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1618 - Panik

Titel: 1618 - Panik Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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dem Menetekel-Roboter eine Bombe befunden hatte, die ferngezündet oder durch eine Zeitschaltung ausgelöst worden war.
    Yankipoora hatte dazu ihre eigene Theorie, aber die teilte sie nur Zornatur mit. Sie hatte nach dem Bild der Trümmer den Eindruck gewonnen, daß der Sprengsatz in dem Labortisch versteckt gewesen war, auf den der Menetekel-Roboter gelegt worden war. Ihr Partner sagte nichts dazu.
    Sie stürzten sich mit aller Initiative auf die Fragmente des Roboters. Zum Glück standen hier im HQ-Hanse noch andere Laborräume zur Verfügung.
    Jedes Stück wurde nach Möglichkeit identifiziert und dem Herkunftsort zugeordnet. Da alle Teile wild verstreut und zudem beschädigt oder oft gar nicht mehr erkennbar waren, standen sie vor einer gewaltigen Aufgabe.
    Gegen Mitternacht des nächsten Tages erzielten sie ein erstes Teilergebnis. Danach stand fest, daß die Masse der Teile des Roboters aus uralten Lagerbeständen gekommen war. „Dieser Careful Menetekel muß mächtigen Einfluß besitzen", meinte Zornatur. „Er konnte Roboter in großer Zahl aus alten Lagerbeständen herstellen, dazu eine schier unglaubliche Produktion an Speicherkapseln anlaufen lassen, von den Figuren ganz zu schweigen. Er konnte eine Bombe in dieses Labor schmuggeln. Und wie wir inzwischen vermuten, hat er wohl auch den Dealer Janik Ingwie auf dem Gewissen. Sicher haben ihm die Wirren, geholfen, die durch die Hyperraum-Parese entstanden waren. Aber dennoch - das muß ein hoher Industrieller sein. Und ein Fachmann."
    „Du gehst also davon aus", fragte Yankipoora, „daß die Bombe sich nicht in dem Roboter befunden hat?"
    Der Mann nickte.
    Yankipoora bückte sich und hob ein Bruchstück auf. Dann ging sie zu dem Schaltpult, das sie mit dem HQ-Syntron und der Reservepositronik verband. Zornatur blickte ihr fragend hinterher.
    Sie unterbrach alle Verbindungen zum Syntron. „Von dem kann Careful Menetekel nun nichts mehr über unsere Fortschritte erfahren", stellte sie fest.
    Sie öffnete die Hand und zeigte dem Partner ihren Fund. „Das müßte der Speicher des Roboters sein", sagte sie. „Er ist gesondert versiegelt, wie es üblich ist. Daher nehme ich an, daß er unbeschädigt ist und daß wir seinen Inhalt auslesen können."
    Zornatur holte die entsprechenden Geräte. Eine Stunde später hatten sie den endgültigen Durchbruch erzielt.
    Der Inhalt des Datenspeichers lag unversehrt vor ihnen.
    Daraus ging hervor, daß der Roboter in einer vor sieben Jahren stillgelegten Spielzeugfabrik auf einer unbedeutenden Insel im Pazifik gebaut worden war. Er bestand im wesentlichen aus dort eingelagertem Material.
    Weitere Daten hätten die beiden Spezialisten darüber sicher vom HQ-Syntron erfahren, aber davon sahen sie bewußt ab.
    Sie beendeten ihre Arbeit mit einer Nachricht an den Syntron.
    Darin teilten sie mit, daß sie die Suche nach Hinweisen aufgegeben hatten und eine Ruhepause von zwei Tagen einlegen wollten. Sollte sich Homer G. Adams ruhig wundern.
    Unauffällig verluden sie ihre Ausrüstung in einen Gleiter.
    Während des Fluges durch die Nacht legte Yankipoora erneut Maske an. Als sie ihr Ziel erreichten, stieg ein Menetekel-Roboter aus dem Gleiter. Zornatur blieb versteckt an Bord zurück.
    Eine Positronik identifizierte Yankipoora als Roboter. Keine zwei Minuten später befand sich die Agentin in der teilweise unterirdisch angelegten Fabrikationsanlage. Und eine Viertelstunde später wußte sie, daß hier kein Lebewesen war.
    Es gab eine Zentrale, von der aus sie die Fabrikpositronik abschalten konnte. Das tat sie. Dann rief sie nach Zornatur. Auf ihre Robotermaske konnte sie nun verzichten.
    Gemeinsam untersuchten sie die Anlage. Es gab keinen Zweifel: Hier waren die Menetekel-Roboter gebaut worden.
    Und auf zwölf ehemaligen Fabrikationsbändern auch die vielen Millionen von Amuletten. „Das kann doch nur ein Verrückter getan haben", meinte die Frau. „Ein einflußreicher und sehr cleverer Verrückter", stellte Zornatur fest. „Und zudem ein brandgefährlicher."
    Dann fanden sie ein paar Privaträume für Menschen in einem Nebentrakt. Sie hatten den Eindruck, daß Careful Menetekel schon lange nicht mehr hier gewesen war. Auf dem blanken Fußboden waren Fußabdrücke im Staub zu sehen, aber auch in den Abdrücken hatte sich neuer Staub gesammelt. „Hier war alles vollautomatisiert", bemerkte der Agent. „Irgendwo muß Careful Menetekel noch stecken. Und irgendwo muß er auch das Geld von seinen Robotern in Empfang nehmen.

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