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162 - Ein Bildnis, das die Hölle schuf

162 - Ein Bildnis, das die Hölle schuf

Titel: 162 - Ein Bildnis, das die Hölle schuf Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A.F.Morland
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Aron!«
    Scott Aron versuchte den jungen Mann zu beschwichtigen. »Jane versicherte mir, nicht gebunden zu sein.«
    »Ich bin ihr Verlobter!«
    »Das hat sie mir verschwiegen…« Edna hörte sich die Auseinandersetzung nicht weiter an. Sie zog es vor, sich nicht einzumischen. Die Dunkelkammer grenzte an das Fotostudio. Sie betrat die Kammer und machte Licht - und plötzlich machte sie eine unglaubliche Entdeckung.
    ***
    »Ein Mord?« stieß ich erstaunt hervor.
    »Eigentlich ein Mordversuch«, korrigierte sich Tucker Peckinpah. »Ein Mann namens Brian Campbell, Bäcker von Beruf, schnappte plötzlich über und wollte seine Frau umbringen. Er würgte sie, und sie war gezwungen, ihn niederzustechen. Ein schwerer Nervenzusammenbruch war die Folge, nun befindet sich Eva Marie Campbell in einer Nervenklinik und redet wirres Zeug. Ich kenne den Leiter der Anstalt. Er bat mich, mir anzuhören, was die Frau so alles sagt. Er ist der Meinung, daß das ein Fall für uns sein könnte, deshalb wäre ich Ihnen dankbar, wenn Sie mich begleiten würden.«
    »Ist doch selbstverständlich«, erwiderte ich und stellte mein Glas weg. »Ist es möglich, daß der Bäcker mit der schwarzen Macht in Berührung kam und umgedreht wurde?«
    »Ich habe mich erkundigt. Die Campbells führten eine Ehe, wie sie besser nicht sein konnte, und auf einmal geht der Mann seiner Frau an die Kehle. Da kann irgend etwas nicht stimmen.«
    »Ich bin ganz Ihrer Meinung, Partner«, sagte ich und stand auf.
    Cruv erhob sich ebenfalls, aber er wurde nicht viel größer, deshalb setzte er sich jetzt seine schwarze Melone auf den Kopf, und anschließend griff er nach seinem schwarzen Ebenholzstock, der einen massiven Silberknauf hatte und eine Waffe war, mit der der Knirps hervorragend umgehen konnte.
    Wir verließen mein Haus und stiegen in Peckinpahs silbernen Rolls Royce.
    20 Minuten später führte uns Dr. Rodney Carlsson, der Leiter der Nervenklinik, zu Eva Marie Campbell. Er sagte, es gehe ihr nicht gut, und es würde vermutlich sehr lange dauern, bis sie die Anstalt verlassen könne. Die beiden Tatsachen, daß ihr Mann sie umbringen wollte und sie dadurch gezwungen gewesen war, ihn zu erstechen, hatten ihren Geist völlig durcheinandergebracht. Wieder Ordnung in ihren Kopf zu bringen würde sehr viel Geduld und fachliches Wissen erfordern.
    Dr. Carlsson war in Peckinpahs Alter, weißhaarig, schlank und distinguiert. Die beiden hatten sich längere Zeit nicht gesehen und vereinbarten ein Treffen für kommenden Samstag in ihrem Club.
    »Sie bekommt starke Sedativa«, erklärte Dr. Carlsson, bevor er die Tür aufschloß, »weil zu befürchten ist, daß sie sich etwas antun könnte. Sie ist äußerst suizidgefährdet.«
    Eva Marie Campbell lag im Bett und ignorierte uns. Ihr Haar war zerzaust, der Blick ihrer Augen in eine geistige Ferne gerichtet. Dr. Carlsson beugte sich über sie, und sie blinzelte.
    Sie erkannte ihn. Manchmal hatte sie helle Momente, wie wir vom Leiter der Anstalt erfuhren, »Dr. Carlsson«, flüsterte sie. Sie bewegte dabei kaum die Lippen.
    »Wie fühlen Sie sich, Mrs. Campbell?« erkundigte sich der Arzt.
    »Müde, so müde«, antwortete Eva Marie Campbell schleppend. »Ich könnte immerzu schlafen.«
    »Dagegen sollten Sie sich nicht wehren. Der Schlaf ist Balsam für Ihre zerrütteten Nerven.«
    Ich sah die dunklen Würgemale am Hals der Frau und konnte mir die panische Angst vorstellen, die sie gehabt hatte. Ich kannte das Gefühl, gewürgt zu werden, keine Luft zu bekommen, Atmen zu wollen - aber nicht zu können. Und dazu der Schmerz in der Kehle. Das ist schrecklich.
    Dr. Carlsson erklärte der Patientin, wer wir waren und daß wir ihr helfen könnten.
    »Können diese Männer mir meinen Mann zurückgeben?« fragte Eva Marie traurig.
    »Das natürlich nicht«, mußte Tucker Peckinpah zugeben.
    »Dann wüßte ich nicht, wie Sie mir helfen wollen.«
    »Irgend etwas oder irgend jemand scheint Ihren Mann manipuliert zu haben, Mrs. Campbell«, meldete ich mich zu Wort. »Möchten Sie nicht, daß wir diese Person zur Rechenschaft ziehen?«
    Eva Marie wurde noch blasser. Sie schaute an mir vorbei, die Wand schien für sie zum Bildschirm zu werden, auf dem sich noch einmal abspielte, was sie erlebt hatte.
    »Schwarze Handschuhe lagen vor ihm auf dem Tisch«, sagte sie dumpf. »Er zog sie an, sagte, seine Hände sollten Trauer tragen, wenn er mich, den Menschen, der ihm am meisten bedeute, töten würde. Es war ein Befehl, den er

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