagen Windstille herrscht."
„Du willst mich auf den Arm nehmen", stellte Bully fest. „Das ist nicht fair. Ich protestiere!"
„Reg dich nicht auf! Hör dir die Geschichte zu Ende an. Ein sechzehnjähriger Junge klettert mit dem Setzkasten voller Buchstaben auf das Dach seines Blockhauses und kippt ihn dort aus,
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